ROOMMATES

10. Als Freunde ?

Das Jace einen Kater hatte, konnte man ziemlich leicht bemerken. Jede fünf Sekunden fluchte er leise vor sich hin, was mich zum kichern brachte. Ja, ich war fies. Ich habe noch nie getrunken und hatte es auch nicht vor, also hatte ich keine Ahnung wie sich so ein Kater tatsächlich anfühlte.

Jace lag eingehüllt in seiner Decke auf seinem Bett und hielt seine Augen zusammen gekniffen.

,,Ahh – ich glaube ich sterbe." Murmelte er.
Ich grinste ihn von der anderen Seite des Zimmers amüsiert an und schlürfte von meinem Tee. Ich antwortete mit einem leisen Kichern, was ihn dazu brachte seinen Kopf zu drehen um mich ansehen zu können.
,,Dir gefällt es mich leiden zu sehen, was?" Fragte er.
,,Was soll ich sagen–" sagte ich und atmete dramatisch aus ,, Ich bin halt schadenfroh."
Jace sagte nichts und zeigte mir den Mittelfinger, was mich nur mehr zum kichern brachte. ,,Was ist so witzig?" Jammerte er laut und verzog sein Gesicht weil er sich zu schnell umgedreht hatte. ,,Du." Sagte ich bloß und stand auf.
Ich nahm meine Tasche und war bereit in die Uni Bibliothek zu gehen um noch ein paar Recherchen zu machen. ,,Wohin denkst du gehst du?" Fragte er. Ich drehte mich mit einem Stirnrunzeln zu ihm ,, Weg?".

,,Du kannst jetzt nicht einfach gehen." Meinte er. ,,Und warum das?" Fragte ich fordernd.
,,Siehst du nicht wie krank ich bin? Wie kannst du mich in so einem Zustand alleine lassen?" Fragte er gespielt entsetzt. Zum Ende hin wurde seine Stimme sogar höher als sonst was mich dazu brachte über ihn zu lachen.
Ja, ihm ging's beschissen. Aber ich konnte ihm da nicht wirklich helfen. Tabletten und Wasser standen bereit auf seinem Nachttisch, sowie ein Eimer falls es zum schlimmsten kommt.

,,Gott Jace, du hörst dich an wie ein kleines Mädchen!" Lachte ich und hielt dabei meinen Bauch.
Jace sah mich böse an.
,,Also, ich geh dann." Sagte ich und winkte zum Abschied, was absolut unnötig war, weil er nur ein Paar Meter von mir entfernt war.

,,Vielen Dank für deine Hilfe, Babe !" Rief er sarkastisch.
,,Immer wieder gern, Babe." Antwortete ich und schloss die Tür.

Ich weiss, was ihr alle denkt. Aber ganz ehrlich, ich hab schon alles getan, was nur in meiner Macht stand um ihm heute Früh zu helfen. Doch er weigerte sich die Tabletten zu trinken, die ich ihm gab. Aus welchem Grund auch immer.
Jedenfalls, ist er selber Schuld. Nur weil man auf eine Party geht, muss man sich nicht gleich betrinken. Ich verstehe überhaupt nicht, warum Jugendlich denken sie müssten sich betrinken. Wissen sie nicht dass Alkohol nur schadet?

In meinen Gedanken versunken, gab ich keine Aufmerksamkeit auf meine Umgebung, und so geschah es, dass ich im nächsten Moment in eine Person lief und und beide zu Boden beförderte. Nicht, dass es peinlich genug gewesen wäre, fielen auch noch ein paar Bücher aus dem Bücherregal neben mir auf meinen Kopf.

,,Ouch" stöhnte ich, stand sofort auf und bot der Person, die ich umgestoßen hatte und die noch immer auf dem Boden saß, meine Hand an.

,,Danke." Lächelte Liam mir entgegen, nahm meine Hand und stand mit meiner Hilfe auf.

,,Oh Gott, das tut mir so leid! Ich hab dich nicht gesehen und bin einfach–" stotterte ich verlegen. Doch Liam unterbrach mich indem er seine Hand auf meinen Mund legte ,,– Hey, schon gut. Ich hab selber nicht aufgepasst wohin ich lief. Sorry." Sagte er und kratzte sich am Hinterkopf schuldbewusst. Als ich nichts sagte, nahm er schnell wieder seine Hand weg.

,,Was machst du eigentlich hier?" Fragte er und wechselte das Thema, bevor wir uns darüber stritten wie sehr der andere unschuldig war und die ganze Schuld bei einem selber lag.

Ich bemerkte, dass seine Haare ein wenig durcheinander waren, aber nicht so extrem wie bei Jace. Die immer, absolut immer in alle Richtungen abstanden. Was ihm aber auch komischerweise stand.

Okay, warte einen Moment. Warum vergleiche ich die beiden schon wieder?

Was ausserdem auch anders an ihm war, war die plötzliche Erscheinung seiner Augenringe. Seine Augen schienen auch nicht so sehr und waren er trüb und zeigten statt einer hellblau strahlenden, eher eine dunkle Iris.

Er war wahrscheinlich auf dieser Party und hatte die ganze Nacht durchgemacht.
Darüber kann man nur seinen Kopf schütteln.

Erst jetzt fiel mir auf, dass er auf von mir eine Antwort erwartete . Ich muss wohl wieder in meinen Gedanken versunken sein.
,,Tut mir leid, was hast du gefragt?" Fragte ich verlegen.
,,Was du hier machst." Lachte er und zeigte seine perfekten weißen Zähne.
,,Ich– umm– ah ja. Ich muss noch ein paar Recherchen für Bio machen, du?" Fragte ich und wollte mich für das stottern auf den Kopf schlagen. Was war das überhaupt? Warum stotterte ich ? 
Eigentlich stotterte ich nur, wenn ich nervös war, aber warum war ich in seiner Gegenwart nervös?

,,So ziemlich das gleiche." Lächelte er und sah mir in die Augen, was mich ein wenig einschüchterte. Ich hasste es, wenn Leute mit mir redeten und mir länger als gebraucht in die Augen sahen. Ich meine, wer kann das schon? Mit jemanden reden und ihm dabei ständig in die Augen schauen? Unmöglich.

,,Okay, ich muss dann los... Wir sehen uns dann morgen." Sagte ich und zog an meinen Ärmeln, was wieder ein Anzeichen dafür war, dass ich nervös war.
Okay irgendetwas stimmte nicht mit mir. 

,,Ach ja bevor du gehst, kann ich deine Hand haben?" Fragte er. Ich streckte meine Hand verwirrt aus. Er holte einen Stift heraus und schrieb irgendwas drauf. Als er fertig war schenkte er mir ein letztes lächeln und sagte ,,Schreib mir, wenn du Zeit hast, wir könnten ja mal ein Kaffee trinken gehen oder so." Sagte er.

,,Liam, ich weiss nicht ob das eine gute Idee ist, Jace–"

,,– ist dein Freund. Ich weiss." Sagte er mit einer anderen Stimme, die mich ein wenig zum Zittern brachte. ,, Aber wir könnten trotzdem mal was machen." Sagte er.

,,Liam–"
,,– Als Freunde?" Fügte er hoffnungsvoll hinzu.

Ich überlegte. Ich hätte nichts dagegen mal was mit ihm zu unternehmen. Liam scheint nett zu sein. Ausserdem daten Jace und ich nicht wirklich also...

Ich nickte langsam ,,Okay."
Seine Stimmung änderte sich wieder, als er meine Zustimmung bekam ,, Okay." Wiederholte er und verschwand.

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  Helloooo!
Ich weiss, dass es nicht viel ist, aber wenigstens etwas, als gar nichts, oder? ;)

Danke für's lesen!!!

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