3. Türchen

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LOUIS

Sonntag, 3. Dezember

Oh mein Gott, was hatte ich gestern nur gesagt? Scheiße, Scheiße, Scheiße! Hatte ich Harry wirklich zu seinem Penis beglückwünscht?

Ich lag noch im Bett und zog mir die Decke über den Kopf, denn aufstehen würde ich heute nicht. Ich wollte mein Gesicht nicht sehen und mich selbst bemitleiden.

Wieso war so ein Blödsinn aus meinem Mund gekommen? Ich jammerte vor mich hin, denn abgesehen von der Peinlichkeit hatte ich auch noch einen üblen Kater.

Und dieser zwang mich jetzt aus dem Bett, denn er verlangte nach einer Kopfschmerztablette. Total demotiviert trottete ich in die Küchennische und kramte in meiner Medikamentenschublade nach Ibuprofen. Vergeblich.

Mein Telefon vibrierte auf der Anrichte und ich riskierte einen schnellen Blick aufs Display. Harry...

Er hatte mir ein Foto geschickt. Ein Dick-Pic. Von seinem harten Penis... Ich bekam Schnappatmung und starrte auf mein Telefon. Gleichzeitig wurde ich selbst schmerzhaft hart und der Hangover war vergessen. Ich biss mir auf die Unterlippe und ging zurück ins Bett, denn was auch immer jetzt kam, verlangte nach einer soliden Unterlage.

Ich kroch wieder unter die Decke und starrte weiter auf das Foto. Dann erst entsperrte ich das Display und vergrößerte das Bild. So war er noch eindrucksvoller... Mit der linken Hand hielt ich mein Telefon, und die rechte stahl sich an meinem Bauch nach unten und in meine Jogginghose. Sollte ich ihm auch ein Bild schicken? Aber mit seinem Penis konnte ich nicht mithalten, was, wenn er dann nichts mehr von mir wollte? Wenn seine Ansprüche so hoch waren, dass ich einfach nicht damit dienen konnte?

Zumindest zwei Dinge wusste ich sicher, erstens: ich wollte ihn in den Mund nehmen, und zweitens: er würde mich ausfüllen und dehnen, und ich würde es lieben!

Und dann kam ich. Einfach so.

Jetzt konnte ich Harry kein Pic mehr zurückschicken. Die Sauerei in meiner Hose ließ nicht zu, dass ich etwas Vorzeigbares produzieren konnte. Andererseits... Die nächste halbe Stunde verbrachte ich damit, ein brauchbares Foto zu schießen, auf dem man deutlich sah, was passiert war. Drei Fotos schafften es in die engere Auswahl, und da ich mich nicht entscheiden konnte, schickte ich ihm alle drei.

Das war alles eigentlich gar nicht mein Stil, aber Harry machte mich einfach gaga. Und weil ich ihn so sehr wollte, war mir alles egal. Ja, es war billig und ich kam mir wie ein Flittchen vor, aber es ging um Harry und den schönsten Penis der Welt...

Harrys Antwort kam postwendend und ich sah auf dem Foto, dass er auf seinen Bauch gekommen war. „Dabei hab ich nur an dich gedacht...", war die Caption zu dem Bild und ich stöhnte auf. Er war einfach perfekt!

„Das nächste Mal musst du vielleicht nicht mehr nur an mich denken...", antwortete ich und grinste dabei dümmlich vor mich hin.

HARRY

Okay, that escalated quickly.

Ich hatte wirklich noch nie in meinem Leben Dick-Pics von mir verschickt - Ehrenwort, aber Louis vertraute ich einfach. Keine Ahnung warum, denn ich kannte ihn ja erst seit zwei Tagen. Spontan rief ich ihn einfach an.

*Hey*, begrüßte er mich, und schon alleine der heisere Klang seiner Stimme hätte mich fast schon wieder hart werden lassen. Einfach nur das Wissen, dass er sich kurz nach einem Orgasmus SO anhörte. Was machte der Typ nur mit mir?

"Hey. Was machst du heute?". *Keine Ahnung. Nichts*. "Du könntest zu mir kommen, wenn du willst. Ohne Hintergedanken. Wir könnten einfach nur abhängen". *Abhängen, ja?*. "Jep". *Okay. Ich muss aber zuerst mit einem Taxi zur Eishalle, weil da mein Auto steht, und dann kann ich zu dir fahren*. "Ich schicke dir auf Whatsapp meine Adresse". *Alles klar. Bis dann*. "Bis dann. Bye". *Bye*.

Nach einer heißen Dusche zog ich mir einen Jogginganzug mit dem 'Chicago Devils'-Logo darauf an, ging in die Küche und öffnete den Kühlschrank. Da ich im Training war, musste ich mich überwiegend gesund ernähren. Ab und zu eine Ausnahme, so wie die Chicken Wings gestern, war okay, aber heute konnte ich nicht schon wieder so fettig essen.

Als Louis dann da war, blickte er sich neugierig in meiner Wohnung um und schien fasziniert davon zu sein. Es war eine zweistöckige Penthouse-Wohnung, inklusive Dachterrasse mit einer Aussicht über Chicago. Es gab im Gebäude auch ein Fitnessstudio, einen Poolbereich und ein Spa für die Bewohner. So zu wohnen, war natürlich ziemlich nice, aber vor allem ging es mir um die Sicherheit, denn hier kam ohne mein Einverständnis niemand bis zu meiner Wohnungstür, und das gefiel mir.

"Wow", sagte Louis nur und setzte sich dann im Wohnzimmer auf die große Sitzlandschaft. "Hast du Hunger? Wir können was bestellen, wenn du willst". "Klar. Ich hätte Lust auf Pizza". "Okay".

Ich rief meine Lieblingspizzeria an und gab die Bestellung auf. Dann setzte ich mich neben Louis auf die Couch und grinste ihn breit an. "Ich muss sagen, so könnte jeder Morgen für mich anfangen", sagte ich, und wieder wurde Louis rot im Gesicht - und ich fand es jedes Mal wieder süß.

"Für mich auch. Obwohl mir die Sache von gestern ein bisschen peinlich ist". "Ach, Quatsch. Ich fand dich sehr erfrischend". "Erfrischend? Okay, du BIST Brite", stellte er fest und ich lachte. "Jep, bin ich. Man könnte auch sagen, ich fand es geil. Und das heute Morgen auch". "Ich auch".

Und so verbrachten Louis und ich einen angenehmen Tag miteinander, er aß seine Pizza, ich meinen Salat, und wir unterhielten uns über Gott und die Welt. Es hatte nichts Sexuelles an sich. Einfach nur zwei Dudes, die miteinander abhingen, und das fand ich gut.

Aber das mit dem Sex ... Jep, der würde definitiv auch noch stattfinden, denn ich wollte Louis.

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