19. Die beste Fake-Freundin

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,,Sicher, dass du zur Uni gehen willst?" Fragte Nehemia neben mir. Ich nickte, nahm meine Tasche und gemeinsam machten wir uns auf den Weg.
Ich konnte mich nicht ewig vor ihm verstecken.

Als wir durch die Gänge liefen, fiel mir auf, dass mir manche Leute komische Blicke zuwarfen. Ich ignorierte sie, was leichter klang als getan.

,,Erm hey." Sagte Jace zurück haltend, der von hinten mit Adam aufgetaucht war.
,,Hey Adam!" Sagte ich lächelnd und ignorierte Jace völlig. Adam's Augen blieben bei Nehemia, die neben mir stand, etwas länger hängen, was mich zum schmunzeln brachte.

Jace wollte etwas sagen, doch ich nahm einfach seine Hand—
Oh was für ein Fehler
— und lief zum Saal, in dem wir alle drei außer Adam eine Vorlesung hatten.

,,Langsam wirst du wirklich gut." Sagte er amüsiert und sah auf unsere Hände.
Ich wurde rot, doch antwortete ,,Ich bin noch immer sauer."

,,Warum?" Fragte er verwirrt. ,,Warte— bist du etwa eifersüchtig?" Fragte er danach.
Ich rollte meine Augen ,,Bilde dir ja nichts ein, Westfall."

Er lachte ,,Was ist es dann?"
Ich atmete laut aus ,,Ich dachte bloß, dass während wir das ganze hier—" ich wedelte kurz mit meiner freien Hand zwischen uns her ,,—machen, keiner von uns mit anderen Personen etwas anfängt."
Er zog eine Augenbraue hoch, was komisch aussah, und ich mein Lachen unterdrücken musste.

Okay bleib ernst, Rose.

,,Das hättest du von Anfang an sagen sollen." Sagte er ,,Dann—dann wäre ich mit Alessia gestern nicht gekommen." Sagte er und beobachtete mich.

Oh mein Gott.
Das war Alessia.
Hatte er— hatte er die Nachrichten—
,,Willst du mir irgendetwas sagen?" Fragte er grinsend und brachte uns beide zum Stehen.

Oh mein Gott.

Ich fing an hin und her zu wippen und fragte zögernd ,,Nö, du?" .
Er rollte seine Augen,, Ich habe die Nachrichten ge—"
,,—Okay, okay! Ich habe eventuell nicht so nette Sachen zurück geschrieben! Aber ganz ehrlich, wer speichert sich selber als ,,Babe" auf WhatsApp ein?" Fragte ich aufgebracht.

Er lachte, was mich ein wenig zum Lächeln brachte. ,,Zufrieden?" Fragte ich, als ich bemerkte, dass er mich auslachte.
,,Beruhig dich, du hast mir eher einen Gefallen getan." Winkte er ,,Sie nervte mich schon die ganze Zeit seit der Party—" er sah meinen Blick und kam kurz aus dem Konzept ,,naja, auf jeden Fall schrieb sie nach deinen Nachrichten nicht mehr zurück." Grinste er.

,,Und trotzdem seid ihr beide in unserem Zimmer geendet." Sagte ich und verschränkte meine Arme.
Er strich mir über meine Haare, als wäre ich irgendein Tier, legte seinen Arm um meine Schulter und zog mich zu ihm. ,,Wie süß du aussiehst, wenn du eifersüchtig bist." Lachte er.
,,Zum letzten Mal, ich bin nicht eifersüchtig!" Sagte ich genervt.

,,Warum sollte ich es überhaupt sein? Wir sind nicht mal wirklich zusammen." Meinte ich und drückte ihn wieder von mir weg.
Er sah zu mir runter.
,,Dann lass uns wirklich zusammen sein."

Was?!" Fragte ich schockiert.

Plötzlich fing er laut an zu lachen ,,Oh mein Gott, du hättest dein Gesicht sehen sollen."

Meine Freude verflog.
,,Ha ha" lachte ich trocken, ließ ihn alleine stehen und lief in den Raum, in den Nehemia schon seit einigen Minuten verschwunden war.

▲▲▲▲

,,Mom—"
,,Ja."
,,Jaa."
,,Mhm, ich weiss.—"
Jace seufzte und setzte sich auf sein Bett, mit dem iPhone an sein Ohr gedrückt.
Er sah ziemlich gestresst aus, und hatte seine Augenbrauen hoch gezogen, was irgendwie süß aussah.
Ich sah schnell weg, als sich unsere Blicke trafen, und konzentrierte mich auf das Buch Queen of Shadows, das aufgeschlagen auf meinem Schoß lag.

,,—ich versuch's—"
,,Jaa"
,,Bye." Damit legte er auf und ließ seine Hand frustriert durch seine neu gefärbten braunen Haare fahren.
,,Fuck."
Ich sah auf. ,,Was ist los?" Fragte ich ein wenig besorgt, als ich seinen müden Blick sah.
,,Meine Mom hat von meiner neuen Beziehung erfahren, und möchte meine neue Freundin kennen lernen. Sie hat keine Ahnung, dass alles nur gespielt ist, und dass das Mädchen, was sie kennen lernen möchte eigentlich meine Fake Freundin ist." Sagte er.

,,Und?" Fragte ich verwirrt.
,,Willst du sie treffen? Beide auf einmal? Willst du dir das wirklich antun?" Fragte er angespannt.
,,Ich denke, dass ich da nicht wirklich eine Wahl habe." Lächelte ich.
Er versuchte zu lächeln ,,Oh Rose, du hast ja keine Ahnung auf was du dich da einlässt."

Ich stand auf und legte mein Buch mit viel Mühe weg.

Ich bin gleich wieder da flüsterte ich dem Buch zu.

,,Hey—" ich setzte mich zu ihm und legte zögernd meine Hand auf seine ,,Ich werde die beste Fake Freundin spielen, die es nur gibt und alles wird gut gehen, okay? Und wenn nicht, wenn interessiert's? Ist doch egal was sie denken, das alles ist sowieso nicht echt." Sagte ich, wenn auch ein wenig traurig über die Wahrheit.

Garnicht's davon.

Er antworte nicht, also drückte ich kurz seine Hand, um meine Worten ein bisschen Druck zu verleihen und ging wieder zurück auf mein Bett zu meinem Buch, dass ich schon vermisst hatte.



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Die Geschichte verläuft leider nicht in die Richtung, wie ich sie am Anfang haben wollte ... Aber mal schauen was draus wird:/
Hoffe, dass euch dieses Kapitel gefallen hat, auch wenn es etwas kurz war:D

-A

ROOMMATES   Where stories live. Discover now