Der erste Auftrag

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Aiden lag auf meinem Bett und las meinen Aufsatz für die Hexenschule, während Miranda an meinem Schreibtisch die Matheaufgaben löste und ich mich mit Englisch auseinandersetzte.

Mama hatte uns Kekse und Tee hochgebracht und beiden angeboten, zum Abendessen zu bleiben.

»Der Aufsatz ist gut. Ich glaube, Duantia wird zufrieden sein. Wie läuft es mit Mathe, Miranda?«

»Äh... okay, schätze ich. Wann genau muss ich nach X auflösen?«

Aiden gab mir meinen Aufsatz und ging dann zu Miranda rüber, um ihr noch einmal zu erklären, was zu tun war und wie.

»Kann ich mir vielleicht ein fotographisches Gedächtnis hexen? Oder zählt das unter verbotene Zauber?«, fragte Miranda und seufzte.

»Eigennutz, also mach' es lieber nicht«, gab Aiden belustigt zurück und Miranda verdrehte die Augen.

»Aufräumzauber sind auch eigennützig und trotzdem werden sie von alle angewandt«, murmelte sie und Aiden lachte.

»Ja, aber Aufräum- und Haushaltszauber sind Ausnahmen. Solange sie nicht für Menschen offensichtlich sind, versteht sich«, sagte er und ich musste an das Gespräch mit Carter im Park denken.

Natürlich war gegen seinen Aufräumzauber nichts einzuwenden gewesen. Allerdings fand der Aufräumzauber im Park statt. Dort, wo Menschen waren.

»Aber, wenn du jetzt mir ein fotographisches Gedächtnis zaubern würdest, wäre es schon kein Eigennutz mehr, oder? Weil du sprichst den Zauber ja aus...«

»Dann würde Aiden tatsächlich Ärger bekommen. Gedächtniszauber sind verboten, weil sie dein Denken und Handeln beeinflussen und sie im Prinzip als Manipulation zählen«, sagte ich und Aiden nickte anerkennend.

»Da hat sich jemand wirklich mit der Materie auseinander gesetzt«, sagte er und ich grinste.

»Also gut, ich lerne selbstständig und versuche nicht, euch zu überreden, mein Gehirn zu manipulieren«, sagte Miranda und lachte.

Es klopfte und Mum steckte ihren Kopf ins Zimmer.

»Es gibt jetzt Essen. Bleibt ihr beiden hier, oder müsst ihr nachhause?«, fragte sie und Miranda sah auf ihre Armbanduhr.

»Ich muss los. Danke, für das Angebot Mrs. Raven«, sagte sie und stand auf.

»Ach Liebes, bitte sag doch Jenna«, sagte Mum und lächelte. Miranda nickte und packte ihr Sachen zusammen.

»Bis morgen in der Schule Olivia. Danke für deine Hilfe Aiden«, sagte sie und Aiden, Mum und ich folgten ihr die Treppe runter.

»Kein Problem. Ruf mich einfach an, wenn du noch Hilfe brauchst«, sagte er und Miranda lächelte.

Irrte ich mich, oder wurde meine beste Freundin sogar ein ganz klein wenig rot?

»Aiden? Du bleibst noch?«, fragte Mum, während Miranda in ihre Schuhe und Jacke schlüpfte.

»Liebend gern, aber ich bin noch mit meinen Eltern verabredet. Nächstes Mal«, sagte er und Mum nickte.

»Grüß sie schön«, gab sie zurück und nach einer weiteren, kleinen Verabschiedung, verließen meine Freunde das Haus.

Ich folgte Mum ins Esszimmer und kaum hatte ich mich gesetzt, sprang Akito auf meinen Schoß und rollte sich zusammen.

Lächelnd krauelte ich ihm hinter den Ohren und sofort warf er seinen Schnurrmotor an.

»Wie war dein Tag heute Hope?«, fragte Mum mich, als wir alle saßen und am Essen waren.

»Ganz okay. Englisch ist ausgefallen, weil Mrs. Hunter krank ist. Aber ansonsten, lief alles super«, gab ich zurück.

Olivia - Was Magie bewirktWhere stories live. Discover now