...und dann kam Griffin

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In den nächsten Tagen herrschte in der Schule immer noch Beklommenheit und die Stimmung war gedrückt. Shingos Eltern hatten ihm angeboten, erst mal ein paar Tage zu Hause zu bleiben, um das Geschehene zu verarbeiten. Aber das hätte bedeutet, er musste Griffin den ganzen Tag um sich haben und das wollte er nicht. Er konnte den Anblick von dem Dämon in Moment nicht ertragen.

„Halte dich von mir fern!", Lautete Shingos Befehl und ganz gegen seine Natur, gehorchte Griffin dieses Mal sogar.

Er war so wieso recht kleinlaut seit dem Vorfall. Die Euphorie, die er zuerst empfunden hatte, war rasch verflogen. Und während Shingo in der Schule war und versuchte, wieder in die Alltagsroutine zu kommen, schüttete Griffin sein Herz bei Dean aus.

„Bin ich etwa zu weit gegangen?", Fragte Griffin.

„Nein, warum? Das ist deine Aufgabe, hast du das vergessen?"

„Nein aber... Shingo ist ziemlich angepisst."

Dean warf Griffin über sein Whiskyglas einen erstaunten Blick zu.

„Seit wann scherst du dich um die Meinung der Menschen?"

„Das tue ich nicht... würde ich nie tun! Verrats ja nicht Asgardius... bitte."

„Du bettelst?", Fragte Dean amüsiert.

„Ja... ich hab mich auch gerade eben ziemlich erbärmlich gefühlt. Aber ich bin halt noch ziemlich frisch in dem Geschäft.", Seufzte Griffin.

Fast hatte er Mitleid mit dem Häuflein Elend, dass vor ihm saß.

„Hör zu, du sollst dich auf deine Aufgabe konzentrieren. Und die besteht darin, die nächste Stufe zu erreichen. Bedenke, du hast dafür nur noch 50 Jahre vor dir! Es wirft dich zurück, wenn du jetzt unnötige Emotionen walten lässt. Shingo ist zwar, dass muss ich leider zugeben, ein ganz besonderer Mensch aber... nun mal keiner von uns. Er kann unsere Aufgaben und Beweggründe nun mal nicht nachvollziehen. Das muss er auch nicht. Ich habe Asgardius bis jetzt noch nichts von deinem Ausrutscher letztens, deiner Verwandlung vor Sterblichen, erzählt aber die nächste Dummheit muss ich ihm melden. Also überlege genau was du tust, es ist deine Karriere."

Und dann kam endlich Thea wieder. Shingo hatte sie schon schmerzlich vermisst, denn sie war irgendwie sein Fels in der Brandung. Es war abends und wieder hatte zwischen den beiden Jungen eisiges Schweigen geherrscht. Und dann stand sie plötzlich im Zimmer.

„Hallo Jungs!"

„Thea! Da bist du ja wieder!", Rief Shingo und strahlte zum ersten Mal seit Tagen wieder übers ganze Gesicht.

„Kaum kommt jemand mit Brüsten, schon kommt Leben in ihn.", Grummelte Griffin vom Sofa herüber.

„Sei bloß ruhig! Wenn ich könnte, würde ich dich für immer rausschmeißen!", Rief Shingo wütend.

Theas Blick ging von einem zum anderen.

„Nanu? Habt ihr euch schon wieder gestritten?", Fragte sie.

„Frag ihn!", Knurrte Griffin.

„Was ist denn passiert?", Wollte sie es nun genau wissen.

Shingo reichte ihr eine Zeitung.

„Lies!"

Thea las sich den Artikel durch, der den Amoklauf in Shingos Schule beschrieb.

Geliebter DämonWhere stories live. Discover now