18. Wurde auch Zeit, dass du es bemerkst

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,,Sprachlos?" Fragte Jace amüsiert und lehnte sich so nah zu mir runter, dass ich seinen Atem auf meinem Gesicht spüren konnte.
,,W-Waas? Ich? Haha nee." Lachte ich nervös.
Oh Gott ihm stand braun so gut. Ich konnte nicht anders als ihn anzustarren.

,,Gehen wir?" Fragte er noch immer amüsiert und streckte seine Hand aus, um mir auf zu helfen. Ich ignorierte sie und stand von selbst auf. ,,Du kleiner Bastard." Grinste ich.
Er sah mich komisch an und musste sein Lachen unterdrücken ,, Wie Bitte?" Fragte er unschuldig.

,,Du wusstest von Anfang an, dass die 50€ dir gehören werden." Sagte ich lachend und lief mit ihm aus dem Laden raus.

,,Tja." Er winkte mich ab und versuchte mit mir aufzuholen. Doch ich lief absichtlich schneller. Ich wollte ihm nicht so nah sein. Ich wollte nicht, dass meine Gefühle sich vergrößerten. Ich wollte nicht, dass er es heraus fand. Ich wollte das alles nicht. Ich hatte nie vor, mich in ihn zu verknallen (?). Das war nie geplant, und jetzt habe ich das Dilemma. Nein nein nein. Ich darf nicht, ich kann nicht solche Gefühle ihm gegenüber haben.
Er ist nur ein Freund, Rose.
Nur ein Freund.

,,Rose..." Jace hielt mich an meinem Arm fest und sorgte dafür, dass ich sofort stehen blieb.

Und sofort spürte ich die Schmetterlinge in meinem Bauch.
Vielleicht ...Vielleicht, hatte ich das Gefühl ja falsch interpretiert? In sowas war ich sowieso nicht gut.

Vielleicht, war das alles nur ein falscher Alarm—

,,Alles klar?" Fragte er besorgt und runzelte seine Stirn.

Aww.
Ich konnte bloß nicken.
Falscher Alarm, ha ha, dass ich nicht lache.
Allein so eine kleine Berührung, wie seine Hand auf meinem Arm, löste Hitze in meinem ganzen Körper aus.

Ich entzog mich seinem Griff und lief weiter.
,,Rose was ist los?" Fragte er, als er mich wieder eingeholt hatte.

Bitte geh weg, bevor ich es dir noch erzähle.
Bevor ich dir von meinen Gefühlen erzähle.
Und alles kaputt mache.
Bitte.

,,Bitte, lass mich einfach." Seufzte ich, doch bereute es, als ich seinen verletzten Gesichtsausdruck sah. Doch es verschwand nach wenigen Sekunden wieder, und wurde durch einen gelangweilten und kalten Blick ersetzt.

,,Wenn du meinst." Damit drehte er sich um und lief weg.
Meine Hand zuckte. Ich wollte ihm so sehr hinterher laufen und mich entschuldigen.
Mich dafür entschuldigen, dass ich so gemein zu ihm war, wenn er doch bloß versucht hatte, mich zu verstehen.

Oh Jace, du hast ja keine Ahnung.

▲▲▲▲

Als ich in unserem Zimmer ankam, fand ich es leer vor.
Nachdem ich mich umgezogen hatte, und mich auf's Sofa gelegt hatte, um noch ein paar Folgen F.R.I.E.N.D.S anzuschauen, öffnete sich die Tür so laut, dass ich mich erschrak und vom Sofa fiel.

Ich stand schnell auf, und stand einem Jace gegenüber, der von einem anderen Mädchen quasi abgeleckt wurde.

Ich räusperte mich, doch sie ignorierten mich und machten direkt vor mir rum.
Ich verschränkte meine Arme vor Wut und räusperte mich dieses mal lauter.

Sie lösten sich von einander, wobei Jace mich herausfordernd ansah und das Mädchen eher genervt war.

,,Was?!" Blaffte sie mich an.

,,Wenn ihr mit einander rum machen wollt, dann geht wo anders hin." Sagte ich kalt.

Ich richtete meinen Blick zu Jace, dessen Haare in alle Richtungen abstanden und meine Hand kurz davor war, es ihm zurecht zu streichen, doch ich konnte mich noch beherrschen.

,,Du wusstest ganz genau, dass ich hier bin." Sagte ich und war überrascht über meine feste Stimme. Innerlich war ich kurz vor dem Weinen.

,,Und trotzdem bist du hergekommen!" Rief ich und wartete auf seine Antwort.

Er ließ sich Zeit und beobachtete mich. ,,Und?"
Ich biss meine Zähne zusammen.
Ich wusste, dass er nichts von meinen Gefühlen wusste, da ich sie selber erst heute entdeckt hatte.
Und ich wusste, dass er mich nicht absichtlich verletzen würde, aber irgendwas an seiner Art heute ließ es mich ein wenig bezweifeln.

,,Hallo? Ich bin auch noch hier?" Das Mädchen winkte mit ihrer Hand zwischen uns beiden.

,,Geh." Sagten er und ich gleichzeitig.
Sie schnaubte, verschwand jedoch.

Als sie weg war, nahm ich mir meine Tasche mit den ganzen Uni-Sachen und frische Kleidung und verschwand aus der Tür.

Er lief mir nicht nach.
Irgendwie machte es mich traurig.

Tränen traten in meinen Augen auf und vernebelten meine Sicht.
Ich versuchte mich zusammen zu reißen.
Ich wusste ganz genau zu wem ich lief.

,,Rose? Hey? Warum weinst du?" Fragte Nehemia, als sie ihre Tür geöffnet hatte.
Ohne weitere Worte nahm sie mich in ihre Arme und flüsterte mir tröstende Worte zu, obwohl sie nicht wusste, warum ich so traurig war.

,,Nehemia—" schluchzte ich ,,Ich glaube, dass ich mich in den Idioten verliebt habe."
Nehmia ließ mich loß und lächelte.
,,Wurde auch Zeit, dass du es bemerkst." Lachte sie leicht.
Mittlerweile hatte ich aufgehört zu weinen, und sah sie verwirrt an.

,,Komm rein." Und damit scheuchte sie mich in ihr Zimmer.


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Waaas? Zwei Kapitel an einem Tag???
Jap, ich hoffe es hat euch gefallen:)

-A

ROOMMATES   Where stories live. Discover now