(19) Dein kleines Adotivtöcherchen

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I torture you. 


Es war eiskalt. Der Regen prasselte auf uns herab und meine Haare waren klitschnass. Zitternd klammerte ich mich fester an Thomas' Arm. In den riesigen Pfützen an den Straßen spiegelten sich Laternen und das Mondlicht, alles andere war pechschwarz. Klaus lief neben uns, Freya davor und Rebekah lief hinterher. Freya konzentrierte sich auf die Energiequelle, bei der es sich um Hope handelte, Klaus folgte jeder Anweisung, die er von ihr bekam, Thomas und ich taten dies ebenfalls und sogar Rebekah fügte sich. Wieder erhellte sich der Himmel für den Bruchteil einer Sekunde und direkt darauf folgte ein markerschütternder Donner, der wie das Magenknurren von Dornröschen nach 100 Jahren Schlaf klang. Thomas schaute mich zwischendurch immer wieder an, wenn ich leise wimmerte, so wie auch jetzt. Sanft fuhr er im Laufen mit der Hand über meine Wange. "Du hättest im Auto bleiben müssen, Liebes. Du erfrierst fast." "D-d-du frierst j-j-ja a-auch nicht-t.", brachte ich unter klappernden Zähnen hervor. "Ich bin unsterblich. Natürlich friere ich nicht. Komm her." Er schlang seinen Arm um mich und ich drückte meinen Kopf in seine Jacke, Schutz vor dem Regen suchend.

Als Freya plötzlich stehenblieb, wären wir fast in sie hinein gelaufen. "Hast du was?", kam es von Rebekah. Sie nickte. "Hier ist es." Wir standen vor einer großen, mittelalterlichen Villa. Man könnte meinen, Graf Dracula höchstpersönlich hätte hier seinen Sitz. Die silbernen Geländer vor den unzähligen Minibalkonen verstärkten diesen Effekt nur, ebenso wie der silberne Türklopfer mit einem Wolf darauf. Ein Wolf, das konnte nur für Hayley stehen. Aber wieso sollte sie in so einem Haus leben?

Ich hatte keine Zeit mehr nachzudenken, denn Klaus stieß die Tür ohne zu Zögern auf und setzte seinen Fuß in Richtung Flur, aber er stutzte. Und da wurde es mir klar: Wir brauchten eine Einladung. Nur Freya und ich konnten ohne Einladung das Haus betreten. "Und was jetzt?", fragte ich in die Runde.  Thomas schaute mich warnend an. "Nein Lucia, das kannst du vergessen." Ich seufzte. "Thomas wir haben keine andere Möglichkeit. Wir können Freya doch nicht alleine in das Haus lassen!" Thomas holte Luft, vermutlich um mir zu sagen, ich solle mit dieser Diskussion aufhören und sofort zu ihm kommen, aber er kam nicht mehr dazu. In diesem Moment wurde Freya mit einem Ruck in die Dunkelheit des Hauses gezogen. Ohne zu Zögern sprang ich über die Türschwelle und in Thomas' Arme. Sofort zog er mich an sich und legte seine eine Hand auf meinen Kopf, die andere auf meinen Rücken.

Es dauerte nur wenige Sekunden, da wurde uns klar, warum Freya aus dem Weg geschafft wurde. Elijah trat aus dem Schatten hervor, die Hände ineinander gefaltet und ein Pokerface aufgesetzt. "Elijah!", zischte Rebekah. "Ich muss zugeben, ich hatte nicht damit gerechnet, dass ihr uns hier findet. Ich dachte auch nicht, dass Davina euch helfen würde, andererseits mit einer Charmbombe wie Klaus seid ihr ja bestens vorbereitet." "Lass die Witze und lad uns verdammt nochmal ein, dann klären wir das wie Urvampire!", brüllte Klaus und ich sah schon die gelbliche Verfärbung in seinen Augen. In einem von den vielen Büchern bei Thomas hatte ich darüber gelesen, dass bei Hybriden sich die Augen mehr wie ein Schlammbraun als wie ein Gelb färben, aber Klaus' Farbe war doch schon sehr gelbstichig.

Elijah bewegte sich nicht, sondern starrte uns nur herausfordernd an. Dann zog sich ein eigenartiges Grinsen auf sein Gesicht und er verschwand wieder im Schatten des Hauses. "Tut mir Leid, aber ich kann euch nicht hineinbitten. Das Haus gehört mir nicht." Aus dem Schatten trat stattdessen eine Frau hervor. Sie trug einen Hosenanzug und eine Brille, ihre Haare waren in einem Dutt zusammengebunden. "Tja Bruder, so wie es aussieht, ist dein neues Adoptivtöchterchen wohl dazu gezwungen, Hope zu holen." Er deutete mit dem Kopf auf mich, als er "Adoptivtöchterchen" sagte. Dann verschwand er mitsamt der Frau in dem Schatten des furchterregenden Hauses.

Blutpumpe (German Thomas Sangster/The Originals FF) - STILLGELEGTWhere stories live. Discover now