16. Türchen

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LOUIS

Samstag, 16. Dezember 2023

Heute war das Heimspiel gegen Minnesota Wild angesetzt und ich freute mich schon darauf, wieder zu kommentieren.

Und damit der Tag gut begann, hatten Harry und ich fantastischen Morgensex.

„Oh mein Gott, du bist verrückt.", sagte Harry zu mir, nachdem ich ihn gefickt hatte. „Nur so verrückt, wie du mich machst.", antwortete ich und zog mich aus ihm zurück. „uuugh... Ich hasse diesen Moment.", fuhr er fort und ich grinste. „Was, wenn ich ihn rausziehe?" „Jep." „Gib mir ein paar Minuten und ich bin wieder ready." Grinsend wackelte ich mit den Augenbrauen, und Harry packte ein Kissen und schlug es mir ins Gesicht.

„Heeeeeyyyyy, ist das der Dank für meinen Einsatz?", rief ich und begann, ihn an den Seiten zu kitzeln. Wir alberten eine Weile herum, und dann wurde Harry plötzlich ganz ernst.

„Was ist los?" „Ich weiß nicht, ich hab wegen heute Abend kein gutes Gefühl." „Wie meinst du das?" „Ich kann es nicht benennen, aber irgendwas geht heute schief." „Okay, vielleicht solltest du dann auf das Spiel verzichten." „Das geht nicht." „Du könntest dich krank melden. Durchfall oder so..." „Nein, ich kann die Mannschaft nicht hängen lassen." „Dann wirst du mit dem schlechten Gefühl aufs Eis gehen müssen." „Ja, leider."

Wir gingen in die Küche, und Harry begann das Frühstück vorzubereiten, während ich mit einem Kaffee auf der Terrasse eine rauchte. Mir ging nicht aus dem Kopf, was Harry gesagt hatte. Aber wenn er partout nicht auf das Spiel verzichten wollte, dann half wohl nur noch beten. Und das tat ich dann auch. Im Zwiegespräch mit meiner Mum bat ich sie, ihre Hand heute über Harry zu halten und ihn vor Unheil zu bewahren. Hoffentlich konnte sie etwas ausrichten.

Aber meine Aufregung rund um das Spiel hatte sich gelegt, Harry hatte mich mit seiner Vorahnung angesteckt und ich war ganz nervös, als wir zur Eishalle fuhren. Dort allerdings lief alles ganz normal. Es gab das ganz normale Aufwärmprogramm, dann das Einschwören der Mannschaft durch den Coach, und die Eishalle füllte sich mit vielen begeisterten Fans aus beiden Lagern.

Ich holte mir ein Bier und zog mich dann in meine Kommentatoren-Kabine zurück, von wo aus ich Harry textete:

„Wie geht es dir?" *Ich bin ganz hei0 auf die Partie.* „Keine schlechten Vorahnungen mehr?" *Das Gefühl hat sich ein bisschen gelegt.* „Okay, dann bin ich beruhigt, aber bitte, pass auf dich auf!" *Natürlich, Baby, und nach dem Spiel gehört dein Arsch mir.* „raaaaawwwwwrrrrr, was für eine Kampfansage!" *I muss los.* „Viel Glück, Hazza!" *Danke!*

Und dann begann das Spiel, und ich geriet völlig in Rage, denn die Minnesota Wild waren wirklich wild und foulten, wo es nur ging. Vielleicht hatte Harrys Vorahnung etwas mit dem rüden Spiel der Gegner zu tun...

HARRY

Das Spiel lief gut, bis einer von der gegnerischen Mannschaft mir einen Bodycheck verpasste und dabei "Schwuchtel" zu mir sagte. Ich fiel hart auf meinen Rücken, und als ich auf der Eisfläche lag, beschloss ich, dass der Typ einfach ein Vollidiot war und ich mich nicht auf sein Niveau herablassen wollte. Also stand ich auf und spielte weiter.

Aber kurz vor dem Ende des zweiten Drittels passierte es dann :

Derselbe Vollidiot verpasste mir wieder einen Bodycheck, und wieder fiel ich auf meinen Rücken. Dann beugte er sich über mich und grinste mich süffisant an. "Fickst du auch deinen Vater mit deinem schwulen Schwanz, du Perverser?", fragte er mich, und da brannte mir eine Sicherung durch. Ich sprang auf und stürzte mich auf ihn.

Raufereien unter den Spielern waren im Eishockey ganz normal, aber das hier war jetzt eine ausgewachsene Prügelei. Ich war so fuchsteufelswild, dass ich diesem Arschloch den Helm vom Kopf riss. Unglücklicherweise tat er bei mir selbiges und war dann leider auch noch schneller als ich. Ich sah nur noch seine Faust auf mein Gesicht zurasen, und dann war ich weg.

Als ich aufwachte, lag ich in einem Krankenwagen und Tony, der Mannschaftsarzt, saß links neben mir. Mir dröhnte der Schädel, ich war mir sicher, dass mein Kopf gleich explodieren würde, und außerdem war mir speiübel. "huuughhh...", stöhnte ich schmerzvoll, drehte mich nach rechts und übergab mich einfach. Der Rettungssanitäter, der da saß, sprang gerade noch rechtzeitig auf und sprintete zur Seite. "sorry", sagte ich und legte mich wieder gerade hin. "Kein Problem, kann passieren".

"Wie geht es dir?", fragte Tony mich und ich atmete einmal tief durch. "Mir tut alles weh. Was ist denn passiert?". "Du hast dich geprügelt und der andere hat gewonnen. Hat dir ganz schön eine verpasst und dich umgehauen. Du bist mit dem Kopf auf dem Eis aufgeschlagen. Blöd, ohne Helm". "Fuck". "Jep. Hab einen Krankenwagen gerufen, weil du lange nicht aufgewacht bist. Schätze, du hast eine Gehirnerschütterung. Mindestens". "Scheiße".

Im Krankenhaus wurde ich sofort von Kopf bis Fuß untersucht, und es wurde festgestellt, dass ich wirklich eine Gehirnerschütterung hatte, und außerdem noch eine gebrochene Nase, also musste ich über Nacht hier bleiben. Ich bekam ein Einzelzimmer - und gerade als ich dabei war, einzunicken, stürmte Louis herein.

"Harry, verdammte Scheiße nochmal!", rief er, stellte sich neben mein Krankenbett und beugte sich über mich. "Hey". "Was machst du denn für Sachen? Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht!". "Tut mir leid". "Wie geht es dir?". "Wie es einem so geht, mit Gehirnerschütterung und gebrochener Nase". "Ach du Scheiße!". "Ich weiß. Der Typ hat mich provoziert".

"Der ist ein kompletter Psycho! Der hat dich K.O. geschlagen und dann lachend seine Zähne ausgespuckt. So was hab ich noch nie gesehen. Wie in einem Horrorfilm. Und dann bist du nicht aufgewacht. Ich bin fast durchgedreht und musste dann noch das letzte Drittel kommentieren", erzählte Louis mir aufgebracht, und ich hob meinen Arm hoch und legte meine Handfläche auf seine Wange.

"Tut mir echt leid". "Was hat der Typ zu dir gesagt?". "Das will ich nicht wiederholen". "So schlimm?". "Schlimmer". "Ach Harry...", seufzte Louis, schob sich einen Stuhl heran und setzte sich hin.

"Warum hat er seine Zähne ausgespuckt?". "Weil du sie ihm ausgeschlagen hast". "Echt? Weiß ich gar nicht mehr. Und dann hat er gelacht?". "Ja, das war verdammt creepy". "Kann ich mir vorstellen. Ich bin aber sicher auch gerade creepy, oder? Wenn ich jetzt einen Spiegel hätte, wie sehr würde ich mich dann vor mir selbst gruseln?". "Naja, du hast schon besser ausgesehen, aber dein wunderschöner Penis ist gottseidank unversehrt", sagte Louis und ich lachte.

"Du liebst mich nur wegen meinem Schwanz". "Klar, weswegen denn sonst? Wegen deines tollen Charakters? Weil du mich zum Lachen bringst?". Erneut lachte ich, und dann wurden meine Augen plötzlich so schwer, dass ich sie kaum noch offen halten konnte.

"Ich bin so müde", sagte ich, und Louis strich mir mit seiner Hand sanft durch die Haare. "Schlaf jetzt. Das wird dir guttun". "Okay", flüsterte ich noch, und dann schlief ich auch schon ein.

CHICAGO - AdventkalenderWhere stories live. Discover now