Griffin's wahres Gesicht

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Als Shingo am nächsten Morgen aufwachte, genoss er die Stille in seinem Zimmer. Thea schlief in seiner Armbeuge und auch vom Sofa vernahm er regelmäßige Atemzüge. Leider musste er zur Schule und dabei fiel ihm siedend heiß ein, was er mit seinen beiden Kontrahenten in dieser Zeit anstellen sollte. In den Schrank sperren konnte er sie schließlich nicht, sonst läge das Haus wahrscheinlich bald in Schutt und Asche. Wurde Zeit das die Ferien kamen aber das dauerte noch zwei Wochen. Seufzend stand Shingo auf. Und dann knarrte auch das Sofa und ein total zerknitterter und verstrubbelter Griffin blinzelte unter der Decke hervor.

„Du siehst grauenhaft aus." stellte Shingo fest.

„Hey, ich bin derjenige der Demütigungen verteilt, verstanden?" nuschelte er.

„Dann weißt du endlich mal, wie das ist."

„Willst du am frühen Morgen schon mit mir streiten? Du hast mir schon genug in den Arsch getreten." knurrte er.

„Ich dir? Dann amüsiere mich mal." zwinkerte Shingo.

Griffin schaute sehr finster aus der Wäsche. Ihm gefiel es nicht, wie sich die Fronten geändert hatten. Shingo hatte sich verändert, er war auf dem besten Weg, Griffins Autorität zu untergraben. Er war wütend... sehr wütend.

Und dann verging Shingo das Lachen gründlich, denn Griffin veränderte sich. Vom kleinen, punkartig, gekleideten Jungen, wuchs er zu einer beträchtlichen Größe heran. Plötzlich stand ein ca. zwei Meter großer Mann im Zimmer, schlohweißes langes Haar bis zu den Knöcheln ergoss sich über seinen Rücken, ein langer schwarzer Mantel umhüllte seinen schlanken, biegsamen, Körper und zwei überdimensionale schwarze Flügel wuchsen aus seinem Rücken und stießen gegen die Wände des Zimmers, weil sie keinen Platz zum ausbreiten fanden. Ein langer schwarzer Stab mit einem roten Rubin erschien in seiner Hand und diesen richtete er auf Shingo.

„Wage es nie wieder, mich zu erzürnen, dummer Junge! Du legst dich mit Mächten an, die jenseits deiner Vorstellungskraft liegen."

Seine Stimme war dunkel und voller Zorn und Shingo war wie zu Stein erstarrt. Doch dann hörte er hinter sich ein Zischen und drehte sich ruckartig herum. Fast hätte er aufgeschrien, denn Thea, nun aufgewacht, hatte sich in eine Art Medusa verwandelt. Schuppig grün leuchtete ihr Körper, spitze Eckzähne ragten aus ihrem Mund und ihr schönes rotes Haar, hatte sich in zischelnde Schlangen verwandelt. Jetzt schleuderte sie einen Feuerblitz auf Griffin, dessen Flügel Feuer fing.

„Lass ihn in Ruhe, Dämon!" kreischte sie.

„Dumme kleine Hexe." zischte Griffin und mit einem Schlag stand wieder der Junge mit dem knallroten Haaren vor Shingo.

Auch Thea verwandelte sich zurück und war wieder das kleine süße Mädchen.

Und ehe Shingo noch aus seiner Erstarrung heraus etwas sagen konnte, erschien wie aus dem Nichts plötzlich Dean im Zimmer. Er beachtete Shingo und Thea nicht, nur Griffin warf er einen strafenden Blick zu.

„Du hast dich gehen lassen!" meinte er tadelnd.

„Na und? Er hat mich provoziert... niemand provoziert mich ungestraft." knurrte Griffin, allerdings recht schuldbewusst."

„Du lässt dich provozieren von einem Schuljungen? Hast du denn gar nichts gelernt?" spottete Dean.

„Spiel dich nicht so auf." murrte Griffin.

Geliebter DämonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt