Freundschaft

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Leise fiel die Tür ins Schloss, doch Draco zuckte trotzdem zusammen. "Tut mir leid Dray", meinte Blaise und verzog das Gesicht. Draco liess sich seufzend auf sein Bett fallen. Bis vor wenigen Sekunden, war er sich ganz sicher gewesen, Blaise alles sagen zu können. Jetzt sah die Sache jedoch ganz anders aus. Er fuhr sich nervös durch die Haare und sein Blick suchte nach Unterstützung. Blasie setzte sich schweigend neben ihn, legte ihm sanft eine Hand auf die Schultern und lächelte ihn an. "Du kannst es mir sagen, Dray. Egal was es ist. Ich werde für dich da sein." Seine Stimme klang so voller Wärme, dass Draco all seinen Mut fand und langsam zu erzählen begann. Blaise hörte aufmerksam zu und strich ihm hin und wieder sanft über den Rücken. Draco war sichtlich nervös, als er ihm erzählte, was gestern Abend geschehen war. Blaise hatte das Gefühl, zu wissen, was Draco ihm eigentlich zu sagen versuchte. Er wartete jedoch ruhig ab und gab Draco die Zeit die er brauchte. "Und dann habe ich sie von ihm weggezogen. Ich konnte es nicht ertragen Blaise. Er tat mir so leid. Ich wollte ihr nicht wehtun aber er..." Dracos Stimme brach. Er atmete tief durch und versuchte es erneut, doch er fand die richtigen Worte nicht. "Du wolltest ihm helfen, weil du ihn magst. Hab' ich recht?" Blaise suchte Dracos Blick und als er ihn fand, verstand er sofort. Draco kämpfte mit den Tränen, er wollte ihm alles sagen aber es war so verdammt schwer. "Hast du dich in ihn verliebt?" Draco schüttelte den Kopf. "Ich weiss es nicht. Ich weiss nur, dass ich ihn wirklich gern habe." Er suchte darauf hin Blaise' Blick. Hoffte in ihm Verständnis zu finden. Dieser lächelte ihn liebevoll an. "Es ist völlig okay, dass du schwul bist Dray. Du musst dich dafür nicht schämen. Und so wie ich das verstanden habe, könnte Harry es auch sein, oder?" Draco lächelte ihn dankbar an. "Ich bin so froh, dass du mich verstehst Blaise. Es tut mir leid, dass ich es dir erst jetzt gesagt habe. Aber bis jetzt hatte ich einfach nicht den Mut dazu. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass Harry auf mich steht. Das hat er zumindest angedeutet." Blaise staunte nicht schlecht, als er das hörte. "Was, wirklich? Das ist ja toll! Was ist danach passiert?" Draco erzählte ihm dann, worüber er und Harry sich unterhalten haben und wie er ihn zum Raum der Wünsche gebracht hatte. "Ich glaube sogar, dass er jetzt immer noch dort ist", lachte Draco. "Das kann ich mir gut vorstellen", erwiderte Blaise darauf. "Was willst du denn jetzt tun? Wirst du versuchen, ihn für dich zu gewinnen?" Draco seufzte und schüttelte den Kopf. "Ich habe absolut keine Ahnung. Ich will auf jeden Fall mit ihm reden. Ich muss einfach wissen, ob er mich wirklich mag." Blaise klopfte ihm aufmunternd auf den Rücken. "Ich würde meinen, dass das eine sehr gute Idee ist. Aber gib ihm Zeit, okay? Es wird ihm sonst vielleicht etwas zu viel." Mit einem Nicken gab der Blonde ihm zu verstehen, dass er verstanden hatte. "Danke Blaise, du bist echt ein toller Freund", sagte Draco. "Das weiss ich doch, Dray." Er grinste und gab ihm einen kleinen Schubs. "Ich muss jetzt mal los, hab' noch einiges an Hausaufgaben zu erledigen", sagte er mit gelangweilter Stimme. "Ich kann dir helfen, wenn du magst." Blasie nickte freudig und die Beiden machten sich auf den Weg zur Bibliothek.

Leise betrat Hermine den Gryffindor Gemeinschaftsraum, gefolgt von Ginny und Ron. Zu ihrer Überraschung, war dieser leer. Die Schüler waren wohl alle beim Essen oder noch im Bett. "Komm wir setzen uns vor den Kamin", meinte Ginny und deutete auf die gemütlichen roten Sessel, welche davor standen. Die anderen Beiden folgten ihr wortlos. Sie setzten sich und Hermine und Ginny sahen sich stumm an. "Was ist nun mit Harry, was ist gestern passiert?", brach Ron das Schweigen. Ginny wurde leicht rot im Gesicht und Hermine wusste sofort, dass es für sie einfacher wäre, wenn sie Ron die Geschichte erzählen würde. "Gestern Abend hat Ginny versucht, Harry während ihres Dates näher zu kommen. Sie wollte ihn verführen." Rons Augenbrauen schossen in die Höhe und er sah seine kleine Schwester ernst an. Diese wurde daraufhin noch röter im Gesicht. Es war ihm natürlich bewusst, dass die Zwei sich früher oder später körperlich näher kommen würden. Später wäre ihm jedoch lieber gewesen. Er sagte nichts dazu und blickte Hermine erwartungsvoll an. Sofort begann sie weiter zu erzählen. "Harry wollte das nicht und empfand die Situation, wohl mehr als unangenehm", erklärte Hermine dann und suchte Ginnys Blick. Die junge Weasley straffte ihre Schultern und musterte ihren, nun sehr besorgt aussehenden Bruder. "Er wollte nicht, dass ich ihn anfasse und hat versucht sich mir zu entziehen. Ich habe es nicht gemerkt und plötzlich kam Malfoy und zerrte mich von ihm weg. Er wollte ihn nur beschützen." Für einen Moment wurde es still im Raum und dann begann Ron höhnisch zu lachen. "Malfoy soll also, aus welchem Grund auch immer, versucht haben Harry zu beschützen. Und zwar vor dir!? Komm schon Ginny, warum nimmst du diesen Idioten in Schutz? Du erwartest doch nicht ernsthaft, dass ich dir das abkaufe?" Ron konnte sich kaum halten vor Lachen, als Hermine ihm mit ihrem Ellbogen in die Seiten stieß. Er sah sie böse aber noch immer grinsend an. Ihr Blick war jedoch das pure Gegenteil. Ron verstummte auf der Stelle. Mit ernster Miene traf sein Blick den von Ginny. "Du meintest das also wirklich ernst? Er wollte ihn vor dir beschützen?"

Liebe hält die Zeit an und lässt die Ewigkeit beginnenOnde histórias criam vida. Descubra agora