33 - Liv - Time flies by

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Die nächsten Wochen sind schön und verwirrend zugleich - Josh und ich treffen uns für Serienmarathone, bestellen Pizza und laufen um Mitternacht durch die Stadt.
Wir quatschen über das Leben, die Familie und unsere Freunde.
Wir reden nicht über uns.
Auch die Zukunft ist ein Thema, das Josh meidet. Es ist, als wäre dieses eine Mal totale Ehrlichkeit mehr als genug für ihn gewesen, und jetzt will er einfach nur im Moment leben.
Im Moment leben ist ja schön und gut - wenn wir die Serie drehen, und jeder Tag volle Konzentration auf das hier und jetzt erfordert - aber es fällt mir schwer, damit umzugehen, dass Josh sich Sorgen macht und in der Nacht im Traum von links nach rechts wälzt, tagsüber aber nicht ein Wort dazu sagt.

Wir warten jetzt jeden Tag auf den Anruf, dass HSM fortgesetzt wird (meiner Ansicht nach steht das nicht wirklich infrage, aber es wäre schon schön zu wissen, dass der Vertrag den man auf Papier für drei Jahre unterschrieben hat, auch wirklich Realität wird).
Ehrlich gesagt warte ich aber auch jeden Tag auf die Anrufe von Josh. Es ist seltsam, wie es früher zwischen uns einen ununterbrochen Strom aus Memo, Nachrichten und GIFs gab, und dieser irgendwann in diesen Tagen langsam aber stetig zum Erliegen gekommen ist.
Ich weiß nicht, was ich falsch mache.

„Ich mache Musik", sagt Josh als ich ihn frage, ob wir uns morgen mit Mads und seinem besten Kumpel treffen wollen.
Ich mache Musik" ist Joshs Entschuldigung, wann immer er eigentlich sagen will: „Kein Bock."
Und es ist eine Aussage, auf die man weder mit „Ach, dann lass uns doch abends treffen", noch mit „dann lass doch zusammen was brainstormen", antworten kann.
Weil man wenn man Musik macht manchmal einfach ganze Tage nur für sich braucht, weil man evtl. Song-Ideen bekommt,  und weil brain-stormen nur funktioniert, wenn die andere Person einen Input und einen Austausch haben will.
Und so wie Josh mich anlächelt, mir einen Kuss gibt, und mich dann sanft zur Tür schiebt , so habe ich nicht den Eindruck, dass er will, dass ich länger dableibe.

Mein Handy pingt.
Mein Herz hüpft.

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Josh: Was denkst du?

Ich denke, es ist immer einen Schritt vor und drei Schritte zurück.

Just for a moment - JoliviaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt