Kapitel 38 - When dreams come true...

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Als ich Leo erblickte entwich mir ein Geräusch welches irgendetwas zwischen Lachen, Quietschen, Heulen und Ersticken war. Ich schlug meine Hände vor meinen Mund und augenblicklich heulte ich los. Doch während des Heulens lachte ich auch noch laut. Ich war völlig überwältigt und konnte nicht fassen, was hier gerade passierte. Leo stand neben dem Wagen und schaute zu uns herauf, auf seinem Gesicht das größte und ehrlichste Lächeln, welches ich je an ihm gesehen hatte. Ich rannte los – leider nicht so schnell, wie ich es mir gewünscht hätte, da mein Bein noch immer nicht so ganz mit machte – und hüpfte mehr schlecht als recht die Verandastufen herunter. Als ich auf einer Stufe ausrutschte, es war ja schließlich Winter und es lag Schnee, hörte ich, wie meine Familie erschrocken nach Luft schnappte und meine Mom laut „Roxy!", rief, doch ich konnte mich gerade noch am Geländer festhalten und vermied so den Sturz. Leo, der mir entgegen gekommen war, erholte sich sofort von dem Schrecken, den ich mit meiner Tollpatschigkeit verursacht hatte und grinste so, wie nur Leo grinsen konnte wenn er sich über mich lustig machte. Und dann, endlich – endlich! – fiel ich ihm in die Arme. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und klammerte mich an ihm fest als würde es um Leben und Tod gehen. Ich spürte, dass auch er mich fest hielt, so sehr, dass ich die geprellten Rippen überdeutlich spürte, doch es war mir egal. Er konnte mich nicht fest genug halten. Ich löste mich etwas aus der Umarmung aber nur so viel, dass ich ihm in die Augen schauen konnte. Seine blauen, wunderschönen Augen strahlten mich an und ich sah, dass er mein war, dass er mich so sehr liebte, genauso wie ich ihn. Übermütig drückte ich meine Lippen auf seine und die Schmetterlinge, die nur für Leo flatterten, starteten die größte Party, die je stattgefunden hatte. Er war hier! Er war hier bei mir! Alles andere ausblendend vertiefte ich den Kuss. Ich hatte keine Ahnung, wie lange wir beide in unserer Welt versunken waren doch irgendwann endete auch der schönste Moment. Und dieser Moment, der mein perfekter Moment war, endete als Cat laut von der Veranda herunter brüllte: „Nehmt euch ein Zimmer!"

Etwas verlegen lösten wir uns voneinander, das dicke, fette Grinsen konnte mir jedoch nicht einmal Cat mir ihren blöden Sprüchen nehmen. Charly kam uns strahlend entgegen.

„Das war noch nicht alles!", sagte sie mit ihrer Singsang-Stimme und ging auf den Transporter zu. Da fiel mir ein, dass da ja noch jemand war! Ich umklammerte Leos Hand, für heute würde ich ihn nicht mehr los lassen, so viel war sicher, und zog ihn hinter Charly her zum Transporter. Und als meine beste Freundin die Jockeytür öffnete und ich das aufgeregte, brummelnde schwarze Pferd darin sah, heulte ich erneut los.

„Voyeur!", war alles, was ich mit meiner zitternden Stimme zustande brachte. Und da wieherte Voyeur. Er wieherte nicht so, wie er es immer tat, da war nichts Aggressives oder Provokantes. Nein, Voyeur wieherte hell und freundlich und ich wusste, dass er mich erkannt hatte. Ich stieg ungeschickt durch die Jockeytür und Voyeur streckte mir sofort seinen Kopf entgegen. Er schnappte nicht nach mir und er legte nicht seine Ohren an, er schnaubte zwar, sodass ein feiner Nieselregen aus... ja... seiner Nase über mich rieselte, doch das war ja sicher nett gemeint. Ich legte meine Hand auf seine Stirn und genoss das Gefühl seines weichen Fells. Das war mit Abstand der allerbeste Tag in meinem Leben! Das toppte sogar den Sieg in Aachen, bei Weitem sogar!

***

Natürlich hatte Voyeur sich nicht von Grund auf geändert. Er führte sich als wir ihn in den Stall führten genauso auf wie Voyeur sich aufführte. Doch mal ehrlich, dafür liebte ich ihn doch. Er bekam die Box neben Sir, weit weg von den Stuten. Außerdem sicherte Pop seine Tür mit einer pferdesicheren Kindersicherung, wie ich es gerne nannte, sodass er nicht auf die Idee kam die Stuten zu beglücken. Am Abend saßen wir beim Abendessen in der Küche. Ich war noch immer so aufgeregt, dass ich kaum etwas runter brachte. Leo dagegen fühlte sich bei meiner Familie pudelwohl. Er saß neben mir und machte kein Geheimnis daraus, dass wir ein Paar waren. Er nahm öfters meine Hand um sie kurz zu drücken und er platzierte hin und wieder einen Kuss auf meinem Mund oder meiner Wange. Ich war glückselig und fühlte mich wie ein frisch verliebter Teenager. Meine Familie fragte ihn natürlich aus, Leo gab bereitwillig Antworten. Außerdem verschlang er das Essen meiner Mutter beinahe, so gut schmeckte es ihm. Sogar Pop lachte viel mit uns, nur Cat saß am Tisch und starrte Leo nun schon seit einiger Zeit völlig geplättet an. Sie hing förmlich an seinen Lippen und lachte extra laut, wenn er etwas Witziges sagte. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht stellte ich fest, dass sich meine kleine, süße Cousine wohl in meinen Freund verknallt hatte.

„Und wie lange wirst du bleiben?", ich griff nach meinem Glas und trank einen Schluck Organgensaft. Leo grinste in die Runde ehe sein Blick sich in meinen bohrte. Oh wie ich es liebte, wenn er mich direkt anschaute, so konnte ich ganz unverfroren in seinen blauen Augen versinken...

„Für immer.", sagte er und ich schnallte erst drei Sekunden später was er gerade von sich gegeben hatte. Meine Augen weiteten sich während ich ihn anstarrte als wäre mir gerade ein Koala vor die Füße geflogen.

„Was?"

„Wenn du mich hier haben willst, Roxanne Fleming, bleibe ich bei dir!", dieser liebevolle Blick und dieses Lächeln brachten mich um den Verstand!

„Ich... meinst du das wirklich ernst?"

„Ja.", Leo nickte bestätigend.

„Oh mein Gott! JA! Ja, natürlich will ich dich hier haben!", brüllte ich ehe ich mich überglücklich in seine Arme schmiss.


*ENDE*



Hallo ihr Lieben :-)

Nun ist das letzte Kapitel auch online. Ich wollte euch nur schnell wissen lassen, dass ich mich wahnsinnig gefreut habe wie ihr nach dem letzten Kapitel mit gefiebert und gerätselt habt. Natürlich kommt noch der Epilog, ganz vorbei ist es mit Roxy und Leo also noch nicht :-)

Bis bald, eure HolyPinApple









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