20. Vielleicht bin ich ja Beyoncé

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,,Bist du bereit?" Fragte Jace und sah zu mir runter. Er hatte zum ersten mal seitdem ich ihn kannte, seine Haare zurecht gekämmt. Er hatte auch etwas schickere Kleidung an als sonst.
Auch ich hatte mir Mühe mit meinem Outfit gegeben, aber nicht zu viel. Ich war bloß seine Fake Freundin, die seine Eltern kennenlernte.
Ich würde sie nach diesem Abend wahrscheinlich nie wieder sehen, weil ich das Gefühl hatte, dass sich unsere Fake Beziehung zum Ende neigte.

Jace nahm meine Hand ,, Das wird kein angenehmer Abend sein—" er seufzte ,, aber ich hatte dich gewarnt." Lachte er humorlos.
Ich drückte seine Hand ,, Hey, wir überstehen das schon." Er versuchte zu lächeln und beugte sich zu mir runter, damit er in mein Ohr ,,Hab ich dir schon gesagt, wie wunderschön du in diesem Kleid aussiehst?" Flüstern konnte. Ich wandte mich schnell weg, damit er mein rot angelaufenes Gesicht nicht sehen konnte und schüttelte kurz meinen Kopf. Er lachte und kneifte meine Wange, als wäre ich ein kleines Kind.
Sogar solche kleinen Gesten ließen mich ganz warm werden.

Er klingelte an der riesigen Tür, vor der wir standen und ließ komischerweise meine Hand nicht los. Die Tür schwang wenige Sekunden später auf, und vor uns stand höchstwahrscheinlich seine Mutter.
Sie sah aus wie alle typischen reichen Mütter.
Sowohl ihr Outfit als auch ihr Make up und ihre Haare waren perfekt.
Sie hatte dunkle braune Haare, und hell braune Augen. Auf den ersten Blick hätte sie sympathisch ausgesehen, doch ihr falsches Lächeln machte das ganze kaputt.
,,Hallo Jace." Sagte sie und umarmte ihn so schnell, dass ich es kaum mitbekam. Dabei musste er meine Hand los lassen, was mich ein wenig traurig machte.
,,Mom, das ist Rose Adams, meine Freundin." Sagte Jace ein wenig versteift.
Seine Mutter wandte ihren scharfen Blick zu mir, was mir unangenehm war, weil es mir so vorkam als könnte sie in mein innerstes schauen und all meine Geheimnisse sehen.
Es war für einen Moment still, bis sie ihre Hand ausstreckte. Ich nahm sie an ,,Freut mich sie kennen zu lernen, Mrs. Westfall." Sagte ich höflich und schüttelte ihre Hand. ,,Ach, nenn mich bitte Clara, ich mag es nicht wenn man mich Mrs. Westfall nennt. Dann fühl ich mich nämlich immer so alt." Lächelte sie, und dieses mal wusste ich nicht ob es echt war oder nicht.
,, Aber du bist alt." Sagte Jace und trat in das Haus, sorry ich meinte in die Villa, ein.
Ich konnte nicht anders als meine Augen vor Begeisterung auf zu reißen. Ich hatte nie den Luxus gehabt in so etwas aufzuwachsen.
,,Mund zu." Kicherte Jace und sah mich amüsiert an.
,,Ich kann nicht." Flüsterte ich.
,,Soll ich dir dabei helfen?" Zwinkerte er.
Ich schlug ihn leicht gegen die Schulter ,,Iihh, Nein Danke." Sagte ich gespielt angeekelt.
Er machte einen Schmollmund ,,Man, und ich dachte ich könnte dich küssen wann immer ich will, da ich jetzt dein Freund bin."

Wenn's bloß so wär

,,Das Essen braucht noch ein bisschen, also würde ich vorschlagen, dass dir Jace einfach sein Zimmer zeigt?" Sagte Clara, die hinter uns aufgetaucht war.
,,Wenn's sein muss." Murmelte Jace, nahm meine Hand und zog mich zum Aufzug.

