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(Aylins Sicht)

Freitag: 18.03.2022, 13:23

"Also wenn ich es richtig verstehe, musstest du mich so dringend abholen, weil du wolltest, dass ich Babara kennenlernen?", frage ich Raphael und er nickt. "Elio kennst du ja schon", fügt er hinzu und fährt auf die Autobahn in Richtung seiner Wohnung. "Sie freut sich schon dich kennenzulernen", grinst er und nimmt vorsichtig meine Hand in seine, um einen kleinen Kuss auf meinen Handrücken zu hauchen. Plötzlich steigt eine Angst in mir auf, wenn ich daran denke, seine Familie kennen zu lernen. "Glaubst du sie wird mich mögen?", frage ich ihn verunsichert und er sieht mich verwirrt an. "Natürlich wird sie das." "Gott habe ich Angst", gebe ich ehrlich zu und er lächelt. "Aylin du bist so eine wundervolle Person. Jeder kann dich nur lieben", beruhigt er mich und fährt mit seinen Daumen über meine Hand, während er die Ausfahrt nimmt und seinen Wagen vor dem Wohngebäude abstellt. "Danke Rapha", lächle ich und nehme meinen ganzen Mut zusammen, als wir aussteigen. Gemeinsam betreten wir erst sein Treppenhaus und dann seinen Aufzug. Schnell drückt er auf den Knopf "RR" und wir fahren hoch in seine Wohnung. Als die Türen sich öffnen sieht man einen kleinen Elio ungeduldig vor dem Fahrstuhl stehen. Als er Raphael und mich erblickt, beginnen Augen zu funkeln. Schnell kommt er einige Schritte auf uns zu. Bei Raphael angekommen, schlingt er seine Arme um seine Beine, "Onkel Raf, kann ich eine Capri-Sonne haben?", bittet der kleine und sieht ihn schmollend an. Leise ertönt Raphaels raues Lachen, "Wenn du Tante Aylin zu deiner Mama bringst, Deal?", fragt er Elio. Elio überlegt kurz und greift dann aber nach meiner Hand und zieht mich wortlos ins Wohnzimmer.

"Mama guck wer da ist", quietscht er und Barbara erhebt sich von dem großen Sofa. "Hallo, ich bin Aylin", stelle ich mich vor und gebe der großen brünette meine Hand. "Barbara, freut mich", lächelt sie und zieht mich stattdessen lieber in ihre Arme. "Du bist also das Mädchen, welche meinem großen Bruder den Kopf verdreht hat?", lacht sie und nimmt ihren Sohn auf ihre Arme. "Ich glaube schon", antworte ich ihr verlegen, bevor Raphael auftaucht. "Tante Ayl...in ich habe dich vermisst", kichert Elio und klatscht in seine Hände. "Du kennst meinen Namen noch? Gott bist du süß", schmelze ich dahin, als Elio mich herzhaft anlächelt. "Bist du eigentlich die Frau von Onkel Raf?", fragt er mich und mir entweicht ein Schmunzeln. "Noch nicht kleiner." Schmollend sieht er mich an und schiebt seine Unterlippe nach vorne. "Könnt ihr heiraten? Ich will ein...Cousin", bittet er mich und droht gleich in Tränen auszubrechen. "Ich rede mal mit Onkel Raf, okay?", schlage ich ihm vor und er nickt. „Über was willst du mit mir reden?", stoßt Raphael dazu und bringt Elio seine gewünschte Capri-Sonne. „Dass ihr ein Baby macht", quietscht Elio kichernd und versucht sein Strohhalm in die Packung zu hauen. „Das hat er nicht von mir", verteidigt sich Barbara und hebt unschuldig ihre Hände hoch, während Elio flehend zu mir und dann zu seiner Capri-Sonne blickt. Lächelnd helfe ich ihm mit seinem Strohhalm, als Raphael wieder mit dem Reden beginnt, „Elio mein Schatz, so leicht geht das nicht", lacht er und Elio funkelt ihn böse an. „Du böse Onkel", funkelt er ihn an und dreht sich beleidigt von ihm weg. Raphael lacht und küsst seine Wange. „Du schleimst", beschwert sich Elio und rutscht näher zu Barbara. „Also ich will euer ernstes Gespräch nicht stören, aber was wollen wir heute machen?", kichere ich und sehe zu Raphael rüber. "Elio muss langsam sein Mittagsschlaf machen, aber wir finden bestimmt was lustiges", erklärt mir Barbara, während Elio zu gähnen beginnt. "Wir können Cocktails machen", mischt sich Raphael ein und grinst. "Wir haben erst 14 Uhr", kichere ich und Raphael zuckt mit den Schultern. "Für dich dann ein alkoholfreies", lacht Raphael und begibt sich in die Küche. "Ich lege Elio kurz schlafen und komme dann nach", lächelt Babara und ich nicke.

Schnell laufe ich zu Raphael in die Küche und lächle über beide Ohren. "Deine Schwester ist unglaublich." "Unglaublich?", schraubt Raphael nach und stellt die Getränke aus dem Kühlschrank raus. "Sie ist so herzhaft", verbessere ich mich und umarme ihn von hinten. "Sie liebt dich, dass merkt man", informiert er mich und dreht sich um, damit er seine Arme um mich schlingen kann. "Vor deiner Mutter habe ich trotzdem Angst", lache ich und er drückt mir ein Kuss auf meinen Haaransatz. "Sie ist die noch liebere Version von Barbara. Meine Mutter wird dich wie ihre eigene Tochter behandeln." Die Wörter erwärmen mein Herz und ich schmiege mich eng an seine Brust. "Ich hoffe ich störe nicht", platzt Barbara in die Küche und ich lache. "Nein, nein alles gut", beruhige ich sie und löse mich von ihrem Bruder. "Wir haben über Mama geredet", gibt er ihr Bescheid und holt drei Gläser aus dem Schrank. "Bald können wir dich Aylin Ragucci nennen", versichert mir Barbara und greift nach dem Glas. "Das gefällt mir", gibt Raphael seine Meinung dazu und grinst. "Aber lass uns erstmal ein Paar werden", fügt er hinzu. "Der Name Aylin Ragucci hat was", kichere ich und sehe zu Raphael, welcher eine Sprite öffnet und sie in drei Gläser einschenkt. "Siehst du", stichelt sie gegen ihn und nimmt den blauen Sirup von der Theke. Schnell kippt sie etwas Blue Curacao in die Gläser, während Raphael den Vodka öffnet. "Also Aylin letzte Chance, Ja oder Nein?", fragt Raphael und hält die Flasche Karneval in die Luft. "Aber nur einen Tropfen", warne ich ihn und er seufzt, aber schüttet ein kleines bisschen von dem Alkohol rein. "Barbara und du?" Er richtet sein Blick auf sie und sie sieht ihn geschockt an. "Ich bin Mutter, also wieso fragst du überhaupt. Das sind die besten 2 Stunden am Tag", lacht sie und Raphael kippt ihr grinsend mehr rein. Bei ihm selbst übertreibt er komplett und nimmt anschließend einen großen Schluck von seinem Getränk. "Bitter?", frage ich ihn und er schüttelt den Kopf. "Genau perfekt." "Und ich dachte ich wäre die Alkoholikerin in der Familie", lacht Barbara. Grinsend nehme ich einen Schluck von meinem Getränk und lächle zufrieden. Es schmeckt etwas wie das blaue Powerrade. "Aylin, hast du eigentlich Geschwister?", fragt mich Barbara und ich nicke. "Einen älteren Bruder", antworte ich ihr und Barbara grinst. "Gut aufpassen Raphael", warnt sie ihn und pikst in seine Seite. "Ich bin ein ganz lieber", unschuldig hebt er seine Hände.


(Raphaels Sicht)

Freitag: 18.03.2022, 20:46

Langsam richte ich meinen Blick nach unten zu Aylin, welche schlafend in meinen Armen liegt. Wie es aussieht, hat der kleine sie richtig ausgepowert beim Fangen. "Schläft sie?", kommt es flüsternd von meine Schwester und sie wendet ihren Blick vom Fernseher zu mir. "Tief und fest. Ich trage sie gleich rüber", lache ich und decke Aylin mit einer Decke zu. "Na dann können wir endlich quatschen", grinst Babara und dreht sich in ihrem Sitz freudig in meine Richtung. "Fang nicht wieder mit den Babynamen an, welche du dir für Aylin und mich ausgedacht hast." "Nein, ich will dich nur was fragen", kichert sie. "Wieso lässt du dir so viel Zeit mit dem zusammenkommen. Ich sehe doch wie du sie ansiehst, und ich merke, wie glücklich du mit ihr bist", bohrt sie vorsichtig nach. Tief schaut sie mir in die Augen, als würde sie mit ihrem Blick in meine Seele schauen. "Ich weiß nicht", murmele ich leise und sie seufzt. "Sie ist anders als die Frauen, mit denen du bis jetzt zusammen warst und sie passt perfekt zu dir. Man Raphael! Du weißt, wovon ich rede, du bist verliebt und sogar Elio weiß es. Wahrscheinlich weiß es auch Aylin", spricht sie ihren Verdacht aus und ich nicke. "Ja, ich empfinde was für sie und meine Gefühle für sie sind sogar größer als ich dachte, aber sie hat erst vor kurzem eine schwere Zeit durch gemacht. Ich will nichts überstürzen", erkläre ich ihr und sie überlegt. "Sagt dir Aylin immer ihre ehrliche Meinung?", verhört sie mich weiter und sieht mich dabei ernst an. "Ja tut sie." "Dann überstürzt du nichts, sonst hätte sie eure Kennenlernphase oder was auch immer das ist, schon längst gestoppt. Es wird leichter für euch, wenn ihr endlich wisst, wo ihr steht. Aber dafür musst du sie fragen, ob sie dein Mädchen sein will", hilft sie mir und ich nicke, während ich in Gedanken versunken daran denke, dass ich durch Barbara das passende Puzzlestück für unsere Beziehung gefunden habe. "Versprich mir, wenn wir uns wieder sehen, hast du sie gefragt", fordert meine kleine Schwester und ich seufze. "Okay, ich verspreche es dir."

Nach meiner ausführlichen Beziehungsberatung nehme ich Aylin vorsichtig in meine Arme. „Ich bring sie ins Bett", gebe ich meiner Schwester zu verstehen. „Kommst du dann wieder?" Fragend sieht sie mich an. „Kommt drauf an, gehst du schlafen oder bleibst du noch wach?" Kurz überlegt sie, antwortet mir aber dann mir einem, „ich denke ich gehe schlafen." Wissend nicke ich, „dann sehen wir uns morgen beim Frühstück. Gute Nacht." „Gute Nacht Rapha", kichernd betont sie meinen neuen Spitznamen. „Hey! So darf mich nur Aylin nennen", ermahne ich sie. Lachend schüttelt Barbara ihren Kopf und erhebt sich vom Sofa. Mit einem letzten nicken verlasse ich das Wohnzimmer. In meinem Zimmer angekommen, lege ich Aylin vorsichtig ins Bett. Kurz betrachte ich die mir vorliegende Schönheit, bevor ich kurz ins Bad verschwinde. Als ich nach einigen Minuten ins Schlafzimmer komme, blicken mich zwei braune Augen verschlafen an. "Wie spät ist es?" müde reibt sie sich die Augen. Ich ziehe die Decke zur Seite um neben ihr platz zu nehmen und lege meine Arme um ihren warmen Körper. "Es ist kurz nach zehn. Schlaf weiter Amore." "Gute Nacht Rapha", flüstert sie noch und kuschelt sich an meine Brust. Ich hauche ihr einen Kuss auf ihren Haaransatz, "Gute Nacht Amore."

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Zwei Fremde (Raf camora FF)Where stories live. Discover now