(18) Baton Rouge

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And if you lose yourself I will find you.


Ich konnte gar nicht glauben, wie schnell wir wieder in New Orleans bei Davina waren. Sie hatte anscheinend ihren Sitz auf dem Friedhof im French Quarter. Klaus lief ein paar Meter vor uns, die Wut quirlte förmlich aus seinem Kopf heraus, aber auch seine Sorge war unübersehbar. Ich fürchtete mich beinahe schon vor ihm, aber meine Angst um Hope war größer. Sie war schließlich sowas wie meine kleine Schwester, wenn man Klaus' Platz in meinem Leben betrachtete. Thomas lief direkt neben mir und holte Klaus mit schnellen Schritten auf. Die zwei bogen tausende Male ab, bis wir schließlich vor einem Mausoleum zum Stehen kamen. Die steinerne Tür stand offen und Davina winkte uns heran.

"Und? Was hast du vor?" "Ein Lokalisierungszauber auf Hope." "Warum nicht auf Elijah?", warf ich ein. "Woher willst du wissen, dass Elijah sie noch hat? Und ihr wollt doch Hope finden, nicht ihn." "Aber so wissen wir doch nicht, was uns vor Ort erwartet. Am Ende hat Elijah da eine riesige Festung oder sowas." Davina schaute mich genervt an. "Erstmal dient ein Lokalisierungszauber dazu, eine Person zu finden. Wir werden damit nicht sehen können, wie es vor Ort aussieht. Ich bin eben nicht Bibi Blocksberg und besitze keine magische Glaskugel, durch die ich verschiedene Orte sehen kann." "Davina, ich wäre dir sehr dankbar, wenn du dich beeilen würdest, immerhin geht es hier um meine Patentochter!", zischte Thomas. Patentochter? Das hatte er mir nie erzählt. Sie nickte. Dann streute sie schwarzes Pulver über eine große Karte von New Orleans und dessen Umgebung und fing wieder an, irgendwas auf Französisch zu nuscheln. Obwohl ich drei Jahre lang Französisch hatte, verstand ich kein Wort.

Ich traute meinen Augen einfach nicht. Ich hatte in den letzten Wochen und Monaten bei einem Vampir gelebt, der mich mehrmals täglich anzapfte, hatte einen weiteren Hybriden mit einer Hybridentochter kennengelernt, eine kranke Werwölfin, die ebenfalls irgendwie ein Hybrid war und hatte mit Hexen als auch mit aufgeklärten Ungesichtern, also gewöhnlichen Menschen, die aber über alles bescheid wussten, geredet. Aber Pulver, dass sich ohne einen winzigen Hauch von Wind bewegte, war mir suspekt. Es bewegte sich über die Landkarte Richtung Norden. Thomas', Klaus' und meine Augen hafteten an dem kleinen Strang Asche, während Davina hochkonzentriert und mit geschlossenen Augen weiter ihre Sätze aufsagte. Plötzlich hustete sie erschrocken und die Asche blieb liegen. "Was hat das zu bedeuten?" Ich konnte doch unmöglich die einzige sein, die sich das fragte. "Der Zauber ist beendet. Hier werdet ihr Hope finden." Sie deutete auf den Haufen Asche auf der Karte. Baton Rouge.

Ich hatte schonmal von diesem Ort gehört. Eine Stadt in der Nähe von New Orleans und die Hauptstadt von Louisiana. "Wie kommen wir da schnellstmöglich hin?" "Tut mir leid Thomas, aber heute wird das nichts mehr. Vor Einbruch der Dunkelheit seid ihr nicht mehr da, und im Dunkeln auf fremdem Feld, das wäre mir zu riskant." "Mir aber nicht." Wir alle schauten zu Klaus. "Wir gehen jetzt sofort meine Tochter holen, ohne Widerrede. Niemand zwingt dich dazu, mitzukommen Davina. Wenn du nicht willst, dann bleib hier, aber ich verschwende meine Zeit nicht mehr länger hier." Er zog sein Handy aus der Tasche und fotografierte die große Karte mit dem Aschefleck auf Baton Rouge. Er lief bereits los, aber Thomas hielt ihn zurück. "Woher wissen wir, wo in Baton Rouge wir suchen müssen?" "Eine Hexe muss euch begleiten, aber ich werde es nicht sein. Zieht mich nicht mit in euren Familienkrieg." Klaus schaute sie vernichtend an. "Freya wird uns begleiten, Rebekah ebenfalls. Und jetzt kommt, wir haben keine Zeit zu verlieren."


Sorry, aber das Kapitel ist etwas sehr kurz. In letzter Zeit fehlt mir einfach die Motivation zu schreiben, weil ich irgendwie viele früher sehr treue Leser verliere. Mache ich irgendwas falsch?

Blutpumpe (German Thomas Sangster/The Originals FF) - STILLGELEGTWhere stories live. Discover now