Von Höllenhunden und Dämonen

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Aber so glücklich Shingo auch über Griffins Rettung war, desto ärgerlicher war Dean.

„Verdammt Syaphus! Bist du von allen schlechten Geistern verlassen worden? Dieses Mal kann ich es Asgardius nicht verschweigen! Du bist am Arsch, mein Freund!"

Griffin seufzte.

„Hab ich mir schon gedacht. Was glaubst du, passiert mir?"

„Keine Ahnung. Wenn es nur bei einem ordentlichen Rüffel bleibt, kannst du von Glück reden."

„Wirst du ein gutes Wort für mich einlegen?"

„Ich weiß gar nicht ob ich das will! Du kannst froh sein, dass du noch so jung bist. Vielleicht lässt man dir das durchgehen. Mal sehen!"

Dieses Mal war jegliche Keckheit aus Griffins Gesicht gewichen, Shingo versuchte zu trösten.

„Was kann dir schon passieren, tot bist du doch schon."

„Das heißt aber nicht, dass man mir keine Schmerzen zufügen kann. Menschen können das nicht aber Dämonen.", Seufzte er.

Dean hatte sich inzwischen auf den Weg in die Unterwelt gemacht, um einen der mächtigsten Wächter der Dämonen, Asgardius, aufzusuchen. Er hatte bereits die Stufe 5 erreicht und sogar Sonderstufe 5.1. Sogar Dean, der sonst immer recht lässig und locker daherkam, war mulmig. Asgardius hatte sich auf Dean verlassen und dieser hatte ihn enttäuscht, nicht nur Griffin würde einen Rüffel bekommen. Er trat an den Eingang der Unterwelt, Höllenhund Kerberos, saß davor und kam drohend näher. Kerberos besaß drei Köpfe und war dafür zuständig, keine Lebenden in die Unterwelt zu lassen und keine Toten wieder hinaus. Dämonen bildeten eine Ausnahme.

„Aus dem Weg, Höllentier, Asgardius erwartet mich!", Rief er und der Hund ließ ihn bereitwillig passieren.

Asgardius saß auf einem Thron von Schwefel, Feuer und wildem Getier und er sah nicht entspannt aus. In seiner Dämonengestalt sah er nicht furchteinflößender aus, als in seiner menschlichen. Groß war er, über zwei Meter, breit und extrem muskulös. Kunstvoll geschwungene Hörner rankten sich um seinen Kopf, was jedem zeigte, dass er die rechte Hand des Teufels war. Nur Dämonen mit Hörnern waren dem Teufel direkt unterstellt, je mächtiger die Hörner, desto mächtiger der Dämon. Wallendes, meterlanges, weißes Haar schmückte seine Gestalt und aus roten Augen, sah er Dean entgegen. Dieser verbeugte sich tief.

„Asgardius, euer demütiger Diener steht vor euch und bittet um Audienz."

„Steh auf und sieh mich an, ich will das du mir in die Augen siehst, wenn ich über dich richte!", Erwiderte er mit tiefer Stimme, die den noch so abgebrühtesten Dämonen, einen Schauer über den Rücken gleiten ließ.

Dean stand auf und richtete seinen Blick auf den Wächter.

„Nezaanhar, dass ich sehr enttäuscht von dir bin, ist dir bewusst?"

„Ja, Herr!"

„Syaphus rettete einem Menschen das Leben, ohne einem anderen zu schaden. Ich brauche dir nicht zu sagen, dass dieses Vergehen eines Dämonen nicht würdig und völlig unakzeptabel ist."

„Ja, Herr. Nur... bedenkt bitte, wie jung Syaphus ist. Er hat sich von Gefühlen leiten lassen, die er nicht haben darf. Das ist unverzeihlich aber... in seinem Namen bitte ich euch um Nachsicht."

„Dafür, dass du nicht genug auf ihn geachtet hast, werde ich dir 500 Jahre nehmen, die du zur Stufe 2 noch gebraucht hättest. 300 für das Vergehen mit den jungen Menschen und der Rettung, und 200 dafür, dass du mir Syaphus Verwandlung in Gegenwart eines Menschen UND einer Hexe verschwiegen hast. Ja, Nezaanhar, auch darüber weiß ich Bescheid. Sei nur nicht so dumm und denke, dass ich meine Augen nicht überall habe! In meiner Güte habe ich darüber hinweg gesehen, dass du mir diesen Vorfall nicht berichtet hast. Doch du kennst mich lange genug, um zu wissen, dass meine Güte nicht von Dauer ist! Einzig und allein das junge Alter Syaphus, lässt es mich verhindern, ihm Böses anzutun. Trotz allem, will ich ihn hier sehen. Geh nun, und überbringe ihm, dass er in drei Tagen hier zu erscheinen hat."

Geliebter DämonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt