Kapitel 6

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Donnerstag - Aiden's Sicht

Das Projekt kam perfekt.

So war es für mich ein leichtes, Zoey in meine Finger zu bekommen. Normal wette ich nicht darum, ob ich jemanden haben kann oder nicht, aber auch nur weil ich sonst alle haben kann. Und sie. Sie kann ich nicht haben. Niemand hat jemals so mit mir geredet und das schadete meinem Ruf. Das konnte und wollte ich nicht auf mir sitzen lassen. Rayn sagte mir, dass ich sie nie rumbekommen würde, aber natürlich sah ich das anders. Und daraus wurde dann irgendwie diese kleine Wette. Nichts Großes. Nachdem ich aus dem Religionsunterricht raus war lief Zoey in schnellen Schritten an mir vorbei. Sie war wirklich eine Herausforderung, aber ich würde es mit Leichtigkeit meistern. Da war ich mir sicher. Ich ging raus, wo meine Jungs sich schon versammelt hatten.

"Hey.", rief ich in die Menge.

"Hey!", rief Rayn und zog mich kurz zur Seite. "Und hast Du sie?", fragte er mich neugierig.

Er hatte Religion nicht mit mir, er hatte einen anderen Kurs am Anfang des Jahres gewählt. Und da ich vorher schon wusste, dass wir in dieser Klasse das Projekt machen, hatte ich es ihm erzählt.

"Na was denkst du denn?", gab ich nur zurück und er verstand.

"Schnapp sie dir.", lachte er dreckig.

"Glaub mir das mach ich, aber es wird nicht leicht sein, sie ist ziemlich stur."

Damit gingen wir zurück zu den Anderen.

"Am Samstag ist Party bei Mick. Gehen wir hin? ", fragte Liam

"Klar", erwiderte ich.

Alle redeten wieder los, also war das auch geklärt.

"Ich bin weg Jungs.", rief ich und war auch schon auf dem Weg zu meinem Auto, das ich nach Zoey's Aktion auch wieder sauber bekommen hatte.

Damit war sie wirklich zu weit gegangen. Mein Auto fasst niemand an. An dem Tag musste ich mich wirklich zusammenreißen, um ihr nicht an den Hals zu springen, deswegen fuhr ich auch so schnell davon. Ich parkte meinen Wagen auf unserer Auffahrt und ging die Treppe zu unserer Tür hoch. Unser Haus war nicht gerade klein. Wir konnten uns schon einiges leisten. Aber um ehrlich zu sein, interessiert mich das nicht so sehr. Meine Familie ist für mich das wichtigste und das wären auch die einzigen Menschen für die ich alles stehen und liegen lassen würde. Ich schloss die Tür auf und schon kam meine kleine Schwester Sofie auf mich zugelaufen.

"Aiiideen", rief sie.

Sie ist 4 Jahre alt und ist meine liebste Freizeitbeschäftigung. Ich hob sie hoch und sie gab mir einen Kuss. Wir drehten uns einmal im Kreis und gingen dann in die Küche, wo meine Mutter schon fleißig am Kochen war. Ja, sie kochte. Andere Familien, wie unsere, würden eine Angestellte haben, die das übernimmt, aber meine Mutter steht auf eigenen Beinen und sagt immer, dass sie es viel lieber alleine macht. Ich ließ meine kleine Schwester auf den Boden.

"Hey Aiden", sagte sie mit einem Lächeln auf dem Gesicht.

"Also ich muss gleich nochmal weg. Könntest Du für ein paar Stunden auf Sofie aufpassen?"

"Klar, aber ich muss nachher noch weg", sagte ich ihr und klaute mir eine Nudel aus dem Nudelsieb.

Natürlich bin ich kein Unschuldsengel. Ich hatte schon einige im Bett und hab mich auch schon oft geprügelt. Meine Mutter weiß das. Trotzdem weiß sie, dass ich nie etwas unüberlegtes machen würde und vertraut mir daher. Ich bin stolz, dass wir so ein gutes Verhältnis haben. Auch zu meinem Vater, habe ich ein gutes Verhältnis. Allerdings ist er nicht so oft da, wegen der Arbeit. Nach dem Mittagessen war meine Mutter dann auch schon weg. Ich hatte kein Problem damit auf meine Schwester aufzupassen. Wie gesagt, wenn ich nichts zu tun hatte, war sie da.

Perfect IdiotWhere stories live. Discover now