Die, die wandeln - Von den Isonal

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Es kamen die Zwerge auf Nali an, ihre Körper waren robust und hart, ihr Wille mächtig und ihr Blick klar. Und waren sie doch verflucht ohne Bruder zu fallen, so weinten sie nicht. Zu dringend wollten sie schaffen und so taten sie es.

   Es waren die Isonal, die schaffenden Zwerge, und sie hatten keine Zeit sich zu kümmern um ihren lästigen Fluch. Und sie strömten auf Nali und sie riefen. „Wo Nali am meisten ist, dort sollen wir sein. Die größten Körper Nalis sollen uns behausen." Und sie schritten durch das Bild und waren froh.

   Die Isonal liefen in Reih und Glied und agierten als eines, doch jeder in seinem Rahmen. Es gab einen jeden für jede Aufgabe und all diese zu verwalten war Aufgabe allein und so kam es zu den ersten Königen auf Nali. Diese Zwergenkönige lenkten und dirigierten ihr Volk zum Schaffen. Doch im Geheimen, da weinten sie alle, denn sie würden das Schaffen nur leiten, doch nie selbst tun, war es doch Wunsch aller Isonal. Und so hatte jedes Volk der Isonal einen König, einen König, der weinte.

   Umgeben waren die Zwerge im Herzen der Erde, tief im Stein, Masse, aus der man schaffen konnte, der Leib Nalis. Sie waren die Bergzwerge und zu beschäftigt, sich einen Namen zu geben, doch später nannte man sie Tifial. Ihre Körper kleiner, lebten sie doch unter dem Berg, waren froh von Nali umgeben zu sein.

   Nahe den Küsten und an den Fällen von Wasser lebten die Stromzwerge. Sie sahen Kraft in Wasser ruhen und wollten es bändigen, nutzen, um zu schaffen, was andere Völker nicht konnten. Und sie liebten es. Auch sie hatte keine Zeit für einen Namen, wurden sie bei den anderen Völkern als Ukharal bekannt, Zwerge des Wassers, und sie wurden Zwerge großen Wissens.

   Doch in den Winkeln Nalis nicht gehäuft mit Erde und Wasser gab es ebenso Zwerge. Sie sahen den Leib Nalis nicht in Stein und Fluss, sondern in sich. Ihr Wille war stark und so suchten sie das wenige, was sie hatten, und wollten damit schaffen. Aus Stämmen wurden Familien und eine jede trug seinen Namen stolz. Es kamen die großen Zwergen Clans zustande und sie hausten in jeder Ecke des Bildes, stolz auf ihren Namen allein.

   Die Ideen sahen die Zwerge und wieder kam ihnen der Traum von ewiger Dauer, hatten sie doch nicht Veminiunni und kannten so nicht ihre Grenzen und Schwächen, wie es Defala und seine Ideen taten. Die Ideen traten an die Zwerge heran und sie flüsterten. „Ihr seid die größten Schaffer auf Nali, eure Hände mächtig und für Macht geschaffen. Bildet Werke ohne Dauer, schenkt Nali Dinge ohne Zeit. Zeigt uns, welch mächtige Schaffer ihr seid." Die Ideen waren froh, vermissten sie doch Sein ohne Dauer sehr und wollten es mehren auf Nali.

   Doch die Zwerge hörten nicht, waren sie schon mit Fleiß und Arbeit an Nali und formten dieses. Sie warteten nicht auf die Wahre, denn Schaffen lag in ihrem Sein."

   So riefen die Ideen ihren Wunsch lauter, doch die Zwerge hörten sie nicht. Es schrien die Ideen, doch kein Zwerg regte sich, waren sie doch nur an ihren Werken interessiert.

   Und die Wahre lachte und hörte die wilden Rufe der Ideen, waren sie doch lauter und lauter geworden. Und sie rief. „Seht, dies sind wahre Kinder und Schöpfer Nalis, nicht hören tun sie auf falsche Stimmen und schlechten Rat, sie werden Großes erschaffen."

   Die Ideen ließen ab von den Zwergen und die Wahre trat an diese heran und dankte den Zwergen und neigte ihr Haupt. Doch die Zwerge, sie regten sich nicht auf fremden Ruf und schufen weiter, keiner sah sich um zu ihr und ihren Worten.

   So sah die Wahre die Natur der Isonal, diese war um zu schaffen und nichts außer ihren Werken hatte Platz in ihren Herzen. Da erschauderte sie, hatte sie doch geschaffen um des Schaffenswillen allein, nur aus der Furcht vor Defala, dem Nichts. Brauchten die Isonal zwar aneinander, so waren sie gemeinsam nur am Schaffen. Und die Wahre ließ sie sein, erkannte sie, nur wer ihr Werke bringt, der steht gegen das Nichts.

   Auch die anderen Ideen ließen von den Isonal ab, erschauderten beim Anblick des sinnlosen Schaffens. Und die Ideen sahen die Grenzen ihrer Macht und verstanden sie doch nicht.

   Und Defala wütete, sah er die Isonal als Spott gegen das Nichts, da sie schufen ohne Ende und nur aus Schaffenswillen allein. Er tobte und schrie im Verborgenen, da trat Veminiunni an ihn heran und sprach.

   „Sieh doch wie deine Schwester sich vor diesen hier fürchtet, vor ihrem eigenen Werk, und wie es die Ideen ihr gleichtuen. Siehe und erkenne deine Grenzen. Die Isonal schaffen, doch dies nicht aus dem Nichts, dies vermögen sie nicht, sondern aus dem Sein müssen sie dies nehmen. Siehe dies und nutze es, so wird ihr Sein zu Nichts und ihr Schaffen formt sich ins Schwinden."

   Und Defala sah es und lachte auf, sah er Veminiunni als seine stärkste Waffe erneut. Da schickte er Ifeem, die Leere los, und setzt einen Teil von ihr in jedes Sein der Isonal. Auf das sie sich ewig leer fühlten und versuchten, dies mit Schaffen zu lindern, doch es nie vermochten. Und dass sie nicht erkannten, was sie sich nahmen, um Neues zu schaffen. Das sie den Leib Nalis ohne Grenzen sahen und es verbrauchen würden. Defala und alle Ideen, wie auch Diersa ließen ab von den Isonal, waren diese nun vollendet.

Das Buch Nalida - Von den Farben bis MalaOù les histoires vivent. Découvrez maintenant