31. Last Chapter

19.5K 707 157
                                    

Rose POV

Dean ist an diesem Abend nicht mehr aufgetaucht. Auch nicht am nächsten Tag.
Nicht eine Nachricht, nicht ein Anruf.
Und während ich auf mein Handy starrte, und überlegte ob ich ihm schreiben sollte, ihn fragen sollte, ob alles okay sei, bemerkte ich etwas auf WhatsApp.
Er war gestern online gewesen.
Er hatte auch meine Nachrichten gelesen.
Mein Herz sank.
Ich biss mir auf die Unterlippe und überlegte, ob ich ihn überhaupt sehen wollte.

»Du musst es ihr zeigen!« Hörte ich eine verärgerte Stimme, die aus dem Gang zu kommen schien. Verwirrt legte ich mein Handy auf's Bett und schritt leise zur Tür, wo ich mein Ohr gegen die Tür lehnte.

Es war auf einmal still, bevor jemand anderes sprach: »Ich kann nicht–« seine Stimme brach. »Ich- ich weiß wie sehr es sie verletzen wird das zu sehen, Nehemia.« flüsterte Jace.
»Besser schreckliche Wahrheiten, als freundliche Lügen,« sagte sie. »Jace, du musst ihr die Augen öffnen. Wir wissen beide was für ein kleines Arschloch Dean ist. Und diese Bilder beweisen es. Und verdammt, ich weiß dass es nicht angenehm wird, aber sie vertraut dir. Sie vertraut uns. Und ich wäre unglaublich angepisst, wenn mir sowas meine Freunde nicht zeigen würden.« sagte sie verärgert.

Jace seufzte. »Warum kann ich ihn nicht einfach zusammen schlagen.« sagte er gekränkt.
»Gewalt ist keine Lösung-« sagte Nehemia » – leider.«
Als es wieder still wurde, rannte ich zu meinem Bett und ließ mich drauf fallen. Ich schnappte mir mein Handy, was jedoch total in die Hose ging, und statt in meiner Hand zu landen, auf den Boden fiel.

»Mist!« rief ich und lehnte mich über die Bettkante um es aufzuheben.

Eine dunkle Stimme lachte leise »Alles Ok?« fragte Jace und nahm mein Handy.
Verdammt, ich war so nah dran, dachte ich, als ich halb über dem Bett hing.
»Klar.« sagte ich und krabbelte zurück auf mein Bett, wie ein kleines Kind.
Ich schaute zu Jace, der mich amüsiert anschaute.
Sein Lächeln jedoch verschwand, als er auf mein Handy schaute.
»Rose,« er sah zu mir »Ich hasse es wirklich derjenige zu sein, der es dir zeigen muss, aber–« er holte sein Handy aus seiner Hosentasche und hielt es mir hin.

Noch immer verwirrt, nahm ich es leise entgegen und schaute mir das Video an.
Es war ziemlich dunkel und laut. Nur ab und zu sah man farbige Lichter. Ich wollte Jace fragen, was das sein soll, doch im nächsten Moment erkannte ich das Lied.
Das Lied zu dem Jace und ich gestern getanzt hatten.
"Dude, hast du nicht was mit der blonden am Laufen?" hörte ich über die Musik. Im nächsten Moment schwenkte die Kamera und zeigte zwei Personen. Die eine war Dean. Er sah angetrunken aus.
Die andere war Annabelle. Sie saß auf seinem Schoß und hatte einen Arm um seinen Nacken geschlossen, der Andere war unter seinem T-Shirt verschwunden.
Mein Herz sank zum zweiten Mal.
Das Video zeigte, wie sie rummachten, und erst nach ein paar Sekunden lösten sich die beiden voneinander.
»Du meinst wohl Rose?« lachte er dreckig. Auch Annabelle lachte.
»Nah, ich hab andere Pläne für sie—« Jace nahm sein Handy aus meiner Hand.
»fucking Bastard.« murmelte Jace kalt.

Ich hatte garnicht bemerkt, dass ich zu zittern begonnen hatte.
Aber nicht aus Trauer. Nicht aus Enttäuschung. Nein, ich hatte schon immer das Gefühl gehabt, das irgendwas falsch mit ihm war.
Ich war so unglaublich wütend, dass Dean mich ausgenutzt hatte, für welchen Grund auch immer.
Ich war so unglaublich wütend, dass ich meine Zeit mit ihm verschwendet hatte.
Ich war so verdammt wütend, weil ich immer so naiv sein muss, weil ich immer an das Gute im Menschen glaube, und Dean so viele Chancen gegeben hatte, die er jedes Mal aus dem Fenster geschmissen hat, nur um mich wie Müll zu behandeln.
So als wäre ich weniger Wert als Er.
Als wäre er besser.

ROOMMATES   Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt