Unbekannte Geheimnisse

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Während Draco voran ging und ganz bewusst in eine bestimmte Richtung zu gehen schien, folgte Harry ihm schweigend. Er hatte absolut keine Ahnung, wohin Draco mit ihm gehen wollte. Alles was der junge Gryffindor sich wünschte, war Ruhe. Zeit für sich, um nachzudenken. Denn es gab eine ganze Menge, worüber er sich im Klaren werden musste. Hauptsache, er war alleine. Dracos Beschreibung nach, schien dieser Ort genau das Richtige für Harry zu sein. "Wir sind da." Draco blieb vor einer leeren, steinernen Wand stehen. Weit und breit war nichts zu erkennen, was auch nur annähernd wie ein Raum aussah. Harry sah sich verwirrt um. "Ähm, sorry Malfoy aber wo soll hier bitte was sein? Ich sehe nichts, außer Wände und leere Gänge. Soll ich etwa hier auf dem Boden schlafen?" Harry musterte den Slytherin misstrauisch. Es war klar, dass es für ihn nicht selbstverständlich war, dem Blonden einfach so zu vertrauen. "Hab Geduld Potter, du wirst es gleich sehen." Draco begann vor der Wand auf und ab zu gehen. Harry beobachtete ihn und fragte sich, ob er nun den Verstand verloren hatte. Der Blonde war etwa drei Mal auf und abgegangen, als an der Wand plötzlich etwas geschah. Wie aus dem Nichts heraus, entstand eine Tür, direkt vor Harrys Augen. Er blickte mit großen Augen auf die dunkle, große Türe, welche sich vor ihnen offenbarte. "Was war das denn bitte? Hast du das gemacht?", fragte Harry erstaunt. Draco lächelte ihn an. "Ja Potter, das war ich. Du darfst hineingehen." Er streckte elegant seinen Arm in Richtung der Türe und forderte den verblüfften Gryffindor auf, den Raum zu betreten. Harry tat wie ihm geheißen. Langsam griff er nach dem massiven Türgriff und blickte schüchtern hinein. "Na los, es wird dir gefallen." Nachdem Harry vorsichtig ein paar Schritte hinein gegangen war, erkannte er den Raum sofort. "Das ist der Schlafsaal der Gryffindors, nicht wahr?", fragte er lächelnd. "Ja, das ist er. Ich dachte, hier würdest du dich bestimmt wohlfühlen." Draco grinste zufrieden. Der Raum war genauso gemütlich, wie der Jungenschlafsaal der Gryffindors. Es stand allerdings nur ein Bett im Raum, wodurch dieser natürlich um einiges grösser erschien. "Wie geht das und wieso ist hier nur ein Bett?", wollte Harry nun wissen. "Das hier ist der Raum der Wünsche. Er erscheint nur dann, wenn man ihn wirklich braucht und er passt sich immer den Bedürfnissen des Suchenden an. Ich habe mir einen Raum gewünscht, indem du dich wohl fühlst und da du alleine sein möchtest, fand ich ein Bett für ausreichend. Auf der rechten Seite, findest du das Bad." Harrys Augen strahlten. "Ich habe ein eigenes Bad?" Draco verstand die Frage nicht so ganz. "Hast du denn das sonst nicht?", wollte er nun wissen. "Nein, also doch, wir haben natürlich ein Bad aber wir müssen es uns zu fünft teilen." Draco sah ihn erstaunt an. "Zu fünft, das ist doch bestimmt manchmal nervig oder?" Der Gryffindor warf Draco einen fragenden Blick zu. "Hast du etwa ein eigenes Bad?" Der Blonde nickte. "Ich teile es mir nur mit Blaise." Harry grinste und stupste Draco sanft in die Seite. "Angeber", murmelte er leise. Draco zuckte leicht zusammen und wurde rot. "Möchtest du hier bleiben? Du kannst dich, in diesem Raum, solange du willst aufhalten." Harry zögerte keine Sekunde und nickte Draco dankbar zu. "Ja, ich möchte echt gerne hier bleiben, wenigstens bis morgen." Er senkte traurig den Blick. Draco begriff sofort, dass sich der Gryffindor vor dem was morgen kommen würde, fürchtete. "Okay, na dann gute Nacht, Potter." Harry wandte sich zu Draco um und sah ihm in die Augen. "Danke... Draco, für alles." Er lächelte sanft. Der Blonde begann ebenfalls zu lächeln, als er beim Vornamen genannt wurde. "Schon gut, Harry." Er drehte sich um und lief mit klopfendem Herzen, den Weg zurück zu den Kerkern.

 Harry sah ihm einen Moment nach und schloss dann die Türe. Er seufzte leise. Was war heute Abend nur geschehen? Alles kam ganz anders als erwartet. Warum hatte Draco das alles nur getan? Er war so fürsorglich und stark. Warum nur fühlte es sich auf einmal so gut an, in seiner Nähe zu sein. Dem war doch sonst auch nicht so. Normalerweise war Dracos Gesellschaft eher kaum zu ertragen. Doch heute Abend war er vollkommen anders. Harry genoss es beinahe, sich mit ihm zu unterhalten. Ein Teil von ihm hätte sich gewünscht, dass Draco bei ihm geblieben wäre. Doch die Vernunft, sprach eine andere Sprache. Harry schüttelte lächelnd den Kopf. Er verstand nicht wirklich, was er gerade fühlte, doch es war auf jeden Fall ein sehr schönes Gefühl. Völlig erschöpft zog er sich, bis auf sein Shirt und die Shorts aus, legte sich ins Bett und schlief sofort ein.

Liebe hält die Zeit an und lässt die Ewigkeit beginnenUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum