Die Quelle der Kraft

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Als Mum mich gegen vier rief, damit ich ihrer Freundin hallo sagen konnte, hatte ich in meinem Zimmer schon einiges geschafft und war sehr zufrieden.

Der Kleiderschrank, den ich als erstes (mit Hilfe von ein klein wenig Magie) aufgebaut hatte, stand jetzt gleich an der Wand hinter der Tür und ich hatte schon meine ganzen Klamotten darin verstaut, sodass die zwei Kisten mit Kleidung leer waren.

Mein Bett hatte ich von dem Platz unter dem Fenster, links neben die Tür an die Wand geschoben und eines der Kallaxregale von IKEA, die Mum mir gekauft hatte, als eine Art Raumtrenner zwischen Bett und Tür gestellt. Das andere Regal davon, stand neben dem Schreibtisch, der nun unter dem Fenster stand.

Den kleinen Tisch, auf dem ich meine Nähmaschine abgestellt hatte, stand gleich neben dem Schreibtisch und meinen weißen Plüschteppich hatte ich ebenfalls schon ausgelegt.

Jetzt musste ich nur noch die Kisten mit den Bildern und Dekorationen auspacken. Doch vorher musste ich nach unten gehen, um unserem Gast »hallo« zu sagen.

Schon bevor ich die Treppe runter ging, hörte ich das Lachen aus dem Wohnzimmer dringen und als ich dieses betrat, saßen meine Mütter neben einer korpulenten Frau mit schwarzen, kurzen Locken.

»Hope, das ist Sylvia«, sagte Mum lächelnd und die Frau sah auf.

»Hope... Was ein schöner Name!«, sagte sie und ich reichte ihr höflich die Hand.

»Und so ein hübsches Mädchen! Sie kommt ganz nach dir Jenna!«

Mum lachte und zog mich auf den Korbsessel neben sich.

»Nun, sie hat auch einiges von Louis geerbt. Die guten Eigenschaften zumindest«, scherzte sie und Sylvia lachte herzhaft, ehe sie sich an mich wandte.

»Und, freust du dich schon auf deine neue Schule?«

Ich lächelte.

»Ja, sehr sogar«, antwortete ich schlicht. Sylvia wandte sich wieder an Mum.

»Ich wollte eigentlich Sophie mitbringen, aber sie hatte keine Lust. Sicher würden Hope und sie sich einwandfrei verstehen. Trotz des Altersunterschiedes«, sagte sie.

»Sophie müsste jetzt 14 sein oder?«, fragte Mum. Sylvia nickte.

»Ja, sie ist letzten Monat 14 geworden. Du glaubst gar nicht, was für einen riesen Wirbel sie um ihre Party gemacht hat!« Sylvia lachte.

»Du wirst bald 16 oder Hope?« Ich nickte.

»Ja, nächsten Monat«, antwortete ich und langweilte mich jetzt schon. Ich sah zu Mama, die dem Gespräch lächelnd gefolgt war.

»Ach Mensch, noch einmal 16 sein... erinnerst du dich noch, wie wir mit 16 zu dieser Party geschlichen sind Jenna?«

»Oh ja, ich erinnere mich! Unsere Väter waren stinksauer, während unsere Mütter es schulterzuckend abgetan haben. Wie sagte deine Mutter?«

»Sie sagte: ‚Sie müssen ihre eigenen Erfahrungen machen. Und solange sie auf sich aufpassen, ist es völlig in Ordnung, Grenzen auszutesten.' Man, mein Vater war außer sich!«

Die Frauen lachten und ich lächelte gespielt. Sylvia wandte sich an Mama.

»Jenna hat mir erzählt, du bist Lehrerin?« Mama nickte.

»Ja, ab diesem Schuljahr unterrichte ich an Hope's Schule Deutsch und Kunst in der Oberstufe. Ich liebe es, Kindern Wissen zu vermitteln und sie kreativ zu fördern!« Sylvia lächelte.

»Wir brauchen dringend gute Lehrer und Lehrerinnen, die ihren Job lieben. Kinder sind unsere Zukunft und verdienen eine vielseitige Bildung!«

Mama nickte zustimmend und seufzend lehnte ich mich in dem Korbsessel zurück.

Olivia - Was Magie bewirktWhere stories live. Discover now