(8) Der Super-Vampir-Temposprint

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This kiss is something I can't resist.


Nach dem Essen verabschiedete sich Thomas von Klaus und brachte ihn bis zur Tür. Ich stand einen Stock höher am Fenster und beobachtete Klaus, wie er in seinen schwarzen Geländewagen einstieg und die Auffahrt hoch Richtung Wald fuhr. In der gestrigen Nacht war mir die kleine Landstraße gar nicht aufgefallen, die sich am Rande der Wiese in den Wald pirschte. Der schwarze Wagen fuhr und verschwand zwischen den Tannen, deren riesige Schatten ihn augenblicklich verschluckten. Es war nahezu unheimlich und für einen kurzen Moment brannte meine Fantasie mit mir durch. Ich stellte mir vor, wie unsichtbare, kleine Elfen die Zipfel der Schatten in den Händen hielten und sie über den Boden legten. Wie sie danach den Wind ankurbelten und dieser eine kalte Brise über die Tannen schickte, die sie zum Zittern und Wackeln brachten. Ich war schon immer sehr fantasievoll und hatte sogar mal einen Preis in der Schule für eine Vorlesung meiner Gedanken bekommen.

Ich trat vom Fenster zurück und schob den Vorhang zurück, weil ich Thomas hinter mir schon bemerkt hatte. "Und? Mochtest du ihn?" Ich nickte. "Er ist nett. Ein bisschen unheimlich, aber ansonsten mag ich ihn." Thomas kam mir näher. "Es tut mir leid, aber rein menschliche Nahrung reicht mir nicht, also..." Er biss sich auf die Unterlippe. Ich schluckte, denn ich wusste, was er wollte. "Versuch, dich zu entspannen.", murmelte er, während er sanft meine Haare zurückschob. Mit der einen Hand hielt er meinen Hals, mit der anderen meine Taille. Ich legte meine Hände von unten um seine Schultern. "Mach bitte schnell." Er nickte. Ich kniff die Augen zusammen, als er mich vorsichtig biss. Dieses Mal war es nicht mehr so unangenehm wie beim letzten Mal, aber immer noch nicht schmerzlos. Ich versuchte mich auf das Kribbeln seiner Haare an meinem Hals zu konzentrieren, und tatsächlich, ich lächelte leicht.

Sanft löste er sich von mir und wischte sich über den Mund, bevor er mich anschaute. "Das verheilt schnell. Keine Angst, es bleiben auch keine Narben oder sonst was, was deine Haut schädigt." Ich lächelte ihn schüchtern an. "Du hast wunderschöne Haut. Wie bei einer Porzellanpuppe. Du bist blass, aber trotzdem das hübscheste Mädchen, dass ich in 500 Jahren gesehen habe." Sanft strich er mir über die Wange. "Und du bist noch so jung." Seine Hand legte sich hinter mein Ohr und auch die andere Hand wanderte auf meinen Rücken. Er zog mich an sich und legte seine Lippen auf meine. Es war ein eigenartiges Gefühl, aber ich ließ es geschehen. Es dauerte nicht lange, da löste er sich auch wieder. "Entschuldige Liebes." Er ließ mich los und ging.

Nicht so schnell! Ich lief ihm hinterher und packte ihn an der Hand. "Thomas-" "Lass gut sein, vergessen wir das einfach." "Aber-" "Lou! Lass mich in Ruhe." Einen Moment lang wollte ich ihn loslassen, aber dann entschied ich mich dagegen. "Nein, das willst du nicht. Hättest du gewollt, dass ich dich in Ruhe lasse, wärst du mit deinem Super-Vampir-Temposprint abgehauen." Er seufzte und fuhr sich durch die Haare. Ich ließ ihn los und ging einen Schritt auf ihn zu, aber in der nächsten Sekunde war er schon wieder verschwunden. Dieser Idiot machte es ja schon wieder! Er ließ mich einfach so da stehen, ohne Antworten oder ähnliches und dumm in die Gegend starren. Ich wusste nicht, warum er mich geküsst hatte, aber es gefiel mir sogar. Es hatte einen Ansturm von Schmetterlingen in meinem Bauch ausgelöst. Außerdem hatte es mir irgendwie die Angst genommen. Nicht nur vor ihm, sondern vor der ganzen Situation.




Bis zum Abend sah ich ihn nicht mehr. Er war einfach nicht mehr aufzufinden, obwohl ich alle Räume bis auf den verschlossenen durchsucht hatte. Sogar in seinem eigenen Zimmer war er nicht, aber seine Schlüssel waren noch da. Ich hatte sogar kurzzeitig mit dem Gedanken gespielt, Klaus anzurufen und ihn um Rat zu bitten, aber so verzweifelt war ich dann doch nicht. Trotzdem hatte ich Angst, allein schon wegen den Ereignissen der vergangenen Nacht. Ich lag unruhig in meinem Bett und wälzte mich von einer Seite auf die andere, während meine Gedanken immer noch bei dem Kuss lagen. Ich wusste nicht ganz, was ich fühlen durfte. Sollte ich mich freuen, so wie es mein innerstes wollte? Oder sollte ich mich fürchten, wie mein Kopf es wollte?


Achtung Leute, da oben ist der epischste und krasseste Song aller Zeiten verlinkt!

Blutpumpe (German Thomas Sangster/The Originals FF) - STILLGELEGTNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