Kapitel 16

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Nachdem jeder von uns fertig gegessen hatte und wir ausgemacht hatten, dass wir in einer halben Stunde gehen würden, machte ich mich auf den Weg in mein Zimmer. Auch die anderen waren schon in ihren Zimmern verschwunden. Es dauerte nicht lange, da hatte ich auch schon alles eingepackt was ich brauchte. Zumindest fast alles. Sachen wie Bücher oder so, besaß Isaac anscheinend nicht. Ich hatte zumindest noch nie eins bei ihm gesehen. Die Zeit verging wie im Flug und draußen hörte ich ein Auto hupen. Schnell eilte ich zum Fenster und erkannte unten im Hof die Jungs, die alle schon im Auto saßen. Seufzend lief ich die Treppen runter und schloss dann, als ich aus dem Haus draußen war, die Türe hinter mir.

„Was stresst ihr eigentlich immer so?", fragte ich genervt als ich mich neben Harry ins Auto gesetzt hatte. Die Sitzplätze waren verteilt wie immer. Zayn saß hinten, Harry, Niall und ich in der Mitte und Liam und Louis vorne. Da ich keine Antwort von den Jungs erhielt, beließ ich es dabei und wandte meinen Blick zu dem Fenster neben mir. Ich spürte den Blick von Harry auf mir. 'Starr wo anders hin' ermahnte ich ihn nur in meinen Gedanken und warf ihm einen giftigen Blick zu. 'Wieso so gereizt Prinzessin?' kam die Frage von ihm zurück, wobei er das Wort Prinzessin besonders betonte. Obwohl ich es eigentlich ganz und gar nicht witzig fand wie er mich nannte, musste ich trotzdem lächeln. „Du bist Scheiße, Harry", sagte ich nun laut, woraufhin wir von den anderen nur komische Blicke ernteten. Natürlich, sie wussten mal wieder nicht den Grund für das Verhalten von Harry und mir.

Er lehnte sich etwas zu mir rüber, so dass er meinem Kopf sehr nahe kam und flüsterte mir ein leises „ich weiß" ins Ohr. Dann lies er von mir ab. Ehe mein Blick wieder zum Fenster glitt, schweifte er zu Niall. Er sah sauer aus. War er etwa eifersüchtig? Oder war er einfach nur schlecht gelaunt? Dieser Junge hatte definitiv Stimmungsschwankungen. 

Es vergingen keine fünf Minuten als der Wagen zum halten kam und einer nach dem anderen ausstieg. Ich ebenfalls. Als ich sah wo wir waren, formte sich mein Mund zu einem 'o'. Es war wunderschön hier. Es war etwas abgelegen von der Stadt und niemand anders war hier zu sehen. Vor uns war eine riesige Wiese und hinter ihr ein See. „Jungs es ist wunderschön hier", gab ich nur von mir und legte meine Tasche, wo alle meine Sachen drinnen waren, auf den Boden. „Ich weiß. Wir gehen oft hier hin. Außer uns kommt so gut wie nie jemand her", meinte Liam und schenkte mir ein kleines lächeln, welches ich auch erwiderte.

Ich schaute durch die Runde. Die fünf (Isaac ist nicht dabei haha :D) hatten schon alle ihre Handtücher auf dem Boden quer verteilt. So etwas wie Ordnung gab es bei denen auch nicht, oder? Ich legte mein Handtuch in die Mitte von ihnen und legte mich darauf. Ich war so eine Person die erst stundenlang in der Sonne liegen blieb und dann in das Wasser ging, komisch, ich weiß. Stumm lag ich also auf dem Handtuch und hatte meine Augen geschlossen. Um mich herum hörte ich die Jungs reden, jedoch versuchte ich sie so gut es ging zu ignorieren, bis irgendjemand von ihnen meinen Namen erwähnte.

„Kommst du Sam?", fragte Louis mich und weckte mich somit aus meinen Tagträumen. Ich schlug meine Augen auf und musterte sie. Die meisten waren schon im Wasser. Nur Louis und Harry warteten auf mich. Mein Blick wanderte zu Harry. Sein Oberkörper war voll mit Tattoos und, obwohl ich nicht wirklich auf Tattoos stand, musste ich zugeben dass es gut aussah an ihm. Alles an ihm sah gut aus. Okay das reicht Sam, nicht zu viel starren. So schwer es mir auch fiel, löste ich meinen Blick von ihm und nickte Louis dann zu.

„Ich komm gleich nach", sagte ich, ehe ich aufstand und mich umdrehte. In diesem Moment war ich froh dass ich meinen Bikini schon unter meinen Klamotten hatte, da mir nämlich erst jetzt bewusst wurde das es hier keine Umkleidekabine war. Eigentlich logisch, wir waren hier ja am Arsch der Welt, hier würde sicher niemand einfach so eine Umkleidekabine hin bauen. Als ich mich entkleidet hatte und nur noch im Bikini dran stand, machte ich mich auf den Weg ins Wasser.

Dort angekommen, streckte ich meinen Fuß rein, zog ihn allerdings gleich wieder raus als ich bemerkte wie kalt das Wasser eigentlich war. Ich hatte schon gehofft das das Wasser eine angenehme Temperatur hätte, aber nein, es war wirklich extrem kalt. „Sam sei kein Weichei und komm endlich rein", schrie Louis und lachte dann. „Das ist arschkalt. Ich geh da nicht rein", protestierte ich, aber es half nicht. Ich bekam gar nicht mit was wirklich geschah, da wurde ich schon mit ins Wasser gezogen. Ein leiser Schrei entwich meiner Kehle als sich das kalte Wasser um mich hüllte und ich sah dass Harry derjenige war der mich ins Wasser geholt hatte. Natürlich, wer sonst.

„Harry du Arsch", sagte ich laut und schlug ihm gegen seine Brust. Erst jetzt bemerkte ich wie nahe ich ihm doch war, weshalb ich auch etwas von ihm weg ging. Seine Nähe machte mich einfach, verrückt? War das das richtige Wort dafür?

Das Wasser war noch so flach dass ich noch stehen konnte und es mir nur kurz über den Bauch ging. Erneut spürte ich Harrys Blick auf mir. Gott, konnte der auch mal was anderes machen? Ich grinste kurz und spritze ihn dann mit Wasser voll. Sein Blick war einfach nur göttlich. Verdattert schaute er mir nach, während ich wieder in Richtung Ufer lief. Jedoch fing er sich schnell wieder, lief mir hinterher und tat das gleiche. Das ganze endete dann in einer Wasserschlacht mit allen fünf. Als wir uns wieder beruhigt hatten, ging ich aus dem Wasser raus, da mir langsam kalt wurde und ich schon überall Gänsehaut hatte.

Die Jungs blieben noch wo sie waren, während ich mich auf mein Handtuch setzte und mich abtrocknete. Auch wenn ich noch nicht vollständig trocken war, zog ich trotzdem meine restlichen Klamotten an und beobachtete dann die Jungs. Auch wenn sie nicht mehr menschlich waren, sie kamen mir vor wie eine wirkliche Familie. Sie alle hatten ihre Macken, aber trotz all dem kamen sie miteinander aus. Eigentlich witzig, dass Menschen die so verschieden sind und sich eigentlich gar nicht ähnlich sind, trotzdem mit einander leben. 

Ein leichter Windstoß erschien und ich schlang meine Arme um mich herum. Dann geschah es. Ich nahm einen mir, bis jetzt unbekannten Geruch wahr und sprang auf. Die Jungs schrien mir noch hinterher, dass ich stehen bleiben sollte, aber niemand konnte mich aufhalten. Ich war wie besessen. Von was? Keine Ahnung.

Schnell rannte ich los und folgte dem Geruch, bis ich mein Ziel erreicht hatte. Vor mir stand ein Mädchen, sie war schätzungsweise etwas jünger als ich, und sie blutete. Ohne lange darüber nachzudenken was ich eigentlich tat, schlug ich meine Zähne in ihren Hals und krallte meine Fingernägel in ihre Oberarme. Sie schrie was das Zeug hielt, aber es machte mir nichts. Ich konnte nichts ändern, das wurde mir aber erst bewusst als ihr lebloser Körper auf den Boden sackte. Mein Körper zitterte als ich auf sie herab sah und ich hatte das Gefühl gleich neben ihr umzukippen.

 „Sam?", ertönte eine Stimme hinter mir. „Ich hab sie...umgebracht", flüsterte ich immer wieder leise vor mir her und wischte mit meinem T-Shirt das Blut von meinem Mund weg. Immer mehr Tränen bahnten sich ihren Weg nach unten und auch mein schluchzen vermehrte sich. Ich hatte gerade wirklich jemanden ermordet. „Hey..shh, komm her", versuchte mich jemand zu beruhigen und zog mich in seine Arme. Ich lies meinen Gefühlen freien Lauf und sackte letztendlich zusammen. Die Person, die mich immer noch in seinen Armen hielt, ging mit mir herunter und zog mich weiter zu sich an.

Beschützerisch legte er seine Arme um mich herum, wie als ob er mich nie wieder los lassen würde. Als ich zu ihr hoch schaute erkannte ich diese lockigen Haare, die mich in letzter Zeit schon verfolgten. Es war Harry, aber nicht einmal er konnte diese Situation ändern. Ich würde mir das nie verzeihen können. Nie hätte ich gedacht dass ich zu so etwas in der Lage sein könnte, aber ich hatte mich geirrt. Ich hatte gerade das Leben eines kleinen Mädchens genommen. Und ich konnte es nicht mehr rückgängig machen. 

Okay dieses Kapitel ist mal etwas anders als die letzten. Hoffe aber es gefällt euch trotzdem :) Seit ihr #TeamHarry oder #TeamNiall? Und wieso? 

Ach ja, wir haben die 1,5 k Reads (heißt das so? :D) erreicht! Bin so unfassbar happy, love you all <3

In den nächsten Tagen werden wieder mehr Kapitel kommen, da ich jetzt frei hab und genügend Zeit fürs schreiben hab :D

Michelle <3

They are not real. (One Direction FF)Where stories live. Discover now