,,Ihr habt einen scheiss Aufzug in eurem Haus?" Fragte ich geschockt.
Er zuckte mit den Schultern ,,Was? Wie sollen sonst die Schweren Kisten aus dem Keller in die Küche gebracht werden?"
Ich lachte bloß.
Ich hatte bis ich Fünfzehn war nicht mal ein eigenes Zimmer.

,,Deine Mom scheint ganz in Ordnung zu sein." Sagte ich, als wir aus dem Aufzug ausstiegen.
,,Was komisch ist, weil sie seit— weil sie nie wirklich nett war. Ich denke mal, dass es sich im Laufe des Abends ändern wird." Seufzte er.
Mir fiel auf, dass er in letzter Zeit viel seufzte.
,,Hey, was ist los?" Fragte ich und legte eine Hand auf seinen Arm, um ihm zum Stehen zu bringen.

Er wollte etwas sagen, doch überlegte es sich anders, stellte ich enttäuscht fest.
,,Ist nicht wichtig."
,,Jace—" Ich konnte meinen Satz nicht zu Ende sprechen, weil wir in seinem Zimmer angekommen waren und ich abrupt stehen geblieben bin.
,,Woah..." Ich ließ ihn an der Tür stehen und lief in den riesigen Raum hinein.
,,Du hast mehr Bücher als ich!" Rief ich empört und ließ meine Finger an seinen Büchern entlang gleiten. Es standen mindestens Vier bis Fünf Regale voller Bücher in seinem Zimmer. Und immer mal wieder erkannte ich welche, die auch bei mir in meinem alten Zimmer standen.
Am Ende angekommen, bestand eine ganze Wand aus Glas. Ich blickte hinaus und hatte die schönste Aussicht, die ich je gesehen hatte.

Ich will hier wohnen.

Ich drehte mich um und bemerkte ein Sofa, das in der Mitte des Zimmers stand, und einen riesigen Fernseher, der gegenüber an der Wand hing.

,,Wo ist dein Bett?" Fragte ich verwundert, als ich es nirgendwo sehen konnte.

Er zeigte grinsend auf eine Spiraltreppe, die nach oben führte, und die ich noch garnicht gesehen hatte.

,,Willst du es sehen?" Zwinkerte er.
,,Jetzt nicht mehr." Lachte ich und setzte mich auf die Armlehne des Sofas.

,,Dein Zimmer ist der Wahnsinn." Murmelte ich und sah wieder zu den ganzen Büchern.
Er winkte meine Aussage ab ,, Es ist ein ganz normales Zimmer."

,,Ja genau, und ich bin Beyoncé." Sagte ich sarkastisch.

Er lachte ,,Wer weiß?" Und setzte sich zu mir, jedoch mit ein wenig mehr Abstand als sonst.

,,Ich denke wir können wieder runter gehen." Sagte er auf einmal und lief aus dem Zimmer.
Was hatte er?
Ich wollte aber hier bleiben.

Ich lief ihm still nach, und unterdrückte die Fragen zu stellen, die gerade in meinem Kopf herum schwirrten.
Beim Vorbei Laufen bemerkte ich eine Tür, auf der ,,Do not enter" und ,,Stop right there" stand.
,,Hast du Geschwister?" Fragte ich interessiert
Er blieb abrupt stehen ,,Was?"
Ich zeigte auf die Tür, die leicht offen stand.
Er lief hin und machte die Tür laut zu ,, Ich hatte." Sagte er monoton und lief ohne auf mich zu warten weiter.

Toll gemacht, Rose.
Einfach fantastisch.



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Hellooo Friends!
Wie fandet ihr das Kapitel?
Was denkt ihr wie es weiter gehen wird?

Vielen Dank für's Lesen!:)
-A

ROOMMATES   Where stories live. Discover now