Kapitel 34

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Dienstag - Zoey's Sicht

"Bis Morgen."

"Bis Morgen.", erwiderte ich und Aiden verließ unsere Auffahrt.

Ich schloss die Haustür und dreht mich um. Ich schreckte kurz auf, als ich Logan mit verschränkten Armen im Flur stehen sah.

"Hey Brüderchen.", sagte ich unsicher.

Er zog eine Augenbraue hoch und sah mich eindringlich an.

"Ich geh dann mal nach oben"

Ohne, dass er etwas erwidern konnte rannte ich hoch in mein Zimmer. Keine 2 Minuten später klopfte es an meiner Tür.

"Weißt du, mach mit Aiden was du willst, aber mach es nicht vor meinen Augen. Ich akzeptiere es ja, aber ich finde es nicht so geil. Aiden ist ein verdammter Player, Zoey. Pass auf, dass du nicht verarscht wirst, bitte und wenn er dir irgendwas tut, dann-"

"Logan. Tut mir leid wegen vorhin, ich kann ja nicht wissen, dass du genau dann nach Hause kommst. Und ich weiß was ich mache, vertrau mir."

"Ich vertraue dir ja, aber bei ihm bin ich mir nicht so sicher, auch wenn ich mit ihm befreundet bin."

"Ja ich weiß. Ich passe auf. So leicht zu haben bin ich nicht.", lächelte ich leicht.

Ich stand von meinem Bett auf und ging zu Logan. Ich schloss ihn in meine Arme und er drückte mir einen Kuss auf den Scheitel.

"Wie läuft es eigentlich mit Mila?", fragte ich ihn.

"Ziemlich gut." lächelte er. "Ich geh jetzt Duschen. Dad müsste auch gleich kommen."

"Okay.", sagte ich und wir lösten uns aus unserer Umarmung.

Er verließ mein Zimmer und ich schmiss mich wieder auf mein Bett. Kurz scrollte ich meine Nachrichten durch und schrieb dann Claire.

Z: Hey, hast du morgen Zeit?

Fünf Minuten später bekam ich ihre Antwort.

C: Ne, sorry ich und soll Morgen mit meiner Familie irgendwo hin -.-

Z: Okay, lieb dich und viel Spaß.
C: Lieb dich auch, werde ich nicht haben :/

Schade ich hätte wirklich mal gerne wieder was mit Claire gemacht, da wir wirklich lange nicht mehr etwas gemeinsam unternommen haben. Aber es gab ja auch noch Jolie, die ich in letzter Zeit auch vernachlässigt habe.

Z: Hey, hast du morgen Zeit?
J: Klar
Z: Gehen wir in die Stadt?
J: Hätte Lust auf Kino.
Z: Ok wir gucken Morgen.
J: Jap

Damit endete unser Gespräch und ich hörte wie unsere Haustür aufgeschlossen wurde. Mein Vater müsste gekommen sein. Ich lief zu meinem Schrank, holte mir Schlafkleidung raus, zog mich um, machte mir einen lockeren Dutt und legte mich wieder in meinem Bett. Meinen Vater würde ich gleich begrüßen. Die Stille um mich herum brachte mich zum Nachdenken. Ich brauchte Momentan dringend jemanden, mit dem ich über meine Gefühle sprechen kann. Mit meinen Gefühlen zu Aiden. Mit meinem Bruder konnte ich schlecht darüber reden. Mit meinem Vater genauso wenig. Auch wenn ich mit allem zu den Beiden gehen kann, ist das ein Thema, worüber ich ungern mit den Beiden reden möchte. Jonas ist eh schon immer für mich da und ich denke auch das das Thema, ein Thema ist, worüber ich mit einem Mädchen reden sollte. Genau in dieser Situation wünschte ich mir so sehr, dass meine Mutter jetzt bei mir wäre. Das ich jetzt zu ihr gehen könnte und ihr sagen könnte 'Hey Mum, da ist so eine Junge...', aber leider ist sie nicht hier. Nicht in Person. Ich weiß das sie immer in meinem Herzen bei mir sein wird. Das sie immer auf mich aufpassen wird, aber ich wünschte sie wäre einfach noch hier. Ich guckte leblos an die Decke bis ich anfing zu reden.

Hey Mum. Ich wünschte du könntest jetzt hier sein. Weißt du, es gibt da diesen Jungen. Aiden. Er kann ein ziemliches Arschloch sein, aber... ich weiß nicht. Er ist besonders. Ich denke... ehrlich gesagt weiß ich nicht was ich denke oder fühlen soll. Ich liebe dich Mum und ich vermisse dich.

Ich bemerkte erst jetzt, dass mir eine Träne die Wange runter gerollt war. Schnell wischte ich sie weg und setzte mich hin. Für mich war es allgemein schon schwer über meine Gefühle zu reden. Mit meiner Mutter konnte ich das immer, aber ich kann nicht ewig so weiter machen. Jolie. Da ich mich morgen mit ihr treffen würde, war das eine gute Möglichkeit mit ihr zu reden. Jolie konnte man absolut vertrauen. Da war ich mir sicher. Ich stand von meinem Bett auf und machte mich auf den Weg nach unten. Mein Vater saß gemütlich auf der Couch und sah sich irgendwas im Fernsehen an.

"Hey Dad."

"Hey Prinzessin.", ich ging auf ihn zu und setzte mich neben ihn auf die Couch.

Meinen Kopf legte ich an seine Schulter und meine Beine legte ich hoch.

"Wie geht's dir Schätzchen?"

"Ganz gut.", meinte ich und mein Vater lächelte leicht.

"Weißt du eigentlich schon wann und mit wem du das Wochenende nach Miami willst?"

"Ach ja, Stimmt, das habe ich ja auch noch. Nein, weiß ich noch nicht."

"Hast ja noch Zeit."

"Wie war dein Tag.", fragte ich ihn und positioniert mein Kopf auf seinen Beinen und schaute zum Fernsehen.

"Anstrengend. So wie immer. Momentan ist viel zu tun. Ich nehme mir nächste Woche übrigens frei und fahre nach Seattle. Wenn du willst, kannst du mitkommen.", sagte er und streichelte mein Haar. Ich überlegte kurz.

"Ja.", schoss es dann aus meinem Mund. "Zu Oma?"

"Ja, hatte ich vor.", kurz nickte ich und dann sagte keiner von uns beiden mehr etwas.

"Ich vermisse Mum.", flüsterte ich leise.

"Ich weiß Schätzchen. Ich vermisse sie auch. Ich vermisse sie so sehr."

Mein Vater strich mir über mein Haar und im nächsten Augenblick war ich auch schon eingeschlafen.

Mittwoch

Am nächsten Morgen wachte ich mit leichten Kopfschmerzen auf. Ich lag noch immer neben meinem Vater auf der Couch. Langsam richtete ich mich auf und schaute zu meinem Vater hoch der noch immer schlief.

"Dad. Steh auf, wir sind ein bisschen spät dran.", rüttelte ich ihn wach und sprang auf.

Ich musste bereits in 15 Minuten zur Schule und sah aus wie ein Monster. Mein Vater stand ebenfalls schnell auf und ging ins untere Bad. Ich sprintete ins Zimmer meines Bruders und weckte ihn ebenfalls auf.

"Logan, steh auf, wir haben schon wieder verschlafen."

"Ohman. Ich sollte Mila heute abholen. Fuck.", sagte er und sprang auf um ins Bad zu eilen.

Oh. Penner. Da muss ich doch rein. Ich rannte in mein Zimmer und holte mir Klamotten, zog sie mir schnell an, kämmte meine Haare durch, um sie dann wieder zu einem Zopf zu binden. So schlecht sah es gar nicht aus, das muss ich sagen. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet mir das ich ihn 5 Minuten los musste damit ich nicht völlig zu spät komme. Wieso muss die Zeit am Morgen auch immer so schnell vorbei gehen? Logan war noch immer nicht aus dem Bad und ich musste noch mein Gesicht waschen, meine Zähne putzen und pinkeln. Was machte der den so lange? Und da sagt man, Mädchen brauchen lange im Bad.

"Logan beeile dich doch."

Im selben Moment schloss er die Tür auf und sprintete runter. Schnell führte ich meine Routine durch und im nächsten Moment fand ich mich auch schon in meinem Auto wieder. 

Perfect IdiotWhere stories live. Discover now