Kapitel 5 - What happened?

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„Es hat sich nichts verändert!", rief ich glücklich als ich hinter Josh und Luke die Hütte betreten hatte. Es roch noch genauso wie damals und es sah auch noch genauso aus. In der Küche stapelte sich das Geschirr, der Mülleimer quoll über und der Wohnzimmertisch war übersät von Pizzakartons und leeren Dosen.

„Ihr seid noch dieselben Chaoten wie vor zwei Jahren!", lachte ich während ich Josh in mein altes Zimmer folgte. Als ich eintrat entwich mir beim Anblick der Wand über dem schmalen Bett ein überraschtes Quieken. Ein großes Bild von Embassy und mir, welches im Sommer vor zwei Jahren aufgenommen wurde, hing eingerahmt da. Auf dem Bild strahlte ich. Embassy, die neben mir stand und aufmerksam in die Kamera schaute, war dunkler als heute. Meine Hand lag vertraut auf ihrer Schulter.

„Das ist... ihr seid...!", brachte ich völlig geplättet heraus.

„Wir sind die Besten, das wolltest du doch sagen, oder?", fragte Josh der stolz das Bild betrachtete. Ich nickte heftig.

„Oh ja! Das seid ihr wirklich!"

Ich konnte mich noch genau an den Augenblick erinnern. Es war kurz nachdem ich Richard überredet hatte, das Pferd zu kaufen.

„Und weißt du was das Beste an der Sache ist?", Luke schlurfte an mir vorbei und legte sich auf mein Bett. Fragend zog ich meine Augenbrauen nach oben.

„Wir haben wieder eine Frau im Haus, die kochen und putzen kann!"

„Träum weiter!"

***

„Die von Ihnen gewählte Rufnummer ist nicht vergeben...!", zum wiederholten Mal hörte ich die nervige Computerstimme durch mein Handy. Mit großen Augen blickte ich das Telefon an. Das konnte doch nicht sein? Wieder klickte ich auf die Nummer, neben der Leos Name stand. Und wieder ertönte dieselbe Ansage. Hatte er wirklich die Nummer gewechselt, ohne mir Bescheid zu sagen? Wieso tat er so etwas? Ich wusste nicht, was schlimmer war. Dass er es mir mit Absicht nicht gesagt hatte oder dass er mich vergessen hatte. Beide Gedanken waren unerträglich für mich. Als Embassy mich auffordernd mit ihrer Nase anstupste fuhr ich erschrocken zusammen.

„Das darf doch nicht wahr sein!", murmelte ich und fuhr geistesabwesend über Embassys Stirn.

„Wieso bist du noch nicht fertig? Mr. Cromwell wird jeden Augenblick hier sein!", Danielle hatte den Stall betreten ohne dass ich es bemerkt hatte.

„Was?"

„Roxy, was ist denn los? Ist alles okay? Du siehst so blass aus.", Danielles besorgter Blick ruhte auf meinen Augen.

„Ja... ja sicher.", murmelte ich und fuhr damit fort, Embassys seidiges Fell zu bürsten.

„Hör zu, du musst nicht aufgeregt sein. Er will euch beide doch nur mal sehen.", Danielle hatte meine Verwirrtheit völlig falsch gedeutet.

„Ich weiß, danke Danielle!", sagte ich trotzdem. Mr. Cromwell war der Trainer der englischen Nationalmannschaft. Er hatte sich heute angekündigt, Richard war seit zwei Tagen völlig aufgeregt deswegen. Er wollte sich ein Bild von Embassy und mir machen. Er kannte uns nur im Parcours während der Prüfungen, das wollte er ändern.

„Komm, ich helfe dir!", entschlossen griff Danielle nach der Bürste und nahm mir die Arbeit ab. „Na los, hol den Sattel!"

Wie konnte ich auch nur so blöd sein Leo kurz vor dem Treffen mit Mr. Cromwell anzurufen? Es war doch klar, dass ich bei schlechten, oder wie in meinem Fall, gar keinen Nachrichten einen halben Nervenzusammenbruch erleiden würde. Auf dem Weg zur Sattelkammer straffte ich meine Schultern. Ich musste mich professionell benehmen, schließlich ging es hier um meine Karriere und die ließ ich mir ganz sicher nicht von so einem dahergelaufenen, kleinen, miesen...

Parcours des LebensWhere stories live. Discover now