15. I hear voices in my head

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Es war Sonntag morgen. Oder eher Mittag?
Ich hatte zu lange geschlafen, sodass ich jetzt noch müder war, als wenn ich früher aufgewacht wäre.
Doch ich konnte ohne ein schlechtes Gewissen in meinem Bett liegen bleiben, da ich alle meine Arbeiten schon am Freitag erledigt hatte. Mit meinem iPhone vor dem Gesicht, sah ich mir ein Youtube Video an, dass ,,how to get fit" hieß.
Ich beneidete die Figur der Youtuberin und wünschte, dass ich auch so motiviert wäre wie sie.
Mit gerunzelter Stirn, sah ich zu dem Cookie, der auf einem Teller neben mir lag.

I donut care

Mit der Schulter zuckend setzte ich mich auf, nahm den Cookie und biss in ihn hinein.

Jace war komischerweise früh aufgestanden und ist verschwunden, noch bevor ich wach war.

Ich seuftze
Gott ich bin so unproduktiv
Damit stand ich auf, duschte, zog mich um und setzte mich an meinen Schreibtisch.

Ich holte aus einer Schublade meine Malsachen raus, schaltete Spotify ein und fing an irgendetwas in mein Skizzenbuch zu kritzeln. Am Anfang, wusste ich nicht wirklich was es werden sollte. Deswegen liebte ich das Zeichnen so. Du weißt nie was am Ende herauskommt. Auch, wenn du am Anfang eine Idee hast, was du zeichnen willst, zum Schluss schaut es immer anders aus, als du es geplant hast.
Und als ich mit meinen groben Linien fertig war, und begann, was auch immer ich da hingezeichnet hatte, zu outlinen, bemerkte ich erst was oder mehr wen ich da gezeichnet hatte.

Irgendwas stimmt mit mir nicht

Frustriert, schloss ich mein Skizzenbuch und verstaute es in meiner Schublade. Ich räumte unser Zimmer ein wenig auf, da mir langweilig war, und es ,,dezent" schlimm aussah. Als ich mit meiner Seite fertig war, lief ich zu Jace's Seite. Sein Bett war sogar gemacht.

Was zur Hölle? Nicht mal ich mach mein Bett??? Er ist mehr Mädchen, als ich es bin.

Ich fand ein Foto, dass unter seinem Schreibtisch lag. Darauf waren drei Personen zu sehen. Jace stand am Rand. Neben ihm, stand Annabelle und neben ihr ein Junge, den ich nicht kannte. Nach längerem hinsehen, fielen mir Ähnlichkeiten zwischen ihm und Jace auf. Er hatte die selben Grübchen wie er. Jedoch hatte er, so wie es aussah, braune statt goldene Augen. Sonst hatten sie aber die gleichen Gesichtszüge und sahen ungefähr gleich aus. Auf dem Foto müssten sie in einem Freizeitpark oder so gewesen sein. Alle drei lächelten in die Kamera, wobei Jace's Blick auf Annabelle gerichtet war. Und sein Blick hatte nichts kaltes oder abweisendes, seine Augen strahlten warm und—
Liebevoll?

Konnte das sein? Das Jace mal nicht eingebildet, arrogant und so distanziert war?
Annabelle lächelte und es sah zum ersten Mal echt aus. Ihr Arm war um die Hüften beider Jungs geschlungen, sodass es so aussah, als ob sie sie kurz vor dem Auslöser zu sich gezogen hätte.

Man musste kein Genie sein, um zu begreifen, dass das die Zeit war, als Jace und Annabelle zusammen waren. Als sie glücklich waren. Als er glücklich war.

Irgendwie machte sich ein trauriges Gefühl in mir breit. Ein Gefühl, dass mir sagte, dass ich dieses Lächeln wahrscheinlich nie zu Gesicht bekommen werde. Dass ich nie diesen Jace kennenlernen werde.
Aber warum war ich traurig?
Ich wusste es nicht. Ehrlich gesagt, wollte ich es garnicht wissen.

Ich hörte, wie die Tür sich öffnete und wieder schloss. Panisch warf ich das Bild wieder unter seinen Tisch und stellte mich ganz scheinheilig vor den Fernseher.
Jace kam um die Ecke und stoppte als er mich sah.
Ich beobachtete ihn, weil ich mich nicht traute etwas zu sagen, ohne zu verraten, was ich gerade gemacht habe.

Du hast gerade in seinen Sachen rumgeschnüffelt.

Nein habe ich nicht. Ich habe nur ein bisschen aufgeräumt.

Ein bisschen zu sehr

Sei ruhig

Du redest mit dir selbst, das weißt du schon?

Ich weiß und jetzt sei still.

Okaaay, rede ruhig weiter mit dir selbst.

Kannst du mal aufhören, so gemein zu mir zu sein?

Kannst du aufhören mit dir SELBST zu reden?Vielen Dank.

Oh mein Gott. Mein inneres Ich ist gemein zu mir. Zu mir.

Du bist gemein zu DIR selbst, du Spinner. Such dir Hilfe.

Wow, danke.

Immer wieder gern.

,,Gott, ich brauche wirklich Hilfe." Flüsterte ich und ließ mich auf die Couch fallen.

,,Was?" Fragte Jace verwirrt

,,Oh glaub mir, das willst du nicht wissen." Sagte ich und strich mir meine Haare aus dem Gesicht.

Ich hatte nicht wirklich gerade eben die ganze Zeit mit mir selbst gesprochen?
UND mich selbst beleidigt?
Sagt mir dass das nicht passiert ist.

,,Okaaayy." Meinte Jace und zeigte mir den Vogel.

,,Gott, du klingst schon wie sie." Sagte ich ohne darüber nach zu denken, was ich sagen wollte. Ich schlug mir gegen die Stirn.
Was stimmt mit mir nicht?

,,Wer ist ,,sie"?" Fragte Jace noch verwirrter als zuvor.

,,Jemand— Erm— ist nicht so wichtig." Sagte ich und sah weg. Ich blamierte mich nur noch mehr und mehr. Ich sollte wirklich die Klappe halten.

,,Okaaayy." Sagte er wieder unsicher.

Ich schloss meine Augen.

Alles wegen dir.

Du meinst wegen DIR?

Nicht.schon.wieder.

Kann mich bitte jemand ins Eichen Haus bringen?




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Okay das Kapitel war ziemlich lahm und kurz... Aber es musste sein, damit ihr vielleicht auf die Idee kommt, warum Jace so ist, wie er ist. Und warum er noch an Annabelle hängt, obwohl sie so eine *hust*bitch*hust* ist :)

Danke für's Lesen!
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-A

ROOMMATES   Where stories live. Discover now