Kapitel 12

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„Wieso habt ihr das getan?", fragte ich sie kaum hörbar und war den Tränen schon sehr nahe. Meine Gefühle waren verstärkt und ich ging ein Schritt auf die Jungs zu. „So gefällst du uns besser", meinte Harry belustigt. „Außerdem hatten wir keine andere Wahl. Du wärst sonst gestorben, sei uns also eher dankbar", fuhr Zayn fort, würdigte mir allerdings keines Blickes. „Natürlich hattet ihr eine Wahl. Hättest du mich nicht gebissen, wären wir gar nicht hier. Glaub mir ich wäre lieber tot als so zu sein", sagte ich laut und deutete auf mich. „Ich bin euch nicht dankbar. Wieso sollte ich auch? Ihr habt mein Leben nun ganz zerstört", schrie ich nun und spannte meinen Körper an. Meine Hände ballten sich zu Fäuste und wollte gerade auf die Jungs weiter zugehen, als sich erneut ein unfassbar schmerzhaftes Stechen in meinem Körper verbreitete. Ich versuchte mich an das nächst beste Möbelstück festzukrallen, scheiterte aber und sackte auf den Boden. Meine Kraft lies nach und meine Augenlider fielen zu.

 -kleiner Zeitsprung-

 Alles um mich herum fühlte sich kalt und leer an. Ich vernahm kein einziges Geräusch und als ich meine Augen aufschlug bestätigte sich meine Aussagen. Ich war alleine in einem Raum. Groß eingerichtet war das Zimmer nicht. Nur ein Bett, auf dem ich lag, ein Schrank und ein Nachttisch stand darin. Gerade als ich mich aufrichten wollte und zur Türe gehen wollte, wurde ich von etwas zurückgehalten. Mein Blick wanderte zu meinen Händen. Sie waren mit einem Seil an dem Bettpfosten angebunden. Ich spürte eine gewisses Gefühl in meinem Körper, das mir sagte dass diese Seile mich nicht festhalten würden. Dass ich sie ohne Probleme lösen konnte. Und das tat ich auch. Ohne darüber nachzudenken riss ich sie von mir los und sprang blitzschnell auf. Ich war selbst erschrocken von meiner Tat, weshalb ich auch ruckartig stehen blieb, bis mir wieder einfiel was geschehen war.

Sie hatten mich verwandelt. Ich war ein Vampir. Ein Monster. In diesem Moment war es mir egal, dass sie zu fünft – mit Isaac sechs – waren und ich alleine. Ich hatte so einen großen Hass auf sie. Es war unmenschlich. Genauso wie ich.

Schnell riss ich die Türe auf, sprang die Treppen herunter und befand mich in Windeseile in dem Raum, in dem ich gestern schon war. In ihm die Jungs. Sie schauten mich alle schockiert an, realisierten allerdings schnell was geschehen war, da sich ihr Gesichtsausdruck von schockiert zu siegessicher änderte. Von den meisten zumindest. Mein Blick wanderte zu Zayn. Ihm hatte ich das alles zu verdanken.

Ein Schmerz durchzuckte meinen Mund und als ich mit meiner Zunge über meine obere Zähne fuhr, spürte ich sie. Die Reißzähne die ich bei den anderen zuvor schon gesehen hatte. Ein grinsen schlich sich auf meine Lippen. Im Gegensatz zu den anderen Tagen die ich bis jetzt hier verbrachte hatte fühlte ich mich stark. Ich fühlte mich nicht mehr so wie das schwache, kleine Mädchen dass immer darauf achten muss was sie sagt.

Als ich nun langsamer als zuvor auf Zayn zuging und ich irgendeine Reaktion von den restlichen Jungs erwartete, passierte nichts. Jeder war ruhig und musterte mich nur. Dann ging alles schnell. Ich stürzte mich auf Zayn drauf, stieß ihn gegen die nächst beste Wand und wollte mich gerade weiter an ihm zu schaffen machen, bis eine Stimme mich davon abhielt. „Sam, das reicht!", sagte Louis ruhig. Seine Worte änderten allerdings nichts an meinen Taten, ganz im Gegenteil. Sie brachten mich nur noch dazu weiter zu machen. Ich ging auf den nun am Boden liegenden Zayn zu und entblößte meine Zähne, wurde allerdings zurückgezogen.

Mit aller Kraft versuchte ich mich zu wehren, wurde allerdings an irgendeine Brust gezogen und mit zwei starken Armen festgehalten. So sehr ich es auch nur versuchte wegzukommen, es brachte nichts, weshalb ich ruhig blieb. Das war nicht ich. Wir blieben eine Weile so stehen, als sich der Griff um mich herum lockerte, jedoch noch nicht ganz verschwand. Ich bekam allerdings die Möglichkeit zu schauen wer mich hier schon die ganze Zeit fest hielt. Es war der, mit dem ich am wenigsten gerechnet hätte. Liam.

Er drehte mich einmal um sich herum, sodass ich nun in die Gesichter von Harry, Louis und Niall blickte. Louis kam langsam auf mich zu und nahm mein Gesicht in seine Hände. „Lass uns in Ruhe über die ganze Sache reden, okay? Ich weiß wie schwer das gerade für dich sein mag, aber wir alle haben dasselbe schon einmal durchlebt. Also lass uns dir helfen, bitte", erklärte er ruhig und starrte mir in meine Augen.

Sein Blick war sanft und mein Körper entspannte sich für einen Moment. Zögerlich nickte ich und senkte meinen Blick. Waren Stimmungsschwankungen auch eine Nebenwirkung von diesem ganzen Vampir – Dings? Wenn ja, dann war das bei mir so. Denn ich hatte wirklich das Gefühl, das es gut so wäre. Wenn ich mit ihnen darüber reden würde, sie mir alles erklärten und sie mir helfen würden. Egal wie schlimm sie zu mir waren, egal was sie mir alles antaten, es gab immer eine Seite in mir die sie über alles mochte und die ihnen vertraute. Und diese Seite gewann gerade die Überhand in mir.



They are not real. (One Direction FF)Where stories live. Discover now