6. Ich und nerven? Nah.

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Am Abend saß ich noch spät an meinen Hausaufgaben dran. Als ich wieder einmal auf die Uhr schaute, stellte ich entsetzt fest, dass es schon längst nach Ein Uhr Nachts war.
Ich ließ meinen Kopf frustriert auf den Tisch fallen. Meine Augen fielen zu und ich wollte nichts lieber als zu schlafen, einfach in mein Bett fallen, die Decke über mich ziehen und einschlafen.

Aber nein, ich musste meine verdammten Hausaufgaben machen.
Mit Mühe setzte ich mich wieder aufrecht hin und laß die Aufgaben Anweisung nochmal durch, doch irgendwie waren die Wörter plötzlich verschwommen. Ich konnte es kaum lesen.

Ich rieb meine Augen und lehnte mich zurück.
Sollte ich einfach schlafen gehen?
Nein. Das konnte ich nicht bringen.
Wieder machte ich mich an meine Hausaufgaben, die ich leise verfluchte.

Meine Augenlieder wurden immer schwerer, bis ich schließlich nur noch mitbekam wie mein Kopf auf den Tisch fiel und ich langsam  abdriftete.

***

Am nächsten Morgen wachte ich von alleine auf, was komisch war, denn das passierte nie an Schultagen. Nie.

Verwirrt drückte ich auf die Home Taste meines IPhone's und stellte panisch fest dass es schon zehn Uhr Früh war.

,,Oh shit. Oh shit. Oh Shit." Flüsterte ich, als ich aus dem stieg und mir meine Sachen zusammen suchte.

Nein nein nein, wie konnte das passieren. Ich bin mir hundert Prozent sicher, dass ich meinen Wecker nicht ausgestellt hatte.

Ich blieb wie angewurzelt stehen.
Warte mal. Wie bin ich vom Schreibtisch, zu meinem Bett gekommen?
Bin ich gestern doch noch ins Bett gegangen?

Ich bemerkte, dass Jace auch noch in seinem Bett lag.
Seine Augen waren geöffnet, seine Stirn lag in Falten.
,,Was stimmt mit dir nicht?" Fragte er genervt.

,,Was mit mir nicht stimmt?! Es ist Zehn Uhr! zehn! vor zwei stunden hätten wir im Unterricht erscheinen sollen. Die Frage ist also was stimmt mit dir nicht, dass du da so Seelen ruhig da liegst!" Gab ich zurück.

Er rollte seine Augen,, Chill doch einfach mal."

Ich war kurz vor dem Ausrasten, doch er unterbrach mich ,,Vergessen? Wir haben am Freitag erst um Vierzehn Uhr Uni? Also wenn du jetzt einfach mal deine Klappe halten könntest und mich schlaffen lassen könntest, dann wäre ich dir sehr dankbar."
Er drehte mir den Rücken zu und machte eine Handbewegung, die deutlich machte dass ich entweder wieder schlafen oder verschwinden sollte.

Wütend nahm ich das erst beste, was neben mir lag, natürlich ohne hin zu sehen und warf es auf ihn. Unglücklicher Weise, war es sein Handy, was ihn am Hinterkopf traf.
Voller Panik machte ich ein paar ängstliche Schritte zurück.

Was habe ich wieder gemacht.

Jace sprang aus seinem Bett und sah von seinem Handy zu mir. Sein Blick zeigte mir dass ich in wenigen Sekunden tot sein würde wenn ich nicht nicht sofort anfangen würde weg zu rennen.

,,Ich-Das-das-Du bist selber Schuld!" Stotterte ich.

Jace atmete tief ein ,, Renn."
,,Was?" Fragte ich ,,Du warst gemein zu mir-"
,,Renn. So schnell du kannst-"

Er brauchte nicht mehr zu sagen. Ich wirbelte herum und rannte aus unserem Zimmer raus, auf die Treppe zu und runter. Ich nahm zwei Stufen auf einmal. Ich hörte Jace schwere Schritte hinter mir, was mein Herz nur noch mehr zum rasen brachte.

Oh gott, ich werde sterben.

Ich rannte aus dem Gebäude raus, die Tür schloss und öffnete sich sofort wieder.
Ich riskierte einen Blick nach hinten.
Jace war wenige Meter hinter mir, ohne Zweifel würde er mich gleich einholen.

,,Es tut mir leid!" Schrie ich über meine Schulter

,,Ist mir so egal" schrie er zurück.

Mein Atem ging viel zu schnell. Meine Lungen schrien mich an langsamer zu laufen, was ich letztendlich auch tat. Ich konnte einfach nicht mehr.

Jace sprang von hinten auf mich, wir überschlugen uns auf dem Gras, sodass er am Ende auf mir saß.
Ich strampelte mit meinen Beinen, doch es half nichts.

Ein Wunder, dass ich noch lebte.

,,Komm schon. Es war nur dein Handy." Flehte ich

Sein Atem war auch nicht langsamer als meins, er sah mich einfach nur an. Er sagte nichts.

,,Weisst du eigentlich wie sehr du nervst." Atmete er aus.

Ich grinste leicht, als ich realisierte, dass er mir nichts tun würde.
,,Ich? Niemals."

Er stand ohne weiteres auf.
Als er schon weiter entfernt stand, schrie er,,Mal sehen wie du ohne einen Schlüssel versuchen wirst in's Zimmer zu kommen!"

Sofort fasste ich in meine Hosentasche.
Sie war leer.
Dieser Bastard.

Ich sprang auf die Beine und rannte, doch er war schon längst im Gebäude verschwunden.



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Nach einem Monat oder sogar mehr, mal wieder ein neues Kapitel🎉

Hoffe es hat euch gefallen:)
-A

ROOMMATES   Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt