Kapitel 22

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Tage vergingen. Aus den Tagen wurden Wochen. Ich konnte nicht genau sagen wie lange ich hier schon war. Das lag vermutlich daran dass es mir nicht so wirklich etwas ausmachte. Die erste Zeit hier fiel mir schwer. Ich wollte nicht glauben dass das was er mir gezeigt hatte wahr war. Doch das war nicht immer so, ich lernte die fünf zu vergessen. So schwer mir das auch fiel.

Deshalb suchte ich mir Ablenkung. Cole hatte mir geholfen meine Fähigkeiten herauszufinden. Ich konnte andere in eine Art Schlaf versetzten und konnte ihr Träume manipulieren. Zwar nicht gerade die hilfreichste Fähigkeit, aber man konnte es sich nun mal nicht aussuchen. Außerdem war es ab und zu ganz witzig die anderen Sachen träumen zu lassen, was sie normalerweise nie träumen würden. Doch nicht nur das war meine Ablenkung, auch Cole gehörte zu meinen Ablenkungen, wenn ihr damit wisst was ich meine. Man konnte also meinen, mein Leben hatte sich nur zum positiven verändert, das stimmte allerdings nicht ganz.

Ich wurde durch Cole zu einem Monster. Zu einem wirklichen Monster. Langsam hatte ich das Gefühl ich war schon nicht mehr ich selbst. Jede Menschenseele die mir über den Weg kam - egal ob jung oder alt, Mann oder Frau, verletzt oder nicht - ich saugte sie bis auf den letzten Tropfen aus. Das Schuldgefühl hatte ich schon lange ausgeblendet. Meine Gefühle insgesamt hatte ich abgeschaltet. Wie schon erwartet ließen sich die Jungs nicht mehr blicken. Kein einziges mal. Keine Entschuldigung. Kein gar nichts.

„Bist du soweit?", kam die etwas genervte Frage von Cole. Ein hämisches grinsen bildete sich auf meinen Lippen und ich verließ mein Zimmer. Ich wusste was kommen würde, wir würden jagen gehen. Das machten wir jeden zweiten Tag. Nun ja, man musste nicht jeden Tag jagen gehen, es reichte auch wenn man ein mal die Woche ging, aber wir taten es halt. Aus Langeweile. Er kam lächelnd auf mich zu, platzierte seine Hände an meinen Hüften und zog mich leicht zu sich hin. „Ich bin immer bereit", antwortete ich ihm noch auf seine Frage vorhin und verließ in Vampirgeschwindigkeit das Haus.

Wir waren bis jetzt schon so weit dass die Eingangstüre nicht mehr zugeschlossen war, genau so wie jeder andere Raum in dem Haus. Er vertraute mir. Keine fünf Sekunden später stand er auch schon neben mir und schenkte mir ein warmes Lächeln. Von ihm konnte man wirklich sagen, er hatte zwei Seiten. Zum einen war er der netteste Mensch den ich je kennen gelernt habe, aber andererseits war er so unberechenbar.

Unser Weg führte wie immer in den Wald hinein. Es kamen sehr oft Leute hier her, die meisten waren nur Leute auf der Durchreise. Sie wussten also nichts davon dass man diese Strecke also eher meiden sollte. Uns jedoch kam das ganz passend. So auch heute. Inzwischen hatten wir eine Taktik entwickelt, wir spielten immer noch eine Weile mit unserer 'Beute'. Erst dann kamen die wirklichen Qualen für unser Opfer. Unsere Arbeit heute war schnell erledigt, weshalb wir uns auch schon nach einer guten halben Stunde zu Hause befanden.

Dort duschte ich zuerst. Nicht dass mich das Blut an meiner Kleidung störte, nein, aber ich wollte mich sauber fühlen und so ging das ganz sicher nicht. Als ich fertig war und ich mir ein Handtuch um meinen Körper gewickelt hatte, lief ich wieder in mein Zimmer wo ich Cole vorfand. Sein Blick wanderte meinen, nur von einem Handtuch bedeckten, Körper hinab und sein grinsen wurde breiter. Er kam mir einen Schritt näher und biss sich kurz auf seine Lippe. „Cole, heute nicht okay?", sagte ich ruhig und lächelte schwach. Seine Gesichtszüge wurden weicher und er kam langsam auf mich zu. „Ist alles okay?", fragte er beunruhigt und legte seine Hand vorsichtig auf meine Schulter. „Ja, es ist alles bestens. Ich bin nur müde", murmelte ich und zog mein Handtuch etwas fester um mich. „Ich verstehe. Ruh dich aus, hast du verstanden?", flüsterte er mir behutsam in mein Ohr und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ich nickte nur und dann verließ er mein Zimmer.

Schnell streifte ich mir meine frischen Klamotten über. Draußen war es schon dunkel geworden und ich merkte wie mich die Müdigkeit überkam. Gerade als ich mich in mein Bild legen wollte, hörte ich wie die Eingangstüre geöffnet wurde und leises Gemunkel ertönte. Genervt erhob ich mich wieder aus meinem Bett und tapste zur Türe. Ich wollte gerade hinunter schreien dass sie bitte leise sein sollten, bis ich eine vertraute Stimme wahr nahm die ich schon lange nicht mehr gehört hatte. Es war Isaac's Stimme.

Meine Türe lies ich nur einen Spalt offen. Etwas lauschen schadete noch nie. „Haben sie etwas davon mitbekommen?", hörte ich Cole leise flüstern, woraufhin Isaac nur antwortete „Nein noch nicht, aber ich denke du solltest dir nicht mehr so viel Zeit lassen. Sie suchen überall nach ihr und ich denke sie werden auch bald hier auftauchen." Mein Herz setzte für einen Moment aus, auch wenn es nicht so sein sollte. Meinte er mit 'sie' etwa die Jungs? Suchten sie etwa nach mir? „Das war eine Scheiß Idee Cole. Sie wird herausfinden dass du deine Erinnerungen manipuliert hast. Sie wird heraus bekommen dass du es warst der ihre Mutter umgebracht hat, nicht sie", erneut Isaac's Stimme.

Ich musste meine Hand vor den Mund legen damit ich nicht jeden Moment los schreien würde. Nein, das konnte nicht stimmen. Er log. Es gab keine andere Möglichkeit. „Sie wird es nicht erfahren, hast du verstanden? In zwei Tagen sind wir hier weg und niemand wird sie finden", hörte ich Cole harsch sagen. An seinem Unterton erkannte ich, er meinte es Ernst. So leise wie möglich schloss ich die Türe und eilte in mein Bett. Harry hatte meine Mutter nicht umgebracht. Es war Cole. Er hatte seine Gedanken manipulieren lassen und hat mir gezeigt was er wollte und ich habe ihm geglaubt. Die Verbindung zwischen ihm und mir war von dem einen auf den anderen Moment zerbrochen.

Ich konnte mich noch genau daran erinnern wie Cole mir zeigte wie ich meine Gedanken blockieren konnte, so konnte Harry nicht auf diese zugreifen. Er hatte mir ebenfalls gezeigt wie ich es wieder rückgängig machen konnte. Zwar kostete es mich eine große Überwindung das zu tun, aber ich konnte nicht anders. Kurz schloss ich meine Augen, erinnerte mich genau daran wie er es getan hatte und schon war die Sperre aufgehoben, so einfach es auch klingen mag. Ich holte tief Lust. Meine Angst war zu groß, dennoch konnte ich sie überwinden. Meine Gedanken galten nur ihm. 'Harry?', mehr konnte ich ihn nicht fragen. Selbst in meinen Gedanken fiel es mir schwer seinen Namen zu erwähnen. Tausende von Schuldgefühle kamen hoch und all diese wurden verstärkt als ich meinen Namen hörte. 'Sam?'. Er war es. Er hatte mir geantwortet.

Es fiel mir einfach mal mega schwer dieses Kapitel zu schreiben. Ich weiß, es kam wirklich ewig nichts mehr von mir, aber mir gingen einfach die Ideen aus. Daher nochmal ein riesen Danke an eine bestimmte Person die mir den Vorschlag für die Geschichte gemacht hat. (Die Person weiß wen ich mein ^-^) Ach ja und hört euch das Lied bitte dazu an, ich finde das passt sehr gut dazu, beachtet das Video insgesamt nicht, es zählt nur das Lied und das ist der Hammer :3

Ich weiß, das ging jetzt alles etwas schnell, aber ich will das Buch nicht soo in die Länge ziehen, außerdem passiert ja schon noch bisschen was. Hoffe ihr versteht in dem Kapitel alles, sonst fragt mich einfach. Außerdem hoffe ich das Kapitel gefällt euch <3 Ich laber wieder viel zu viel, also bis bald..

Michelle :)

They are not real. (One Direction FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt