24. Türchen

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LOUIS

24. Dezember 2023

Mein Geburtstag...

Harry und ich hatten aus lauter Wiedersehensfreude die Nacht zum Tag gemacht, und heute hatte er mich mit einem Geburtstags-Blowjob geweckt.

Beim Frühstück mit Lottie und Lewis hatte Harry sich in Lucky verliebt und ich konnte es ihm absolut nicht verübeln!

„Ich würde gerne mit dir zum Friedhof fahren.", sagte ich nach dem Frühstück zu Harry und er sah mich fragend an. „Ich kann dich meiner Mum nicht mehr so richtig vorstellen, aber wir können sie trotzdem besuchen, oder?" „Sehr gerne!", antwortete er und wir zogen uns warm an und fuhren zum Friedhof.

Zielstrebig ging ich zum Urnengrab von Mum und Fizzy. Auf dem Weg hatten wir noch Blumen besorgt und die legte ich auf das Grab. Ich führte eine stumme Unterhaltung mit den beiden und Harry war ein paar Schritte weggegangen um mir etwas Privatsphäre zu geben.

„Mum, ich wünschte, du könntest Harry kennen lernen! Er ist wundervoll und er liebt mich so wie ich bin. Mit all dem Ballast, den ich mit mir rumschleppe.", sagte ich halblaut und Harry kam sofort heran und umarmte mich von hinten.

„Du hättest ihn auch geliebt.", fügte ich für Mum noch hinzu und dann wurden mit die letzten Tage zu viel und ich brach quasi in Harrys Armen zusammen. Er hielt mich fest und ließ mich weinen, bis alle Tränen versiegt waren.

Mittags aßen wir in einem Pub und fuhren dann zurück zu Lottie, wo wir uns für Heiligabend zurecht machten. Die Kette als Geschenk für Harry brannte mir in der Tasche und kurz vor der Bescherung war ich mir sicher, dass er sie scheußlich finden würde.

„Liebe Familie, es freut uns unheimlich, dass ihr alle da seid und Weihnachten noch mit uns alten Leuten verbringt!", hatte Grandpa nach dem Essen gesagt und damit den gemütlichen Teil eingeläutet.

Wie immer trugen meine Geschwister zusammenpassende Pyjamas und Harry hatte auch einen bekommen, den musste Lottie noch kurzfristig besorgt haben. Als er damit aus dem Badezimmer kam, grinste er von einem Ohr zum anderen und ich drückte ihm überschwänglich einen Kuss auf den Mund.

Dann nahm ich ihn zur Seite und überreichte ihm die kleine Schmuckschatulle. „Ooooohhhh, Louis... Das wäre doch nicht nötig gewesen...", sagte er und machte sie auf. „Oh mein Gott, wie süß ist das denn bitte?" „Ich dachte, das passt zu dir...", war meine Antwort und seine Reaktion stunnte mich. Dann sah er sich die Kette näher an und lachte. „Du schenkst mir einen Penisanhänger?", fragte er mich und ich wurde glühend rot im Gesicht. „Das ist eine Banane." „Nein, sieh doch, es ist ein Minipenis!" „Oh Gott, wie peinlich!", stotterte ich aber Harry küsste mich einfach.

„Ich liebe sie! Vielen Dank, Baby!"

HARRY

"Ich hab hier auch was für dich, aber es ist nicht so cool wie deins", teilte ich Louis mit und überreichte ihm mein Geschenk. Neugierig packte er es aus und strahlte mich dann an. Es waren Yeezys von Adidas. Sie waren blau, so wie seine Augen, und seitlich waren seine Initialen eingenäht. L T.

"Oh mein Gott, das ist ... Die sind sauteuer! Aber auch saucool. Danke, Harry", sagte er und umarmte mich. "Gern geschehen, Baby". "Wie hast du das gemacht? Die sind doch überall total vergriffen. Und dann noch mit meinen Initialen". "Tja, ich bin eben ein charmantes Kerlchen mit einer schwarzen Kreditkarte", sagte ich, und Louis drückte mir einen Kuss auf den Mund. "Danke, Harry". "Gern geschehen, Baby".

Seine Familienmitglieder freuten sich alle über meine Geschenke, und ich war einfach nur froh, dass ich niemanden vergessen hatte. Überhaupt war es ein toller Abend mit viel Gelächter, und ich durfte sogar mit auf die Familienfotos, was mich echt freute.

Als Louis und ich spät an diesem Abend schließlich im Bett lagen, fasste ich einen Entschluss.

"Wie auch immer du dich wegen Freddie entscheidest, ich werde es akzeptieren. Und wenn du zurück nach England ziehst, dann bin ich dabei". "Aber, Harry ... Eishockey ist dein Leben". "Nein, es ist meine Karriere. Natürlich würde es mir schwer fallen, es aufzugeben, aber es gibt Wichtigeres. Du bist wichtiger, und Freddie sowieso", sagte ich, und Louis bekam nasse Augen.

"Das würdest du für mich tun?". "Ja. Es geht mir aber auch um meine Familie. Gemma hat geweint, als sie mich wieder gesehen hat. Meine Mum wird nicht jünger. Ich will nicht irgendwann bereuen, dass ich nicht da war. Das ist mir Eishockey nicht wert. Ich hab genug Geld verdient, so dass ich davon leben kann. Ich hab Karriere gemacht. Was will ich mehr? Wie gesagt, es gibt einfach Wichtigeres".

"Ich liebe dich, Harry", sagte Louis, und ich strahlte ihn an und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. "Ich liebe dich auch. Und wenn DAS nicht das Wichtigste ist, dann weiß ich es auch nicht". "Das stimmt. Ich freue mich schon auf Gemma und deine Mum. Silvester wird sicher super". "Oh ja".

Als ich schließlich am Einschlafen war, hatte ich das Gefühl, dass ich nicht mehr lange Eishockeyspieler und in Amerika sein würde, denn so wie ich Louis kannte, würde er nicht auf seinen Sohn verzichten. Und das war auch gut so. Genau das erwartete ich von einem Vater. Er würde das Richtige tun, und ich würde ihn dabei unterstützen, denn darum ging es doch im Leben, oder? Darum, Zeit mit den Menschen zu verbringen, die man liebte.

Daraus entstanden die Momente im Leben, an die man sich auf dem Sterbebett zurückerinnerte und feststellte, dass man ein gutes Leben gehabt hatte.

Im Fotoalbum meines Lebens würden das irgendwann die wichtigen Schnappschüsse sein. Ich mit meiner Familie. Mit Louis und Freddie. Vielleicht irgendwann mit noch mehr Kindern ...

Nicht ich auf dem Eis, einem Puck nachjagend ...

Ich liebte Eishockey, aber jetzt war es Zeit für mich, nachhause zu kommen.

In dieser Nacht schlief ich wie ein Baby, weil ich die richtige Entscheidung getroffen hatte.

Ein ganzes Leben voller Liebe und Lachen lag jetzt noch vor mir, und ich würde es in vollen Zügen genießen.

***

Wir wünschen Euch frohe Weihnachten und schöne Feiertage!

LG Jean & Holly

CHICAGO - AdventkalenderWhere stories live. Discover now