Silvester

66 7 0
                                    

LOUIS

31. Dezember 2023

Weihnachten mit meiner Familie und Harry war perfekt gewesen! Wenn jetzt jedes Weihnachten/mein Geburtstag so war, dann hatte ich nie wieder einen Grund, mich zu beschweren!

Heute waren wir ganz früh aufgebrochen, um Silvester mit Harrys Mum, Anne, und seiner Schwester, Gemma, und ihrem Freund zu verbringen. Ich fuhr in meinem Mietauto hinter Harry her und sah mir dabei, so gut es ging, die Gegend an. Je näher wir Holmes Chapel kamen, umso besser gefiel mir die Umgebung, und mein Grinsen wurde immer breiter!

Er fuhr in ein Wohngebiet und hielt dann dort vor einem Haus. Ich parkte direkt hinter ihm und stellte den Motor ab. Ich stieg aus, und Harry kam sofort zu mir und küsste mich. „Darauf musste ich jetzt viel zu lange verzichten.", sagte er als Erklärung und ich lachte. „Du bist ein schräger Vogel!", rief ich und Harry zeigte mir seine Grübchen.

Als wir zum Haus gingen, öffnete Anne bereits die Tür und ließ uns schnell eintreten. „Ihr bringt die Sonne mit, das gefällt mir.", sagte sie und ließ sich von Harry auf die Wange küssen. „Du weißt ja, wenn Englein reisen, wird sich das Wetter weisen.", grinste er, und ich stellte mich bei Anne vor. „Es freut mich so sehr, dich endlich kennen zu lernen.", sagte sie und umarmte mich der Einfachheit halber. Ich genoss die Umarmung und wurde rot im Gesicht, als sie mich danach prüfend ansah. „Du bist zu dünn, du brauchst dringend etwas Deftiges zu essen."

Sie scheuchte uns in die Küche, wo bereits Gemma und Michal warteten. Harry stellte mich den beiden vor und schob mich dann auf die Bank der Essecke, so dass ich neben Gemma zu sitzen kam. „Und ihr habt euch beim Eishockey kennen gelernt?", fragte sie mich und ich wurde schon wieder rot, weil sie sicher die Antwort auf ihre Frage schon kannte. „Jop.", antwortete ich daher ganz knapp und sie grinste, ebenfalls mit Grübchen.

„Und kommentierst du jetzt alle Heimspiele von Harrys Team?", fuhr Gemma fort und Michal sah mich interessiert an. „Nein, ich bin nur für einen Freund eingesprungen." „Was machst du sonst so?" „Ich hatte einen Job in einem Spielzeugladen, aber die haben geschlossen, also stehe ich momentan quasi auf der Straße." „Aber ihr wohnt zusammen, oder?", fragte Michal, und Harry, der Anne mit dem Kaffee geholfen hatte, sprang ein: „Ja, Louis ist bei mir eingezogen." „Ich werde mir aber wieder einen Job suchen, ich habe keine Lust, mich von Harry aushalten zu lassen." „Ach Darling, er hat so viel Geld, er merkt es nicht mal, wenn ich mal exzessiv shoppe.", grinste Anne und ich sah Harry mit hochgezogenen Augenbrauen an. Geld war mir so was von egal, ich hatte bisher auch gar nicht über Harrys Reichtum nachgedacht, aber ich wollte mich tatsächlich nicht von ihm aushalten lassen.

„Dein Shopping gehört für mich in die Kategorie 'Peanuts'.", sagte Harry an seine Mum gewandt. „Ich verdiene selbst Geld, ich will dir nicht auf der Tasche liegen.", gab sie zurück, und ehe Harry etwas entgegnen konnte, sagte sie: „Und jetzt ist Schluss mit dem lieben Geld, ich will alles über euer Weihnachten hören!"

Harry und ich wechselten uns mit dem Erzählen ab, und als Harry seiner Mum, Gemma und Michal die Kette zeigte, wäre ich am liebsten im Erdboden versunken. Gottseidank machte Anne denselben Fehler wie ich und sah den Penis für eine Banane an. Aber Gemma checkte es und grinste mich süffisant an. „Das war KEINE Absicht.", raunte ich ihr zu und sie nickte, nach wie vor grinsend.

Zum Mittagessen bestellten wir Pizza, denn Anne erklärte uns, dass sie für den Abend genug vorbereitet hatte und nicht zwei Mal am Tag kochen wollte. Nach dem Essen zeigte mir Harry sein Zimmer und wir legten uns für eine Weile hin, ehe dann am frühen Abend die Celebration beginnen würde.

HARRY

Mum hatte ein Wahnsinns-Fondue vorbereitet, das bei uns normalerweise immer stundenlang gegessen wurde, mit Verdauungspausen dazwischen.

Der Esstisch war voll gedeckt bis zum letzten Zentimeter, und als wir uns alle hinsetzten, knurrte mein Magen erwartungsvoll. Dann fingen wir an zu essen.

"Und, wie lange seid ihr zwei eigentlich schon zusammen?", fragte Louis Gemma und Michal. "Seit acht Jahren", sagte Michal, und Louis drehte sein Gesicht zu mir und grinste mich breit an. "Das kriegen wir locker hin", sagte er dann, und mein Herz machte einen Flick Flack. "Und ob". Ich drückte ihm einen Kuss auf den Mund, und Mum und Gemma gaben beide ein "Awww!" von sich. Innerlich "awwwte" ich ebenfalls, denn Louis und ich waren schon echt süß miteinander.

In der letzten Woche seit Weihnachten hatte sich so einiges getan. Ich hatte meinen Trainer und den Teamchef angerufen und beiden Bescheid gegeben, dass ich meine Spielerkarriere beenden wollte. Diese Saison würde ich noch zu Ende spielen, und wenn alles nach Plan laufen würde, auch noch die Playoffs, aber dann, spätestens im Mai, würden Louis und ich zurück nach England ziehen, und zwar nach Sheffield, weil das so ziemlich in der Mitte zwischen Doncaster und Holmes Chapel lag. Gemma und Michal wohnten ebenfalls in Sheffield, also war es perfekt.

Und wie der Zufall es wollte, suchten die Sheffield Steelers gerade einen neuen Trainer, und ich hatte da in ein paar Tagen ein Vorstellungsgespräch. Der aktuelle Trainer würde auch noch die Saison fertig machen, also war der Posten sowieso erst ab Mai frei. Die britische EIHL war natürlich nicht dasselbe wie die amerikanische NHL, aber ich konnte mir gut vorstellen, die Jungs zu trainieren. Alles fügte sich perfekt zusammen. Jetzt musste ich den Job nur noch kriegen, aber ich hatte ein gutes Bauchgefühl.

Es war die richtige Entscheidung, das wusste ich. Die Steelers wollten einen jungen Trainer, und ich war ja noch jung, hatte definitiv Ahnung von Eishockey und konnte so weiterhin auf dem Eis sein, ohne mir die Nase zu brechen.

Ich würde mein neues Leben lieben, das wusste ich jetzt schon.

Und als wir um Mitternacht alle im Garten standen und uns das Feuerwerk ansahen, war ich wunschlos glücklich.

"Also, bist du bereit für eine gemeinsame Zukunft?", fragte ich Louis, nachdem ich ihn geküsst hatte. "Aber so was von. Und du?". "Oh ja. Wir werden glücklich sein". "Das werden wir".

Ja, das würden wir sein.

You've reached the end of published parts.

⏰ Last updated: Dec 31, 2023 ⏰

Add this story to your Library to get notified about new parts!

CHICAGO - AdventkalenderWhere stories live. Discover now