Kampf gegen die Dunkelheit

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Draco verbrachte den Rest des Nachmittags mit Harry in der Bibliothek. Sie lasen sich gegenseitig alte Anekdoten vor und fanden ein Buch, über Zaubertränke und welche Folgen, das falsche Brauen davon, mit sich brachte. Für Harry war es die perfekte Ablenkung. Er konnte die Zeit mit Draco voll und ganz genießen. Beim Abendessen erzählte er seinen Freunden, dass sie sich ausgesprochen und wieder versöhnt hatten. Auch wenn Ron Draco gegenüber, noch immer misstrauisch war, so freute er sich für Harry. Er konnte das verliebte Strahlen, im Gesicht des jungen Gryffindor, nicht übersehen. Hermine freute sich ebenso und fand es toll, dass Draco ihm im Unterricht helfen will.

Die erste Nacht, in welcher Harry wieder im Schlafsaal der Gryffindors schlief, war angenehm ruhig. Er hatte keine Probleme einzuschlafen und auch keine schlimmen Träume oder Visionen. Ron erwachte allerdings immer mal wieder und sah nach Harry. Er wollte auf keinen Fall, dass Harry nochmals alleine, mit solchen Visionen klar kommen musste. Doch der Schwarzhaarige schlief tief und fest, bis zum Morgen. 

Nach einem ausgiebigen Frühstück, waren die Schüler wieder auf dem Weg zu Snapes Unterricht. Sie mussten den Unterricht täglich zwei Mal besuchen, um ihre Fähigkeiten der Okklumentik zu verbessern. Draco und Harry betraten gemeinsam den Klassenraum und der Blonde zog Harry an der Hand, direkt zu Professor Snape. Während Harry ihn unsicher von der Seite beobachtete, bat Draco seinen Lehrer um ein Wort. "Sir, ich wollte fragen, ob es möglich wäre, dass ich mit Harry alleine üben könnte? Ich denke, für ihn ist das Üben mit mir, wesentlich einfacher." Snape sah den jungen Slytherin, mit hochgezogenen Augenbrauen streng an. "Nun Mr. Malfoy, ich weiß über den Vorfall jener Nacht Bescheid und ich bin mir nicht sicher, ob Mr. Potter mit Ihnen üben sollte. Es könnte ihm Panik bereiten und ich weiß nicht, ob Sie damit umgehen können." Draco warf einen Blick zu Harry und dieser nickte ihm fordernd zu." Ich weiß, dass es nicht einfach wird und ich weiß auch, auf was ich mich einlasse. Er will es so und ich möchte ihm helfen." Der Blick des Mannes, wanderte zu dem nervösen Jungen neben Draco. Er war sich nicht sicher, ob es wirklich eine gute Idee war, doch Harry schien es nicht anders zu wollen. Für Snape war nur eines von Bedeutung, und zwar dass der junge Gryffindor, die Technik so schnell wie möglich lernen musste. Und wenn es auf diese Weise funktionieren würde, dann soll es eben so sein. "Also gut Mr. Malfoy, ich erlaube Ihnen, gemeinsam zu üben. Halten Sie sich an alle Regeln und handeln Sie stets mit Bedacht. Sie dürfen im alten Klassenzimmer gegenüber arbeiten. Ich bitte Sie, mich umgehend zu benachrichtigen, sollte es Komplikationen geben." Der junge Slytherin nickte ehrfürchtig. "Vielen Dank Sir, wir werden sofort beginnen", sagte Draco höflich und zog Harry aus dem Raum. Sie betraten den alten Klassenraum und sahen sich erstmal neugierig um.

"Etwas gruselig hier, meinst du nicht?", fragte der Blonde. "Naja, ich finde das was wir hier drin machen müssen, viel gruseliger", antwortete Harry. Draco begann zu lachen. "Ich werde dich beschützen Harry. Hab' keine Angst. Du wirst das schaffen." Harry sah Draco ungläubig an. "Bist du dir sicher, dass du das machen willst?", fragte er unsicher. "Ja Harry, ich bin mir sicher. Ich will dir helfen und ich bin der Meinung, dass das hier die beste Möglichkeit ist. Komm setz dich und atme erst ein paar Mal tief durch." Harry setzte sich auf einen der staubigen Stühle und versuchte sich mental vorzubereiten. Draco setzte sich ihm gegenüber. "Bist du bereit?", fragte er sanft. Der Gryffindor nickte entschlossen. "Denk an deinen Raum. Wie sieht er aus? Beschreibe ihn mir." Harry schloss die Augen und konzentrierte sich auf seinen mentalen Raum. "Er ist groß und rund. Die Wände sind aus hellem Holz und es befinden sich vier große, weiße Steinsäulen darin. Es gibt viele Pflanzen und der Raum ist sehr hell", erzählt Harry. "Sehr gut. Wie sieht der Boden aus? Sag' mir welche Farbe er hat." Harry runzelte die Stirn. "Er ist aus Holz und ziemlich dunkel", sagte er. "Gut, halte dieses Bild vor deinem inneren Auge fest. Lasse deinen Geist in diesem Raum, dort ist er sicher. Bist du bereit?" Harry nickte und atmete tief ein. "Drei, zwei, eins - legilimens." Draco sprach sehr ruhig und sah Harry mit festem Blick an. Der Gryffindor zuckte zusammen als der Zauber ihn traf. Er spürte eine Wärme in sich. Anders als beim letzten Mal. Das Gefühl eines zweiten Geistes, durchfuhr Harrys Körper. Er presste die Augen fest zusammen und konzentrierte sich auf seinen Raum. "Sehr gut Harry. Halte mich fern. Schütze deine Gedanken." Dracos Stimme klang schwach aber in seinem Kopf konnte Harry sie deutlich hören. Die Wärme, welche anfangs so sanft war, wurde nun regelrecht erdrückend. Harrys Atem ging flach und er spürte, wie die fremde Präsenz immer drängender wurde. "Lass mich ran", hörte er eine Stimme. Es war Dracos Stimme. Er konnte den Slytherin deutlich sehen, wie er ihn festhält und versucht ihn anzufassen. "Halt still und lass mich ran." Die Stimme wurde immer lauter und Harry konnte nur noch sehen, wie der Blonde nach seinen Beinen griff und ihm die Shorts auszog. "Neein, lass mich los Draco! Bitte hör auf!", schrie er. Sofort beendete Draco den Zauber. "Harry, atme! Atme tief durch. Es ist vorbei", sagte er entschlossen und griff nach Harrys Hand. Der Gryffindor atmete gestresst und war erneut den Tränen nahe. "Ich kann das nicht Draco. Ich will nicht", schrie er verzweifelt. "Beruhige dich. Ich habe es gesehen. Es ist vorbei. Du bist in Sicherheit." Harry zitterte am ganzen Körper und sah Draco ängstlich an. "D-du hast es gesehen?", fragte er nervös. "Ja, ich habe gesehen, was du gesehen hast. Es ist nicht echt Harry. Du kannst nur dagegen ankämpfen, wenn du deinen eigenen Verstand davon überzeugst. Verbanne diese Bilder und die damit einhergehenden Gefühle. Nutze deine mentale Stärke und verschließe diese Erinnerung hinter einer Türe. Sei tapfer und lasse dich von meiner Stimme leiten", erklärte Draco bestimmt. "Ich habe Angst Draco", sagte Harry unsicher. "Ich weiß und du weißt, dass ich das niemals tun würde Harry. Halte daran fest." Der Schwarzhaarige nickte und bat um einen zweiten Versuch. "Bereit?", fragte der Blonde erneut. "Ja, ich bin bereit." Draco richtete erneut seinen Zauberstab auf Harry. "Drei, zwei, eins - legilimens. Dieselben Gefühle, wanderten durch Harrys Körper. "Sei stark, du kannst das." Die drängenden Berührungen des Blonden, kehrten erneut zurück in Harrys Verstand. "Nein, lass mich", schrie Harry. "Es ist nicht echt! Harry, du weißt es. Verbanne diese Erinnerung!" Der Gryffindor atmete heftig. Erneut griff der Blonde nach seinen Hüften und hielt ihn fest. "Lass mich los!", brüllte Harry. "Es ist nicht echt, nichts davon! Löse deinen Geist und zwinge ihn, diese Erinnerung zu verbannen", sagte Draco mit fester Stimme. Harry konzentrierte sich so fest er konnte. Er zwang sich selbst, diese Erinnerung zu verschließen. Nun sah er, wie die Hände des Blonden von ihm abließen. "Sei stark Harry, du kannst das!" Dracos warme Stimme, drang in seinen Kopf. Laut und deutlich, konnte er sie hören. Die Bilder verschwammen vor seinem inneren Auge und sein Verstand, verbannte sie aus seinem Kopf. Und plötzlich war da nichts mehr. Harry spürte Dracos Geist noch immer in seinem Kopf. Er verspürte keine Angst mehr, konnte jedoch seine Konzentration nicht mehr aufrechterhalten und sofort beendete Draco den Zauber. "Du hast es geschafft, Harry! Du hast die Dunkelheit deines Verstandes besiegt. Ich wusste, dass du das kannst", sagte Draco strahlend. Harry atmete noch immer heftig und war völlig erschöpft. "Was bedeutet das jetzt?", keuchte er. "Diese Erinnerung wird dich nicht mehr quälen, du wirst sie nicht vergessen aber sie wird dich nicht mehr daran hindern, deinen Geist durch Okklumentik zu schützen. Du hast deine Angst besiegt", erklärte Draco stolz. Harry lächelte glücklich. "Jetzt musst du nur noch lernen, wie du das Eindringen meines Geistes in deinen Eigenen, verhindern kannst." Harry stöhnte auf. "Das klingt nach viel Arbeit", sagte er frustriert. "Ja, es ist nicht so leicht aber du bist jetzt bereit. Lass uns eine Pause machen und nach dem Mittagessen weiter machen", meinte der Blonde und griff nach der Hand des Schwarzhaarigen. "Ich bin sehr stolz auf dich", sagte er sanft. "Ohne dich hätte ich es nie geschafft Draco, danke." Der Slytherin lächelte zufrieden.

Während dem Mittagessen erzählte Harry seinen Freunden stolz, was er geschafft hatte. Ron war beeindruckt und klopfte Harry bewundernd auf den Rücken. "Das ist so toll, Harry. Ich kann es kaum glauben, dass Draco das geschafft hat. Echt beeindruckend", sagte Hermine freudig. "Heute Nachmittag üben wir weiter", erzählte Harry. Ron sah ihn stolz an und grinste breit. Auch Draco erzählte seinem besten Freund, von Harrys Erfolg. "Ich freue mich so für euch. Das hört sich wirklich toll an, Dray. Mit deiner Hilfe wird er es schaffen", meinte Blaise freudig. Draco nickte begeistert.

Nach dem Essen trafen sich die Beiden wieder in dem alten Klassenzimmer. Das Licht der Fackeln erhellte ganz leicht den dunklen Raum und Harry grinste Draco an." Die Stimmung hier ist echt horrormässig", lachte er. Draco grinste zurück und freute sich, dass der Gryffindor so locker und entspannt war. Wieder setzten sich die Beiden einander gegenüber. "Bist du bereit?", fragte Draco voller Enthusiasmus. Harry nickte begeistert. "Okay, dann los. Drei, zwei eins - legilimens. Harry war völlig entspannt. Seine Konzentration war standhaft und er versuchte Dracos Geist, nicht in seinen mentalen Raum eindringen zu lassen. "Das machst du gut Harry, halte deinen Raum versiegelt." Der Gryffindor konnte seine Konzentration solange aufrecht halten, bis Draco den Zauber beendet hatte. "Wie lange war das?", wollte er sofort wissen. "Etwa zwanzig Sekunden", sagte Draco stolz. "Willst du's nochmal versuchen?", fragte der Blonde. Harry nickte motiviert. Und so übten die Zwei fleißig weiter. Es gelang Harry immer besser, seine Konzentration aufrecht zu halten. Nach etwa sieben weiteren Versuchen, konnte er bereits, fünf Minuten ohne Probleme durchhalten. "Das war super, Harry. Ich denke du könntest sogar noch länger durchhalten aber wir sollten für heute Schluss machen", erklärte Draco. "Schließlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen." Harry grinste breit. "Du hast recht. Ich hätte nicht erwartet, dass ich es schaffe. Danke Draco, du bist toll", sagte Harry mit roten Wangen. Der Blonde lächelte verlegen. "Danke, ich muss jetzt los. Hab' Blaise versprochen, ihm bei den Hausaufgaben zu helfen. Kommst du klar?" Harry nickt entschlossen. "Wir sehen uns morgen", flüsterte der Blonde und gab Harry einen Kuss auf die Wange. Der Schwarzhaarige lächelte verlegen. "Ich freu mich auf dich", sagte er leise. Draco sah ihm einen Moment in die Augen, wandte sich dann ab und verließ den dunklen Raum.

Liebe hält die Zeit an und lässt die Ewigkeit beginnenKde žijí příběhy. Začni objevovat