Kapitel 11 - Flood

3.8K 280 26
                                    

Hey ihr Lieben,

weil es gestern kein Update gab und weil ihr so tolle Leser seid habe ich beschlossen, dass es heute noch ein Update gibt :-)

Außerdem widme ich dieses Kapitel ILoveSummeer, weil sie bei jedem Kapitel so liebe Kommentare da lässt, über die ich mich immer so sehr freue :-)

Eure HolyPinApple

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Die Tage bis zum nächsten Wochenende zogen an mir vorbei. Ich hielt mich an die tägliche Routine. Ich stand morgens auf und frühstücke zusammen mit Josh und Luke. Die beiden spürten meine Niedergeschlagenheit. Sie fragten allerdings nicht nach. Dafür war ich ihnen sehr dankbar. Danach ging ich mit den beiden in den Stall und mistete die Boxen der Verkaufspferde. Richard sah das zwar gar nicht gerne, doch ich machte es gerne und es lenkte mich ab. Mittags trainierte ich Embassy. Ich verbrachte viel Zeit mit der Stute. Wenn ich sie nach dem Training bei schönem Wetter auf die Koppel entließ beobachtete ich sie. Wenn es regnete, setzte ich mich zu ihr in die Box und sah ihr dabei zu, wie sie ihr Heu fraß. Das gleichmäßige Geräusch des malmenden Kiefers entspannte mich ungemein. Danielle ignorierte mich. Sie hatte mich nicht mehr nach Reitstunden gefragt, auch nicht, ob ich sie auf das Turnier begleiten würde. Doch ich musste mich selbst auf das zweite Qualifikationsspringen vorbereiten. Ich hatte nicht die Kraft, auf sie zuzugehen. Sie hatte Recht gehabt. Ich wünschte mir nichts sehnlicher als nach Hause zu können. Zurück nach Kanada zu Pop, Mom, Cat und Charly. Sie fehlten mir so sehr. Und auch die Pferde. Little Lady, Sir, Vita, Castello und Whisper...

Am Abend regnete es schon wieder. Ich stapfte nach der Stallarbeit den Weg an den Koppeln vorbei in Richtung Hütte. Luke war noch mit einem der Verkaufspferde in der Reithalle, Josh war in die Stadt gefahren. Ich vermutete, dass er ein Date hatte, sagen wollte er allerdings nichts. Ich lief durch jede Pfütze, das Wasser spritze meine Beine hoch und hinterließ dreckige Flecken auf meiner Reithose. Früher als Kind hatte ich Regen gerne gemocht. Das Geräusch, wenn er auf das Dach fiel während ich in meinem Bett lag und zuhörte. Es war gemütlich. Dann kam der Unfall. Seither hatte ich den Regen gehasst. Und letztendlich kam der Sommer vor zwei Jahren. Ich erinnerte mich noch genau daran, wie Leo mich bei strömendem Regen an den Strand geschleppt hatte. Wir waren im Meer geschwommen und es war einer der schönsten Tage in meinem Leben. Ich war so glücklich gewesen. Inzwischen war mir der Regen egal. Ich stieg die Stufen der Veranda hinauf, schlüpfte aus meinen Stiefeln und öffnete die Tür. Im Kamin im Wohnzimmer flackerte ein Feuer. Josh musste es angemacht haben, bevor er los gegangen war. Obwohl es eigentlich Hochsommer war freute ich mich über die warmen Flammen. Ich schlüpfte aus meinen Reithosen, die inzwischen trieften und hängte sie über einen der alten Küchenstühle. Meine Regenjacke hängte ich an die Garderobe. Schließlich nahm ich mein Handy, machte es mir vor dem Kamin gemütlich und wählte Charlys Nummer.

„Hey England! Lebst du auch noch?", rief sie aufgeregt ins Telefon, kaum dass sie abgenommen hatte. Und ohne Vorankündigung oder Warnung heulte ich los. Heulte wie ein Schlosshund. Ich schluchzte, rotzte und stotterte, konnte kein vernünftiges Wort sagen.

„Roxy? Oh Gott was ist denn los? Ist was passiert?", Charly schrie beinahe panisch. Ich war nicht in der Lage zu antworten. Ich schüttelte meinen Kopf, doch das konnte sie nicht sehen.

„Geht's dir gut? Ist etwas mit Embassy?", fragte sie weiter.

„Hm-mh...!", machte ich nur.

„Was denn? Dir geht's nicht gut? Es ist nichts mit Embassy? Beruhig dich Roxy und erzähle mir was los ist!"

Es dauerte eine Weile, bis ich wieder halbwegs normal sprechen konnte. Die Schnappatmung konnte ich allerdings nicht kontrollieren. So erzählte ich Charly was mit Leo passiert war, unterbrochen von schnappartiger Atmung und Schluchzern.

Parcours des LebensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt