(21) - Keine Sorge Liebes

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I remember how it felt sitting by the water


Ich erinnerte mich an einen warmen Sommertag. Thomas saß auf der Veranda und las ein Buch, ich lag auf einer Decke auf dem Rasen vor dem See und genoss die Sonne auf meiner Haut. Klaus war auch da, er stand ebenfalls auf der Veranda und widmete sich seiner Staffel und dem Gemälde, welches darauf thronte. Ich drehte mich auf den Bauch und beobachtete ihn eine Weile, wie er in der Sonne stand, den Pinsel in der Hand und auf die Leinwand fixiert. Er wirkte trotz des kritischen Blicks total entspannt und ruhig. Ich fragte mich, wie so ein Mensch so grausame Dinge tun konnte.

Natürlich wusste ich, wofür er bekannt war. Hauptsächlich durch Thomas kannte ich so einige  Details über Klaus' Leben, zumindest die der letzten 500 Jahre. Thomas hatte mir von Katerina Petrova, den Salvatore Brüdern und auch von den Zeiten, in denen Vampire in New Orleans noch undenkbar waren, erzählt. Auch Klaus selbst machte daraus kein Geheimnis, er hatte mir sogar erzählt, wie er alle seine 12 Hybriden töten musste, weil sie ihn verraten hatten. Vielleicht hing es mit meiner Vergangenheit zusammen, oder auch mit meiner engen Bindung zu Thomas und Klaus, aber ich konnte ihnen ihre Taten nicht verübeln. Was hätte ich wohl getan wenn ich an Klaus' Stelle gewesen wäre? Ein grausamer Vater, dazu ein furchtbarer Fluch und der Durst nach Blut. Das einzige, was ich mit ihrem Hunger vergleichen konnte, war meine Sehnsucht nach Freiheit. Ich wusste nicht, wie lange es her war, dass ich einfach so losgezogen war, ohne mindestens zwei Vampire an meiner Seite, die mich bei jedem Schritt beschützten.

Es war um Gottes Willen ja auch nicht so, dass Thomas mich hier gefangen hielt. Was als eine Gefangenschaft anfing, endete in einem Mehr-Oder-Weniger-Umzug. Mittlerweile hatte ich im ganzen Haus meine Spuren hinterlassen. Ob in der Küche, wo mein Lieblingsmüsli in der Ecke neben dem Kühlschrank stand, im Bad, wo meine Duschsachen sich neben die von Thomas geschlichen hatten, oder im Wohnzimmer, wo jetzt auch immer die Vanity Fair auf dem kleinen Glastisch lag.

Ja, Thomas hatte mich komplett in sein Leben integriert. Vielleicht war das ja der Grund, warum ich genau jetzt an diesen Tag denken musste. Jetzt gerade, während er mich panisch aus dem Haus zog, in dem ich heute beinahe den Tod gefunden hatte. Ich stolperte verwirrt und ängstlich hinter ihm her, meine schwitzige Hand drohte aus seiner zu rutschen. Doch bevor ich den Halt verlor, zog er mich mit einem Ruck nach vorne und schob mich nun weiter, die Hände um meine Taille gelegt. Ich spürte die Angst in mir, wie sie drohte, mich zu verschlingen. Ich versuchte, meine Hand unter Thomas' Hand zu schieben, aber sein Griff war zu fest als dass ich eine Chance hätte.

Endlich konnte ich die Tür sehen. Thomas stieß mich nach vorne und ich stolperte über die Türschwelle. Bevor ich jedoch stolpern konnte, wurde ich von zwei starken Armen aufgefangen, die sich als die von Rebekah herausstellten. Ab hier wurde erneut alles schwarz.

Das nächste, woran ich mich erinnern konnte, war eine Szene im Auto. Ich saß auf dem Rücksitz. Naja, besser gesagt lag ich dort. Mein Kopf war an Klaus' Brust gelehnt und seine Hände lagen schützend über meinem Bauch. Thomas saß am Steuer, die Hände wütend ins Lenkrad gekrallt. Ich sah das Blut an seinen Fingern, und auch an Klaus' Händen klebte Blut. Er hob seine Hand und fing an, kleine Kreise auf meiner Kopfhaut zu drehen. "Keine Sorge Liebes, du bist in Sicherheit.", flüsterte er leise in mein Ohr, bevor ich langsam einschlief.








Keine Sorge Leute, im nächsten Kapitel werdet ihr aufgeklärt, was genau passiert ist hehehe

Blutpumpe (German Thomas Sangster/The Originals FF) - STILLGELEGTWhere stories live. Discover now