Das Böse kann so niedlich sein

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Der nächste Morgen, beziehungsweise Mittag, begann für Shingo mit Kopfschmerzen vom feinsten. Stöhnend räkelte er sich.

„Au... Aua... verdammt!"

Griffin, der neben ihm lag und zu schlafen schien, meinte mit geschlossenen Augen:

„Selber Schuld, was musst du auch saufen."

„Hab ich gar nicht. Er hat mich gezwungen.", Jammerte Shingo.

„Geh ins Bad zum kotzen und lass mich schlafen. Sei froh, dass ich noch rechtzeitig gekommen bin. Sonst hättest du jetzt nicht nur einen Kater, sondern wärst auch keine Jungfrau mehr."

Plötzlich hörte er nur ein würgen, ein zurück schlagen der Decke und einen Shingo der ins Bad stürmte.

Griffin grinste breit.

„Der Junge verträgt echt gar nichts!"

Wenig später wankte Shingo zurück ins Bett.

„Jetzt hab ich auch noch die Schule verpasst. Das gibt Ärger morgen.", Seufzte er.

„Dann geh hin."

„Nee... mir gehts schlecht."

Für den Rest des Tages war Shingo zu nichts mehr zu gebrauchen und Griffin konnte schlafen. Und es gelang ihm wunderbar, Shingos Stöhnen zu ignorieren.

Am nächsten Tag waren die Kopfschmerzen und der Kater weg und Shingo konnte wieder zur Schule. Eine Standpauke seiner Lehrerin nahm er zerknirscht hin, genau wie die Strafarbeit. Mit hängenden Ohren verließ er das Lehrerzimmer und sah den älteren Schüler zu spät. Er stieß gegen ihn und sah erschrocken hoch.

„Oh, Entschuldigung."

Der Junge hatte einigen Unterlagen dabei, die zu Boden gefallen waren. Shingo bückte sich danach und hob sie auf.

„Hier, bitte. Tut mir leid, ich war in Gedanken."

„Kein Problem."

Die Pause hatte schon begonnen und Shingo ging nach draußen.

„Na, gab es eine Gardinenpredigt?", Fragte eine bekannte Stimme.

Griffin stand, lässig an einen Pfeiler gelehnt, und grinste.

„Ja, eine ziemlich lange sogar. Verantwortungsgefühl bla bla bla. Dabei bin ich noch nie zu spät gekommen oder hab sonst was Dummes getan. Nur weil ich einmal gefehlt habe, lächerlich.", Knurrte Shingo.

Es war ein schwüler Tag und keiner der Schüler hatte Lust dem Unterricht zu folgen. Doch plötzlich gab es Tumult auf dem Flur, Schreie und dann vielen Schüsse.

Ruckartig gingen die Köpfe der Schüler nach oben.

„Ihr bleibt hier, ich gehe nachsehen." Meinte der Lehrer und ging hinaus.

Doch natürlich hielt es nun keiner mehr auf den Sitzen. Alle drängten zur Tür. Ein paar Schüler liefen kopflos durch den Flur, einige mit blutverschmierten Uniformen.

„Sieht nach Spaß aus.", Murmelte Griffin, als einziger, entzückt.

„Spaß? Hier scheint einer in der Gegend herum zu ballern und du nennst das Spaß?", Zischte Shingo ihm zu.

Geliebter DämonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt