Gefangen in der Angst

4 0 0
                                    


Mit hängenden Schultern, schlenderte Ron zur großen Halle. Obwohl es Harry deutlich besser ging, hatte der junge Weasley ebenso Mühe, die letzte Nacht zu verarbeiten. Die Angst um seinen besten Freund ließ ihn noch immer nicht los. Dann war da noch die Tatsache, dass Harry sich in Malfoy verliebt hatte. Wie auch immer das geschehen konnte, war jetzt egal. Er musste herausfinden, wie ernst Malfoy die ganze Sache war. Sollte sich herausstellen, dass er nur mit Harry spielen will, so würde es an Ron liegen, seinen besten Freund zu beschützen.

In der großen Halle angelangt fiel Rons Blick direkt zum Slytherintisch. Der Blonde sass, flankiert von Pansy und Blaise, auf seinem üblichen Platz und knabberte teilnahmslos an seinem Toast. Er schien Harrys Abwesenheit noch nicht bemerkt zu haben. "Du bist aber früh wach heute." Die Stimme der braunhaarigen Gryffindor erschreckte Ron unerwartet. "Hermine, willst du, dass ich einen Herzstillstand erleide", fragte er und hielt sich demonstrativ die Hand an die Brust. "Natürlich nicht Ronald aber die Tatsache, dass du so früh wach bist, ist doch etwas überraschend. Man könnte denken, du hast nicht mehr lange zu leben", lachte sie frech. "Jetzt halt mal die Luft an, was ist nur in dich gefahren. Stell dir vor, es gibt Gründe warum ich so früh wach bin und nein, es hat nichts mit Essen zu tun", verkündete er mit einem Hauch von Sarkasmus in der Stimme. Hermine sah ihn erwartungsvoll an. Er nahm ihre Hand und zog sie hinter sich her, vor die große Halle. Noch einmal sah er sich um und vergewisserte sich, dass Niemand sie hören konnte. Hermine war schon beinahe etwas genervt von seinem seltsamen Verhalten. Doch als er ihr in aller Ruhe erzählte, was letzte Nacht passiert war, wich ihr zunehmend die Farbe aus dem Gesicht. "Wie geht es ihm denn jetzt? Ich meine, er ist ganz alleine damit", stellte die junge Hexe traurig fest. "Nein, er hat uns. Ich war vorhin bei ihm und soweit ich das beurteilen kann, geht es ihm gut. Er würde sich freuen, wenn du ihn besuchen würdest", erzählte Ron. "Natürlich, ich werde gleich nach dem Frühstück zu ihm gehen. Aber was ist mit Malfoy? Glaubst du wirklich, dass er Gefühle für Harry hat? Ich meine, die Beiden haben sich noch nie sonderlich gemocht. Ich habe einfach Angst, dass er Harry verletzen wird." Hermine sah Ron besorgt an. Dieser nickte ihr zustimmend. "Glaube mir, wenn ich dir sage, dass ich mir bereits die gleichen Gedanken gemacht habe. Harry ist wirklich ziemlich verschossen ihn Malfoy. Das war kaum zu überhören. Ich denke, wir werden schon bald rausfinden, ob er das Selbe für ihn empfindet. Er wird mich früher oder später bestimmt fragen wo er ist." Hermine lächelte und nickte eifrig. "Will Harry ihn denn überhaupt sehen?", fragte sie nachdenklich. "Er hat mir gesagt ich soll ihn zu ihm schicken, sollte er nach ihm fragen. Er hat mir aber auch gesagt, dass er Angst hat. Naja ich denke, wenn Malfoy zu ihm geht, sollte einer von uns in der Nähe bleiben." Hermine runzelte die Stirn und bestätigte Rons Vorhaben, mit einem kurzen Kopfnicken. Mit knurrendem Magen deutet Ron nun an, zurück in die Halle zu gehen. Erstmal würden sich die Zwei, ein ausgiebiges Frühstück genehmigen.

"Wo ist denn Harry", fragte Draco an Blaise gewandt. "Mmh", kam es lediglich von Blaise, den Mund voll mit Toast. "Ich weiß es ist noch früh aber wenn sogar Weasley bereits hier ist." Draco suchte erneut den Gryffindortisch nach seinem heimlichen Schwarm ab. Nun hob auch Blaise den Kopf und suchte den Schwarzhaarigen. "Er schläft doch bestimmt noch", sagte er mampfend. Draco sah ihn ungläubig an. "Das kann schon sein aber vielleicht geht er mir aus dem Weg. Glaubst du, dass könnte der Grund sein?", fragte er nervös. "Wieso sollte er. Nachdem was du mir gestern ausführlich erzählt hast, hat es ihm doch gefallen, was du mit ihm gemacht hast", sagte Blaise und zwinkerte Draco zu. Dieser wurde leicht rot um die Nase. "Ich bin mir sicher, dass es ihm gefallen hat aber vielleicht habe ich ihn auch zu sehr bedrängt." Draco blickte besorgt zu seinem Kumpel. "Du hast ihn ja nicht dazu gezwungen. Mach dir nicht so nen Kopf, okay." Draco nickte zaghaft und versuchte, sich nicht selbst verrückt zu machen. Er musste die ganze Nacht an Harry denken. Das Geschehene ließ ihn nicht kalt und seine Gefühle für Harry wurden nur noch intensiver. Er konnte es kaum erwarten, ihn wieder zusehen. Doch von dem jungen Gryffindor fehlt jede Spur und so musste sich Draco missmutig auf den Weg zum Kräuterkunde Unterricht machen. Auch da ließ Harry sich nicht blicken. Es folgte eine weitere Stunde, Geschichte der Zauberei, in welcher Draco mit Sicherheit eingeschlafen wäre, wäre er nicht zunehmend besorgt um Harry gewesen. Während dem Mittagessen sass Draco ohne jegliche Motivation vor seinem Essen. "Du solltest etwas essen, Dray", sagte Pansy besorgt. "Hab' kein Hunger", erwiderte der Blonde knapp. "Mensch Draco, wenn du ihn so sehr vermisst, dann frag doch einfach seine Freunde wo er ist. Ich bin mir sicher, dass die das wissen", sagte Blaise etwas genervt. "Tolle Idee Zabini, dann kann ich ihnen ja gleich erzählen, was ich gestern mit ihm unter der Dusche gemacht habe", sagte Draco mit einem scharfen Unterton. "Nun vielleicht solltest du das tun. Früher oder später wird das doch sowieso raus kommen." Draco schüttelte genervt den Kopf, über diese dumme Aussage von Blaise. Er schob sein Essen weg und legte betrübt den Kopf auf seine Hände.

Liebe hält die Zeit an und lässt die Ewigkeit beginnenWhere stories live. Discover now