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(Aylins Sicht)

Montag: 18.04.2022, 14:26

"Amore?" reißt mich Raphaels Stimme aus den Gedanken. Erschrocken zucke ich zusammen und sehe meinen Freund fragend an. "Alles gut? Du bist die ganze Fahrt über so still." Leicht nicke ich mit dem Kopf, schüttele diesen aber sofort wieder. Belustigt zieht er seine Augenbrauen nach oben und widmet sich wieder der Straße. "Ich weiß nicht", leicht verunsichert fange ich an, nervös meine Finger zu kneten. "Amore", beginnt er neu zu sprechen und hängt ein großen Seufzer mit dran, "Ich weiß nicht, wie oft ich es dir noch sagen muss, aber ich verspreche es dir. Du musst dir keine Sorgen bei meiner Mama machen." "Ich weiß", unterbreche ich meinen Freund. "Trotzdem kann ich diese Gedanken einfach nicht abschalten. Ich möchte doch von deiner Familie akzeptiert werden." "Das Wichtigste ist, dass ich dich akzeptiere." Er schenkt mir ein warmes Lächeln und greift vorsichtig nach meiner Hand, "und solange ich dich akzeptiere, wird dich jeder andere auch akzeptieren." Er drückt mir ein Kuss auf meine Handrücken und deutet danach mit einem nicken nach vorne. "Wir sind da." Erschrocken reiße ich meine Augen auf und sofort breitet sich wieder die Nervosität, welche noch vor einigen Sekunden anwesend war, in meinem Körper aus. Schnell richte ich meine Haare im Spiegel, fahre noch mal kurz mit meinem Labello über meinen Lippen und sehe meinen Freund fragend an. "Wie sehe ich aus?" "Wie immer wunderschön mein Schatz." "Das sagst du doch nur, weil du sonst Angst hast, dass du heute Abend deinen Nachtisch nicht bekommst." "Den bekomme ich so oder so", grinst er mich frech an. Schnell steigt Raphael aus dem Auto, um den Wagen zu joggen und mir die Tür zu öffnen. "Das entscheide immer noch ich mein Herr", belustigt zieht er seine Augenbrauen nach oben und führt langsam seine Lippen an mein Ohr. "Da bin ich mir nicht so sicher. Ich denke, du kannst mir genauso wenig widerstehen, wie ich dir widerstehen kann." Ein tiefes rot breitet sich auf meinen Wangen aus und ich schlage ihn empört auf seine Schulter "wage es ja nicht, mich heute vor deiner Mutter zu blamieren oder zu ärgern, sonst kriegst du das alles zurück." "Der Gedanke gefällt mir." Erneut schlage ich ihm auf seine Schulter, was ihm ein raues Lachen entlockt. "Habe ich dir schon mal gesagt, wie süß du bist, wenn deine Wangen erröten?" Durch seine Worte glüht mein Gesicht noch mehr und ich versuche vergebens mit meinen Händen diese wieder in den Normal zustand zu versetzten. Ein Kichern entweicht seinen Lippen und er haucht mir einen Kuss auf die Wange. "Lass uns rein gehen, ich glaube meine Mutter wartet bereits auf uns", grinsend zeigt er auf das Fenster hinter sich und ich kann eine zierliche Figur hinter dem Vorhang erkennen.

(Raphaels Sicht)

Montag: 18.04.2022, 14:49

"Raphael, Aylin!" mit einem großen grinsen und ausgebreiteten Armen, kommt meine Mutter auf uns zugelaufen. Gerade als ich sie in den Arm nehmen wollte, werde ich mit voller Wucht zur Seite geschoben und sie läuft direkt auf Aylin zu. "Ey!" gebe ich verärgert von mir, doch meine Mutter schenkt mir keine Beachtung, denn sie ist damit beschäftigt, Aylin in die Arme zu nehmen und sie mit Liebe zu überschütten. "Hallo meine Liebe, wie geht es dir? Wie war der Flug? Hattet ihr eine angenehme Reise?" "Hallo", begrüßt Aylin schüchtern meine Mutter und schenkt ihr ein warmes Lächeln. "Mein Gott, du bist so wunderschön." Die Worte meiner Mama lässt Aylin erröten und sie blickt beschämt auf den Boden und flüstert ein leises "Danke." "Ich hab den ganzen Tag auf euch gewartet!" freudig greift sie nach Aylins Hand und zieht sie hinter sich zur Küche. "Möchtet ihr was trinken? Wollt ihr was kleines essen?" "Mama", unterbreche ich sie, "lass doch Aylin erst einmal richtig ankommen." „Ach Raphael, du sollst dich doch nicht einmischen, wenn ich mich mit jemand unterhalte. Ich muss einiges mit deiner Freundin nachholen." Ihr Aussage lässt Aylin kichern und ich blicke beschämt zu Boden. "Das ist nicht fair, ich habe dich auch lange nicht gesehen." "Ich weiß mein Schatz, aber heute geht es nicht um dich", tadelnd wedelt meine Mutter mit dem Finger, bevor sie sich wieder vollkommen meiner Freundin widmet. Nach einigen Minuten, in denen ich vollkommen ignoriert wurde, höre ich das Klingeln an der Haustür. "Raphael, mein Schatz, kannst du bitte die Tür aufmachen? Das müsste deine Schwester sein." "Jetzt redest du wieder mit mir", beschwere ich mich, doch meine Mutter hat sich wieder Aylin zugewandt und ist wieder dabei mich zu ignorieren. Na, danke schön aber auch. Genervt erhebe ich mich von meinem Platz und laufe zur Eingangstür.

Zwei Fremde (Raf camora FF)Where stories live. Discover now