Ein perfider Plan

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Drei Wochen waren Shingo und seine Eltern nun schon wieder zu Hause und die Stimmung war immer noch gedrückt. Denn Griffin verhielt sich merkwürdig. Völlig gegen seine Natur, war er schweigsam, antwortete nur einsilbig, sah stundenlang aus dem Fenster und beobachtete Shingo nur aus sicherer Entfernung.

„Was hast du denn mit dem gemacht? Habt ihr euch gestritten?", fiel es auch Thea auf und fragte ihn.

Shingo zuckte mit den Schultern.

„Ich bin genauso ratlos wie du. Seit unserem Camping ist er wie ausgewechselt. Aber er sagt mir ja nicht, was los ist."

Und er kam Shingo auch nicht mehr zu nahe, nein, es war so, als ob er ihm aus dem Weg gehen. Auch ein Gespräch mit Thea brachte gar nichts. Und dazu kamen extreme Stimmungsschwankungen. Mal war er traurig, mal aggressiv. Und dann verschwand er plötzlich.

„Ist vielleicht besser, wenn ein bisschen Abstand zwischen euch liegt.", meinte Thea.

„Ja... vielleicht.", murmelte Shingo.

Griffin hatte lange überlegt und war auf dem Weg zu Asgardius. Der Wächter der Dämonen war nicht erfreut, ihn schon wieder zu sehen.

„Was willst du schon wieder? Ich habe genug zu tun."

„Ich weiß aber es ist von großer Wichtigkeit für mich. Ich möchte euch bitten, mir jemanden anderen zuzuteilen."

Der Wächter zog missbilligend die Brauen zusammen.

„Was ist an dem kleinen Menschenjungen falsch? Einen leichteren Job gibt es nicht."

„Ich... kann nicht länger in seiner Nähe sein."

„Hättest du die Güte, mir mitzuteilen, warum?"

„Das... kann ich nicht.", hauchte Griffin.

Asgardius hieb mit der Faust auf seinen Thron.

„Ich habe keine Zeit für solche dummen Spielchen, du..."

Und dann tat Griffin etwas, was noch niemand vor ihm getan hatte, er unterbrach den Wächter.

„Ich liebe ihn!!", schrie er so laut, dass die Wände bebten.

Asgardius musterte ihn erstaunt, dann legte er die Finger an seine Schläfen und seufzte.

„Es sieht mich niemand selten sprachlos, du bist seit Jahrhunderten der Erste. Ich könnte dich für diesen Frevel töten, dass weißt du!"

„Ja, ich weiß."

„Doch der Tod wäre zu einfach für dich. Ein richtiger Dämon zu sein, heißt nicht nur, anderen Leid zuzufügen sondern auch selbst zu leiden. Wir müssen immer wieder durch die Hölle gehen, unsere eigene, innere Hölle. Und dazu gehören auch Gefühle... Gefühle, die ein Dämon nicht haben darf. Deshalb wirst du zu Shingo Nakamura zurück gehen und deine Zeit absitzen. Das sind meines Wissens nur noch drei Monate. Du wirst lernen müssen, deine Gefühle zu kontrollieren. Meinetwegen schlaf mit ihm und verschaffe deinen Gefühlen so ein Ventil. Und jetzt geh, ehe ich noch meine gute Laune verliere. Ich bin nicht dein Vater, sondern dein Boss!"

Mit hängenden Ohren schlich Griffin wieder in die Menschenwelt zurück... zurück zu dem Jungen, von dem er unbedingt weg wollte. Und er war zum Bleiben verdammt worden, das war doch nicht fair. Aber was war am Dämonen Dasein schon fair. Seufzend aber gehorsam, kehrte er also wieder zurück. Seine Laune besserte sich dadurch kein bisschen.

Geliebter DämonWhere stories live. Discover now