Die Legende von Klen, König der Menschen und der ersten Brücke

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Die Völker Nalis lebten, starben und mehrten sich. Alle bis auf die Auerbe waren gehalten und respektierten den Wunsch der Wahren, sich an ihre Grenzen zu halten. Doch die Menschen trotzen ihr und schimpften sie Diersa, konnten sie ihre Grenzen nie brechen, waren diese doch zu wild, waren es Berge, Täler, Klippen, Flüsse und Meere selbst. Und sie versuchten es und schafften es nicht. Auch waren sie zu beschäftigt mit Auseke, dem Krieg unter einander und waren sie sich Feind genug.

   So war es auch in einem Land zur Küste, gelegen auf einem langen Streifen Erde. Dort lag das Land Knarsoru, nannten es die Auerbe dort Inseln aus Laub und es glich seinem Namen. War es flach und grün und Bäume standen verteilt wie Inseln zu Meer in ihren weiten Wiesen. Die Auerbe dort nannten sich Knarebe, die Kinder des Laubs, und sie träumten zu betreten wahre Inseln zu Wasser.

   Und wie alle Auerbe führten sie Krieg gegen ihr eigenes Sein, waren die Knarebe doch viele wilde Stämme und sie schlugen sich mit Stock und Stein einander aus dem Sein. Da trat ein Knabe aus einem der Stämme hervor und rief. „Dies kann nicht die Herrschaft des Wandels sein, dies ist Sklaverei allein des Seins Willens." Dieser Knabe war Klen, einer der ersten Knarebe, und sie waren ihm dankbar, sprach er aus, was sie alle plagte.

   Klen lief und sprach zu seinem Volk im Ganzen. „Lasst ab von Auseke, andere werden ihn für uns führen. Wir Knarebe sollen bereiten und suchen, nicht länger gebunden sein an die Grenzen der Diersas. Lasst sie uns suchen und ihre Grenzen sprengen."

   Da jubelten die ersten Menschen im Land Knarsoru und waren stolz auf Klen und ihren Namen als Knarebe. Und sie liefen auf die Weiten und sahen die mächtigen Pferde und zwangen diesen ihren Willen auf. Sie ritten hinaus, ihr Land Knarsoru hinter sich. Voran ritt Klen, nun nicht mehr Knabe allein, sondern ihr erster König der Insel aus Laub.

   Sie ritten vereint unter Klen, doch waren sie an den Grenzen Diersas und bei den Hadujege. Die mächtigen Biester warfen ihre Körper in den Weg der Menschen und ihre Stimmen ließen Nali selbst erbeben. „Ihr seid die Kinder und Brüder und Schwestern der einen Wahren. Und doch missachtet ihr ihren Willen und wollt brechen, was erbaut wurde zu eurem Schutz, zum Schutze Nalis selbst?! Seht, wir sind die Hadujege, Diener der Wahren. Einst tobten wir im Aumaje, wild und ohne Verstand, dann schenkte sie uns unser ewiges Sein. Einst zerrissen wir die wilden Ideen, schindeten sie aus dem Sein. Wer gegen die Wahre steht, der steht gegen uns und soll büßen und reuen und schwinden aus diesem Sein."

   Da zitterten die Menschen der Knarebe, doch Klen ritt geschwind in andere Richtung. „Trotzt, ihr Kinder und Herrscher des Wandels, lasst nicht ab, keine Ketten soll unser Volk hier halten."

   Und die Knarebe folgten ihm und schrien und tobten. Da warfen die Hadujege die Knarebe zurück und zerschlugen diese.

   Die Menschen schrien und fluchten und fielen. Dreimal versuchte es Klen und dreimal zerschlugen die Hadujege sein Volk. So ritten die Knarebe zu ihren Bäumen in Knarsoru zurück und Klen weinte, sah er doch sein Volk zerfallen und verloren an Auseke auf Ewigkeit.

   Sein Volk ließ von ihm ab und sie ritten zum Meer und warfen ihre Waffen in die Flut. Und die einst gemeinsamen Stämme wandten sich erneut dem Krieg untereinander zu und sie verfluchten Klen, nannten ihn Sohn der falschen Hoffnung. Und sie spotteten ihn und nur noch sein Pferd blieb an seiner Seite.

   So weinte Klen und fiel zu Boden, war er Auerbe, doch stärker als in anderen brannte in ihm der Wunsch, die Freiheit selbst zu beherrschen. Und in seinen Tränen schrie er. „Oh Wahre, ihr Ideen Nalis. Dies ist kein Sein, was ich mir wünsche. Hoffnung Eswibe wird mir zum Fluch. Ich kann nicht lassen von meinem Wunsch nach mehr und frei zu sein. Ich hätte fallen sollen gegen die Hadujege, lasst mich nun fallen, befreit mich aus dem Sein, ich will es nicht mehr, bin ich doch so von kurzer Dauer."

Das Buch Nalida - Von den Farben bis MalaWhere stories live. Discover now