Freunde?

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14.Kapitel
"Morgen wieder pünktlich?", fragte mich Basti, als ich mit Johannes Feierabend machen wollte.
"Klar Chef", murmelte Johannes, beantwortete so die an mich gestellte Frage und schloss die Tür hinter uns zu.
Wenn wir jetzt ein Paar gewesen wären hätte ich seine Hand genommen, wäre mit ihm Händchen halten zum nächsten Spar gelaufen und dort hätten wir dann eingekauft. Aber wir waren kein Paar, weshalb wir einfach nur normal nebeneinander liefen. Ab und zu laberten wir über die rappende Kartoffel oder anderes unnützes Zeug. Aber das romantische fehlte. Die Liebe fehlte.

Als wir im Spar waren nahm ich also meinen Mut zusammen und fragte leise "Jojo?", meine Stimme brach ab. "Ja?", besorgt sah er mich an und blieb Augenblicklich stehen. "Was sind wir jetzt eigentlich?", nur mühsam brachte ich diese Worte über meine Lippen. Er stockte und sah mich unsicher an "I..c..h weiß es nicht"
Ich schnappte mir ein paar Flaschen Wasser, packte sie in den Einkaufswagen und sah Jojo daraufhin wieder an. "Was meinst du Beziehung, Freunde oder...", ich holte noch einmal tief Luft bevor ich den Satz zu Ende sprach "...Kontaktabbruch?" Er sah mich unsicher an und schob den Wagen Richtung Lebensmittel, nahm Brötchen und Süßkram mit und antwortete erst nachher "Ich weiß nicht, ob es Liebe ist" Traurig sah ich ihn an "Ich bin mir auch nicht sicher" Nun kauften wir Stillschweigen die Sachen und gingen anschließend im H&M Mützen und Schäle kaufen.
"Also sind wir jetzt einfach Freunde?", fragte er in die Stille und ich nickte leicht "Freunde" DAS WIRD NIE FUNKTIONIEREN. Für einen Moment schaltete ich meinen Verstand aus. Ich wollte Johannes nicht verlieren.

Erleichtert umarmte ihn und meinte relativ fröhlich "Schau mal ein Obdachloser" mit schnellen Schritten ging ich zu dem Mann hin und reichte ihm ein paar Handschuhe, da seine schon Löcher hatten und eine neue Mütze. Johannes reichte ihm etwas zu essen und zu trinken. Der Mann hatte sich so gefreut und bedankte sich herzlich bei uns. Sein Lächeln war bezaubernd. Trotzdem mussten wir weiter gehen.
Wir verteilten die Sachen so gut es ging, an all die Obdachlosen Menschen die wir trafen und machten uns fröstelnd auf den Heimweg.
Jetzt waren wir also Freunde.

Ab Jetzt [Cro Ff].Where stories live. Discover now