19. Kapitel | Wo wachsen eigentlich Melonen? (Archie)

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»Komm schon, Archie. Ein Drink. Du wirst es nicht bereuen.« Hailey, die schon seit Monaten jeden Freitag- und Samstagabend im Pulse auftaucht, wenn ich Dienst an der Tür habe, steht wieder einmal vor mir und klimpert mit ihren langen Wimpern.

Sie ist keine von diesen übermäßig gemachten Tussis, die Gino oftmals abschleppt und aus irgendeinem Grund scheint sie mich zu mögen.

Heute hat sie ihre blonden Haare zu zwei Zöpfen geflochten, die auf dem weißen Top über ihrer üppigen Oberweite liegen.

Man könnte vermutlich sagen, dass Hailey hübsch ist, aber was weiß ich schon?

»Ich löse dich ab, Archie.« Gino zwinkert mir keck zu, der Zahnstocher zwischen seinen Lippen wandert von links nach rechts. »Habt eine schöne Pause, ihr zwei Süßen.«

Bevor ich widersprechen kann, hat Hailey kichernd meine Hand gegriffen und wirft Gino einen Luftkuss zu, während sie mich ins Innere des Clubs zerrt.

Klar könnte ich einfach stehenbleiben, denn sie ist so winzig, dass sie genauso gut versuchen könnte, einen Gabelstapler zwischen den tanzenden Menschen hinter sich herzuziehen, aber irgendwie glaube ich, dass ich genau sowas vielleicht einfach brauche.

Jemanden halt.

Dunff! Dunff! Dunff!

Der Bass der Musik wummert in meinen Ohren, die Menschen, die um uns herum tanzen, sind alle nur schwarze Schatten, die sich im blitzenden Licht bewegen.

Vollkommen unvermittelt bleibt Hailey stehen, dreht sich zu mir um und legt ihre kleinen Hände an meine Hüften. Ihr Hintern kreist im Takt der Musik und immer wieder streifen ihre prallen Brüste meinen Oberkörper. Ihre blauen Augen blicken verführerisch zu mir nach oben und ihre Zunge fährt über ihre glänzenden Lippen.

Muss ich irgendwas machen? Ich kann nicht tanzen. Ich stehe da wie ein Baum.

Eine ihrer Hände legt sich in meinen Nacken und ich beuge mich zu ihr nach unten.

»Willst du von hier verschwinden?«, ruft sie mir ins Ohr, ihre Lippen streifen dabei meine Haut und es prickelt komisch.

Wir sind doch gerade erst reingegangen. Wieso will sie jetzt wieder raus? Kann sie sich mal entscheiden?

Ihre nasse Zunge leckt über die Seite meines Halses und es klickt in meinem Kopf.

Oh! Darum will sie verschwinden.

»Okay.« Das ist meine Stimme, die da spricht, und wieder greift sie nach meiner Hand.

† † †

Haileys Wohnung ist ganz anders als die, in der ich mit Hugo und Gino wohne. Es duftet irgendwie süßlich und das Licht ist total weich. Alles passt voll zusammen und nichts scheint sinnlos rumzustehen. Selbst die plüschigen Kissen auf dem Bett scheinen genau dort ihren Platz zu haben.

»Worauf stehst du so, Archie?« Ihre kleine Hand greift von hinten um meine Hüfte herum und fährt über meinen Schritt.

»Woah!« Erschrocken wirble ich herum und mein Herz setzt sogleich ein weiteres Mal aus, denn Hailey hat keine Klamotten mehr an.

So gar keine!

»Gefallen dir meine Titten?« Verführerisch lächelnd greift sie meine Hände und legt sie auf ihre Brüste.

Einfach so!

Wie zwei von diesen kleinen Melonen, die man manchmal im Supermarkt bekommt, fühlen sie sich an. Nur nicht ganz so hart. Eher wie zwei leicht wabbelige Melonen, als wären die an der Oberfläche angeditscht oder eben schon überreif. Ihre harten Nippel an meinen Handflächen fühlen sich hingegen so an, als wären das die Stielreste der Melonen.

Wachsen Melonen an Stielen? Wo wachsen Melonen überhaupt? Sicherlich nicht an Bäumen wie Mirabellen.

Matteo weiß bestimmt, wo Melonen wachsen. Vielleicht hat der sogar welche in seinem Garten?

Matteo würde sich auch nicht einfach vor mir ausziehen. Und wenn er das täte, hätte er keine Melonen. Aber er würde mich mit diesen braunen Augen ansehen und lächeln und dann wäre da dieses Grübchen neben seinem Mund und–

»Magst du das, Archie?« Haileys Stimme wispert von unten zu mir nach oben, eine ihrer Hände fummelt an meinem Gürtel herum, die andere reibt von außen über meinen Schwanz.

Der ist allerdings nur minimal hart und das auch nur, weil ich daran gedacht habe, wie Matteo nackt vor mir–

Fuck!

Geschockt mache ich einen Schritt zurück und stürze rücklings auf Haileys ordentliches Bett mit den vielen Kissen.

In Sekundenschnelle ist sie wie eine kleine, geschmeidige Katze auf mich geklettert und leckt mit ihrer klebrigen Zunge über meine Wange. »Ich will, dass du es mir richtig besorgst, Archie. Ich war ein böses Mädchen.«

Was?? Nein!

Ich packe ihre Hüften und erschaudere für einen Augenblick, als meine Hände ihre nackte, weiche Haut berühren. Ihr Stöhnen dringt heiß an mein Ohr, ehe ich sie mühelos von mir schiebe und aufstehe.

»Ich ... muss gehen«, stammle ich. »Ciao, Hailey.«

Und so schnell ich kann, stürme ich aus ihrer wohlriechenden Wohnung.

Holy Shit | ✓Where stories live. Discover now