Kapitel 5

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Als ich im Krankenhaus ankam, wartete Thomas schon draußen. Ich lief glücklich auf ihn zu. Da wir ja ein 'Paar' waren, küsste ich ihn. Er wirkte erst verwirrt, doch erwiderte den Kuss. 

"Für was war der?", flüsterte er mir ins Ohr

"Wir sind doch jetzt ein Paar", lachte ich leise

"Dann lass uns doch gehen, meine neue Freundin"

Ich lachte und boxte ihm freundlich in die Schulter

"Wo wollen wir hin, damit ich dir das Geld geben kann?", fragte ich ihn

"Wollen wir in ein Café gehen? Da fällt es nicht so auf"

"Gute Idee. Ich kenn da ein gutes Café"

Wir liefen zu dem Café wo ich mich immer mit Vivian treffe. Thomas und ich setzten uns an einen leicht abgelegenen Platz. Als dann der Kellner kam und wir bestellt hatten, zog ich mein Portemonnaie hervor. Dort lagen 100 Dollar.

"Hier", ich überreichte ihm das Geld

"Ich sagte doch, du solltest nur mal 50 mitbringen"

"Was denkst du, was meine Mutter denken wird, wenn plötzlich 150 Dollar fehlen? Die eine Hälfte ist von meiner Mum und die andere Hälfte von mir"

"Du bist echt verrückt"

"Ein Danke würde auch reichen"

Thomas lächelte mich an "Danke"

"Also: ich weis eigentlich gar nichts über meine Freundin. Erzähl mal über dich"

Ich überlegte kurz. War es eine gute Idee, einem Jungen, der man eigentlich kaum kannt, über sich Auskunft zu geben? Ich wischte den Gedanken weg und fing an zu sprechen:

"Ich bin Katie und bin 17 Jahre alt. Mein Vater ist ein reicher Geschäftsmann und ist viel unterwegs. Ich wohn so zusagen mit meiner Mutter alleine. In meiner Freizeit spiele ich Tennis und bin auch schon sehr talentiert. Meine Mutter sagt immer, ich könnte an die US-Open gehen"

Thomas lächelte mich an

"Da hab ich eine sportliche Freundin"

"Fakefreundin", korrigierte ich ihn.

Als ich das sagte, sah er ein wenig enttäuscht aus, doch ehe ich richtiger hinschauen konnte, lächelte er wieder. Eine Weile schauten wir uns einfach in die Augen. Gott, er hat wunderschöne Augen. Bei dem Anblick bekam ich weiche Knie.

"Vielleicht sollte ich gehen", sagte er dann

"Wo wohnst du eigentlich"

"Ich wohn immer noch bei meinen Eltern. Aber eigentlich möchte ich schon längstens ausziehen. Klar, ich mag meine Eltern, doch ich bin nun auch schon 19 Jahre und möchte endlich von zu Hause weg"

"Kann ich verstehen. Sobald ich einen Job  habe und mein eigenes Geld verdiene, will ich sofort weg. Ganz ehrlich, ich mag meine Eltern gar nicht. Sie sind so pingelig und wollen immer, dass ich nur das teuerste bekomme und solchen Scheiß. Danke nein, darauf kann ich verzichten"

Thomas stand auf. Ich ebenfalls. Dann standen wir einfach da

"Also, dann sehen wir uns spätestens am Samstag wieder", sagte ich

Ich war ein wenig enttäuscht, als ich das sagte. Thomas lächelte matt. 

"Ja dann"

Er küsste mich noch einmal. Es war kein langer Kuss. Nicht einmal mit Zunge. Als wir uns von einander lösten, lächelten wir und verließen das Café.

Es war erst 13:05 Uhr und ich wusste nicht, was ich machen sollte. Zu Hause wartete eine ahnungslose Mutter und draußen ist es kalt. Also beschloss ich, zu Vivian zu gehen. Ich zückte mein Handy und schrieb ihr

Ich: Hei Süße, hast du Bock auf einen Filmeabend

Vivian: immer doch. Bei dir oder bei mir

Ich: bei dir. Ich will momentan echt nicht nach Hause gehen

Vivian: Wieso? Hast du wieder Stress mit deinen Eltern?

Ich: Kann man so sagen. Ich sag dir dann alles

Vivian: okey. Wann bist du bei mir

Ich: also ich bin jetzt bei unserem Café. In ungefähr einer viertel Stunde bin ich bei dir

Vivian: Okey, dann hab ich noch genug Zeit, das Popcorn in die Mikrowelle zu stecken

Ich: aber mit extra viel Salz XD

Vivian: sicher doch


Winter is coming Thomas Sangster FFWhere stories live. Discover now