20. Türchen

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LOUIS

December 20th, 2023

Als ich heute neben Harry aufwachte und wusste, dass in ein paar Stunden ein Flugzeug abheben und mich nachhause bringen würde, war ich einfach nur happy! Ich freute mich so unendlich auf meine Familie und konnte es gar nicht erwarten, den kleinen Lucky auf den Arm zu nehmen.

Harry bestand auf einem ausgiebigen Frühstück, weil der Kühlschrank leer werden musste, damit nicht alles schlecht wurde, bis wir zurückkehrten. „Ich werde im Flieger so Durchfall haben, weil du mich gezwungen hast, alles Mögliche zu essen.", beschwerte ich mich bei Harry und er verdrehte grinsend die Augen. „Du übertreibst. Du bist das fettige, amerikanische Essen doch mittlerweile gewöhnt." „Trotzdem esse ich das alles normalerweise nicht als Frühstück.", protestierte ich der Vollkommenheit halber, grinste dabei aber auch schon.

Ich hatte viel zu viel eingepackt und mein Koffer war schwerer als erwartet. Hoffentlich ging es nicht über die Gewichtsgrenze, denn wenn ich hätte draufzahlen müssen, wäre ich vor Peinlichkeit gestorben. Immerhin rühmte ich mich selbst als Minimalist. Harrys Koffer war weit leichter als meiner, und eine halbe Stunde, bevor wir zum Flughafen aufbrachen, begann ich umzupacken.

„Wir werden zu spät kommen.", grinste Harry und lehnte sich lässig an den Türrahmen. „Nein, werden wir nicht.", antwortete ich gestresst und klaubte vier Paar Schuhe aus meinem Koffer. „Du brauchst nicht so viele Schuhe.", sagte er und ich verdrehte die Augen. „Ich schon.", antwortete ich sassy und packte nur zwei Paar Schuhe wieder ein. „Sag ich ja, du brauchst nicht vier Paar." „Wenn du nicht aufhörst, dann pack ich noch zwei Paar mehr ein." „Dann kannst du aber deine Unterhosen hier lassen, weil nichts anderes mehr in den Koffer passt." „Meine Unterhosen sind kleiner als deine und brauchen nicht so viel Platz." „Du meinst, weil mein perfekter Penis so groß ist?", lachte er und ich zeigte ihm einfach nur den Mittelfinger.

Mit fünf Minuten Verspätung machten wir uns auf den Weg zum Flughafen. Mein Koffer war jetzt wesentlich leichter und ich war zufrieden mit der Last-Minute-Umpackaktion. Unser Gepäck wurde beim Check In gewogen und ich kam auf 23 Kilo und musste draufzahlen, weil nur 20 Kilo erlaubt waren. Harry grinste selbstgefällig und ich gab mit einem Zähneknirschen meine Kreditkarte her, damit der Betrag abgebucht werden konnte.

Harry hatte uns Plätze in der First Class gebucht und mir wurde klar, dass wir zurück nicht First Class fliegen konnten, weil ich mir das einfach nicht leisten konnte. Schwitzend überlegte ich hin und her, wie ich Harry die schlechte Nachricht überbringen konnte, aber dann wurde unser Flug aufgerufen und wir gingen zum Gate.

Unsere Plätze waren der Wahnsinn, und zum ersten Mal in meinem Leben saß ich nicht eingequetscht in einem Flieger. Ich breitete mich richtig aus und holte meine Kopfhörer aus meinem Handgepäck. „Du wirst sicher schlafen, während wir fliegen, oder?", fragte ich Harry und er nickte gähnend.

HARRY

Ich mochte eigentlich keine Langstreckenflüge, aber mit Louis war dieser hier ganz nice, denn er erzählte mir von seiner Familie und seiner Heimatstadt, und ich freute mich schon darauf, alle kennenzulernen. Laut Louis war Weihnachten bei den Tomlinsons eine große Sache. Ein riesiger Baum, viele Geschenke, viele lachende Kinder ... Für mich klang das absolut perfekt.

"Ich freu mich drauf. Wird sicher cool", sagte ich und Louis grinste mich spitzbübisch an. "Ja, und meine Familie wird dich lieben, das weiß ich jetzt schon". "Das will ich auch hoffen. Ich bin ja auch ein charmantes Kerlchen". "Mit einem wunderschönen Penis", stellte Louis fest und ich lachte.

"Darüber wirst du wohl nie hinweg kommen". "Nope. Der wird mich für den Rest meines Lebens faszinieren". "Na gut".

Die neun Stunden Flugzeit vergingen relativ schnell, weil wir auch einiges davon verschliefen.

Und als wir dann endlich im Hotelzimmer ankamen, waren wir natürlich total aufgedreht und konnten unmöglich schlafen. Also hatten wir erst mal eine Runde Sex und gingen dann noch ein bisschen spazieren, weil Louis unbedingt einen Kaffee zu seiner Zigarette wollte.

Der Spaziergang führte uns zurück zum Flughafen, in dem es einen Starbucks gab, der rund um die Uhr geöffnet hatte.

Louis kaufte sich einen Cappuccino, und als wir dann wieder im Freien waren, zündete er sich genüsslich eine Zigarette an.

"Bist du jetzt happy?", fragte ich ihn. "Jep". "Das schaffen auch nur wir, dass wir um fünf Uhr früh spazieren gehen". "Stimmt. Ich finde, wir können jetzt gleich wach bleiben, sonst verschlafen wir den ganzen Tag". "Ja. Warten wir einfach noch ein-zwei Stunden, dann können wir losfahren. Ich fahre drei Stunden". "Ich auch".

"Ich werde dich vermissen", teilte ich Louis mit und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. "Ich dich auch, aber es sind nur zwei Tage, oder so". "Trotzdem". "Awww...".

Wieder im Zimmer vertrieben wir uns die Zeit noch ein bisschen mit Instagram-Reels, und dann fuhren wir mit zwei Mietautos los.

Ich war es gar nicht mehr gewohnt, beim Fahren rechts zu sitzen, aber ich fühlte mich sofort wohl damit, denn das hier war immer noch mein Zuhause.

Und jetzt freute ich mich einfach nur auf meine Mum.

CHICAGO - AdventkalenderWhere stories live. Discover now