Kapitel 20

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Das einzige was ich erkennen konnte, waren die Silhouetten von sechs Personen die nun direkt vor uns standen. Ich konnte ihr Gesicht nicht erkennen, da sie nur von hinten von dem schwachen Licht das der Fernseher uns gab beleuchtet wurden. Mein Körper war angespannt und auch Louis, der neben mir saß, spannte sich an. In dem ganzen Raum konnte man nur den schnellen Atem von jedem wahrnehmen.

Dann ging alles schnell. Ich hörte irgendjemand nur noch leise fluchen, dann wurde ich nach hinten gedrückt. Vor mir erkannte ich nun Harry, der sich beschützerisch vor mich gestellt hatte. Das Licht war inzwischen auch an, was zwar in diesem Moment total irrelevant war, aber dadurch konnte ich endlich auch erkennen wer uns allen hier gegenüber stand. Ich musste mich auf die Zehenspitzen stellen um über Harry's Schulter sehen zu können und die Männer betrachten zu können. Sie alle waren gut gebaut. Allesamt hatten breite Schultern und um ehrlich zu sein, sie machten mir Angst. Mit solchen Leuten würde ich mich nie freiwillig anlegen. Naja, ich würde mich nie mit jemanden freiwillig anlegen, aber mit solchen Leuten gleich zweimal nicht.

„Wie schön es ist euch wieder zu sehen. Ach Gott habe ich euch vermisst", durchbrach der in der Mitte die Stille und kam ein Schritt auf uns zu. „Verschwinde Jake!", zischte Louis und baute sich vor ihm auf. „Na na, nicht so unhöflich Tomlinson. Du weißt dass wir ohne sie nicht gehen werden", ermahnte er Lou und blickte auf ihn herab, da er immer noch um einiges größer war als er. „Du bekommst sie aber nicht, also verschwinde und richte Cole bitte aus dass er lange auf sie warten kann", kam es nun gespielt freundlich von Zayn.

Ein leises lachen ertönte von dem jungen Mann der anscheinend Jake hieß. „Machen wir einen Deal okay? Ihr gebt uns das Mädchen und keiner wird verletzt. Anderenfalls kann ich euch nicht garantieren dass wir euch nicht weh tun. Ihr habt die Wahl", sprach Jake leise, was mir leichte Gänsehaut bereitete. Was wollten sie von mir? War es das was Harry gemeint hatte? Von wegen er kann mich nicht beschützen. „Harry? Was wollen die von mir?", fragte ich unsicher und zog ihn leicht an seinem schwarzen T-Shirt. Er senkte seinen Kopf und drehte mich dann zu mir um. Er sah gekränkt aus und ihm war anscheinend schon klar was passieren würde. „Bleib einfach hinter mir okay? Und wenn ich sage renn, dann rennst du so weit weg wie du nur kannst und drehst nicht um. Hast du verstanden?", flüsterte er mir ins Ohr, woraufhin ich nur zaghaft nickte und er sich wieder umdrehte.

Und dann brach das Chaos aus. Wie auf ein Zeichen stürzten sich alle vier auf jemand anderen der 'Eindringlinge'. Ich blieb stehen, so wie Harry es gesagt hatte. Von allen Seiten her hörte man schmerzerfülltes Stöhnen oder ein Zähne fletschen. Ich schrie auf als ich plötzlich von jemanden weg gezogen wurde und schon in Richtung Ausgang geschleift wurde. Jedoch wurde er zu Boden geschlagen, kurz bevor wir den Ausgang erreicht hatten. „Sam, lauf!", hörte ich Harry schreien. Das war mein Zeichen. Aber wollte ich sie wirklich im Stich lassen? Sie taten das alles meinetwegen. Ich könnte es mir niemals verzeihen wenn man sie verletzten würde, aber ich hatte Harry es versprochen.

Also rannte ich los. Ich kannte mich hier nicht aus, weshalb ich einfach nur in den Wald hinein rannte der direkt vor mir lag. Immer wieder peitschten Äste in mein Gesicht, da ich wegen der Dunkelheit nichts erkennen konnte. Als ich das Gefühl hatte, weit genug weg von ihnen zu sein, setzte ich zu einer Verschnaufspause an. Ruckartig drehte ich mich um als ich ein knacksen hinter mir wahrnahm. Jetzt war es vorbei. Das war das einzige das in meinem Kopf herum schwirrte.

Aber das Schicksal meinte es wohl gut mit mir, als die Person aus dem Gestrüpp erschien die ich wohl am wenigsten erwartet hätte. „Niall!", schrie ich laut, rannte auf ihn zu und fiel ihm um den Hals. Ich konnte es nicht fassen dass er wieder hier war. Und es ging ihm gut, die ganzen Sorgen die ich hatte waren auf einmal wie weg geblasen. „Sam, was ist passiert? Wo sind die anderen und wieso bist du alleine hier draußen?", fragte er mich besorgt als er sich nach einer gewissen Zeit wieder von mir löste. „Sie sind in unser Haus rein gekommen und er hat gesagt ich soll verschwinden wenn er es sagt. Alle sind aufeinander los gegangen und dann bin ich weg gerannt weil er es gesagt hat", sprudelte es aus mir heraus und ich war mir sicher dass Niall wahrscheinlich nur ein Bruchteil davon verstanden hatte.

„Wer ist da?". „Ich...ich weiß es nicht. Es waren sechs Männer. Einer davon hieß Jake und...". Weiter kam ich nicht, da ich von Niall unterbrochen wurde. „Nein, das kann nicht sein. Okay hör mir zu, lauf einfach weiter. Wenn du noch etwas weiter geradeaus rennst müsste eine alte Hütte kommen. Warte da auf uns. Bevor wir nicht da sind, rührst du dich keinen Fleck, verstanden?". Eifrig nickte ich und merkte eine Träne auf meiner Wange hinabfloss. „Shh...Nicht weinen okay? Alles wird gut", versuchte er mich zu beruhigen und nahm mich erneut in den Arm. Für meine Fälle aber zu kurz, aber er musste los. „Ich komme so schnell es geht wieder. Pass auf dich auf", sagte er noch bevor er los lief in Richtung Haus.

Nun war ich wieder auf mich alleine gestellt, aber ich hatte mehr Mut wie vor meiner Begegnung mit ihm. „Nur noch gerade aus laufen, dann hast du es geschafft und du musst nur noch auf sie warten", ermutigte ich mich selber immer wieder während ich immer weiter lief. Mir war kalt, da ich nur ein labberiges Shirt anhatte, aber ich versuchte das so gut es ging zu ignorieren. Niall hatte nicht gelogen. Es dauerte keine weiteren fünf Minuten da hatte ich die Holzhütte schon erreicht. Sie sah verlassen aus und das Holz hatte wahrscheinlich seine guten Tage schon hinter sich.

Ich öffnete die Türe einen Spalt und spähte hinein. Auch von innen sah es nicht besser aus. Die Decke oben hatte ein großes Loch und man konnte in den Himmel hoch schauen. Da das allerdings in diesem Moment nicht wirklich beruhigend war, lies ich es und lehnte mich gegen die Wand. Langsam lies ich mich dort hinunter gleiten, bis ich am Boden ankam und mich dort hin saß. Der Boden unter mir knarrte ein wenig, aber auch das hörte auf.

Es kamen mir gefühlte drei Stunden vor die ich dort auf dem Boden verbrachte, bis ich plötzlich Schritte von draußen hörte. Erleichtert atmete ich aus. Sie waren endlich da! „Da seid ihr ja endlich! Geht es euch gut?", fragte ich und wollte sie gerade draußen empfangen, blieb aber wie erstarrt stehen. Es waren nicht die Jungs die gekommen waren. „Ach kleine. Es gibt noch so viel das du lernen musst, aber das bekommen wir schon hin. Cole wird sich über deine Ankunft sicherlich freuen", sagte Jake und setzte ein fieses grinsen auf. Mit jedem Schritt dem er mir näher kam, zuckte ich zusammen, was sein grinsen immer wachsen lies.

Eigentlich hätte ich schon längst die Flucht ergreifen sollen, aber meine Beine fühlten sich wie Wackelpudding an. Ich hätte wahrscheinlich keine zehn Meter gekommen. „Kommst du freiwillig mit oder müssen wir es auf die harte Tour machen?", kam es von ihm. Er schaute mich fragend an und streckte mir seine Hand aus. Seine Anwesenheit kotze mich an. Dachte er wirklich ich würde einfach so mit ihm mitkommen? Als ich nach einigen Minuten mich immer noch nicht geregt hatte und auch kein Wort gesagt hatte, hörte ich ihn nur etwas wie „dann eben auf die harte Tour" flüstern und ich verspürte einen dumpfen Schlag auf meinem Hinterkopf. Dann wurde alles schwarz.

Yeah hab noch ein Kapitel fertig geschrieben und irgendwie sehr zufrieden damit. Außerdem ist Niall endlich wieder da :) Lasst mir doch Feedback da <3
Am Mittwoch geht es weiter, da ich ab da Ferien habe und mehr Zeit habe :D

Michelle :)

They are not real. (One Direction FF)Where stories live. Discover now