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Der letzte Tag dachte ich seufzend und schmiss mich auf mein Bett. Morgen fängt die Schule an und ein neues Leben in einer neuen Stadt beginnt. „Amaya?" hörte ich die Stimme meines Bruders, Akihiko, der währenddessen an der Tür klopfte. Ich stand auf und öffnete ihm die Tür. Er stand mit einem Tablett mit ganz viel Süßkram vor mir und fragte: „Alles in Ordnung? Ich hab das Gefühl, das du Sorgen hast, also dachte ich, ich lenke dich ein wenig ab." Wie macht er das nur immer? Ich lächelte und schaute zu Boden „Du kennst mich einfach zu gut." Ich ging zurück zum Bett und ließ mich dort nieder, Akihiko tat es mir gleich. „Jetzt sag schon, was ist mit dir? Ist es wegen morgen?" Ich nickte nur als Antwort. „Hab ich mir schon gedacht. Mach dir nicht zu viele Gedanken, es wird schon klappen!" sagte er und legte mir eine Hand auf die Schulter. Wir quatschten noch und aßen die Süßigkeiten. Ich ging dann auch mit einem relativ guten Gefühl ins Bett.

Ich habe sogar relativ gut geschlafen, stellte ich fest als ich meinen Wecker ausstellte und aufstand. Doch als ich die Schuluniform am Schrank hingen sah, stieg die Nervosität in mir wieder. Ich zog mich um, putzte Zähne und ging runter zu meinem Bruder, der noch versuchte mich aufzumuntern.

Nun stand ich dort, vor der großen Schule, wo ich niemanden kannte. Also dann, Augen zu und durch. Ich betrat das Gebäude und staunte nicht schlecht bei der Menge an Schülern. In meiner Hand der Brief der Schule auf dem die Nummer des Klassenzimmers und der Name des Lehrers Kakashi Hatake stand. Zum Glück fand ich den Raum schnell und wartete vor diesem auf den Lehrer.

Vor 10 Minuten hatte es bereits zum Unterricht geklingelt und Herr Hatake war immer noch nicht aufgetaucht, also beschloss ich allein ins Klassenzimmer zu gehen. „Das ist doch die neue von der uns Herr Hatake erzählt hatte." Ich spürte die neugierigen Blicke auf mir, sie tuschelten alle und sahen mich verwundert an. Übel nehmen kann ich es ihnen nicht, ich bin immerhin größer als der Durchschnitt und falle dadurch auf, aber das hat mich noch nie sonderlich gestört. Als ich durch die Klasse sah, glaubte ich kaum wen ich da sah. „Nagisa?" sagte ich etwas lauter und sah ihn verwundert und gleichzeitig erfreut an. Er hingegen sah mich nur verwirrt an. Er hat sich kein Stück verändert. Blonde Haare, karmesinrote Augen. Er ist nur etwas größer geworden. Ich kann es ihm nicht übel nehmen das er mich nicht erkennt, immerhin ist es schon viele Jahre her seit wir uns das letzte mal sahen. Und ich hatte mich in der Zwischenzeit auch ziemlich verändert. „Amaya, Amaya Usami." versuchte ich seinem Gedächtnis ein wenig auf die Sprünge zu helfen. „Amaya?!" rief er mit überraschendem Unterton, kam auf mich zu und sprang mir um den Hals. „Es ist so schön dich wieder zu sehen!" sagte er und ließ von mir ab. Er hat sich definitiv kein Stück geändert. „Ich freue mich auch sehr, wie erging es dir denn in der Zwischenzeit?" fragte ich, jedoch bekam ich keine Antwort, da der Lehrer auch mal meinte aufzutauchen. Ich ging zum Lehrer und zeigte ihm den Brief. „Dürfte ich kurz eure Aufmerksamkeit haben?" rief der Lehrer an die Klasse gewandt, „Das ist eure neue Schülerin Amaya Usami." sagte er und zeigte dabei auf mich. Dann wand er sich mir wieder zu „Du kannst dich auf den Platz hier vorne setzen." ich ging zu meinem Platz und kaum hatte ich mich hingesetzt begann auch schon der Unterricht, zumindest das was von der Unterrichtszeit noch übrig war.

Wir hatten die ganze Rest Stunde über nur über organisatorische Dinge gesprochen, bis es schließlich zur Pause klingelte. Kaum geschah dies stand auch schon Nagisa vor meinem Platz, allerdings nicht allein sondern mit einem Jungen mit blauen Haaren, lila Augen und roter Brille. „ich will dir jetzt meine Freunde vorstellen." kaum hatte er dies ausgesprochen packte er mich am Arm und zog mich aus dem Klassenzimmer, gefolgt von dem Jungen. Während wir den Gang entlangliefen, stellte er mir den Jungen vor. „Das Ami, ist Rei." sagte er und zeigte auf den Jungen. Ich drehte mich in seine Richtung und gab ihm die Hand „Amaya." sagte ich Rei und lächelte. Er nahm meine Hand entgegen und wir gingen nach dem Vorstellen, den Gang weiter, bis wir schließlich in einen Klassenraum gingen, wo uns auch schon zwei Jungen in Empfang nahmen. „Hey, Nagisa. Wer ist denn das?" fragte einer der Jungen mit hellbraunen Haaren und leuchtend grünen Augen. „Ich bin Amaya." sagte ich und gab ihm die Hand die er freundlich lächelnd entgegen nahm. „Makoto." Der andere Junge sah mich einfach nur Stumm an. Ich hielt ihm ebenfalls meine Hand hin, die er auch entgegen nahm „Haruka." sagte er knapp, mit einem emotionslosem Gesichtsausdruck. Plötzlich spürte ich wie mich jemand an der Schulter an tippte, ich drehte mich um und konnte kaum glauben wen ich dort sah. „Chō?" fragte ich und sie nickte nur kurz. Ich umarmte sie stürmisch, sodas sie fast umfiel. „Es ist so schön dich wiederzusehen." sagte ich voller Freude und sah sie mir mal etwas genauer an. Ihre schwarzen Haare sind sehr lang geworden und ihre braunen Augen strahlen immer noch diese zurückhaltende und süße Art aus wie früher. Dann kam Nagisa wieder zu Wort „Bist du nicht das Mädchen das uns mit den anderen, beim schwimmen zusieht?" fragte er und sah sie dabei skeptisch an. Sie wurde total rot und ich versuchte sie aus der Situation zu retten. „Wollen wir nicht vielleicht rausgehen? Dann müssen wir hier nicht die ganze zeit im Raum doof rumstehen." sagte ich und sehe alle einmal fragend an. Diese nickten daraufhin und wir begaben uns auf den Weg nach draußen. Während des Weges unterhielt ich mich mit Chō. Sie ist damals auf ein Auslandsjahr nach Australien gegangen, wodurch wir uns nicht sehen konnten. Anfangs haben wir viel geschrieben, doch nach einiger zeit brach der Kontakt ab, ich habe nie erfahren wieso. Aber ich wollte sie jetzt auch nicht darauf ansprechen. Schließlich kamen wir an einer kleinen Wiese an und ließen uns dort nieder, die Blätter der Bäume fingen an sich zu verfärben, was bedeutete das meine Lieblings Jahreszeit anfing, der Herbst. Wir saßen in einem Kreis und Makoto fing an zu sprechen. „Sag mal, Amaya, schwimmst du?" „Na ja, mehr so Freizeit schwimmen, Wieso fragst du?" „Wir haben einen Schwimmclub eröffnet und vielleicht hast du ja Lust beizutreten." sagte er und lächelte, ich sah dieses Lächeln und fühlte mich, als wäre ich nicht hier. Jedoch fing ich mich nach kurzer zeit wieder „Das ist wirklich ein nettes Angebot, aber ich schätze ich bin dann doch zu unsportlich dafür." entgegnete ich lachend und kratze mich am Hinterkopf. „Das ist typisch Ami." lachte Nagisa und alle bis auf Haruka fingen an zu kichern. „Wieso kommst du morgen nicht einfach mit uns? Wir gehen morgen nach der Schule zur Samezuka und trainieren, dann kannst du dich ja immer noch entscheiden." sagte Makoto und lächelte mal wieder. Kann der überhaupt unfreundlich sein? „Na gut, ich kann es ja mal versuchen. Chō, kommst du auch mit?" „Hab keine Zeit, sorry." gab Chō von sich. Sie war noch nie ein Mensch für große Worte. „Achso, ok." Leider war die Pause auch schon um. Wir brachten noch Haruka, Makoto und Chō zu ihrem Klassenraum und ich, Nagisa und Rei machten uns auf den Weg zu unserem. Kurz vor dem Raum bemerkten wir eine riesige Menge an Schülern auf einem Haufen. Wir mischten uns unter die Leute um herauszufinden was dort ab ging. Doch was ich sah, ließ die Wut in mir hoch kochen, ich sah wie ein Schwarzhaariger Junge eine andere Schülerin fertig machte. „Ey!" schrie ich den Jungen an, der sich daraufhin umdrehte und mich ansah. „Was willst du?!" Dieser arrogante Blick den er aufgelegt hatte und der Spott in seiner Stimme machten mich nur noch aggressiver. „Lass das Mädchen in Ruhe oder du bekommst es mit mir zu tun!" schrie ich ihm entgegen und guckte ihn vernichtend an. „Ha! Als ob ich vor dir Angst habe! Außerdem ist das hier eine Sache zwischen mir und ihr, und jetzt verzieh dich oder du bekommst es mit mir und meinen Kumpels zu tun, kapiert Schätzchen?!" das brachte das Fass zum überlaufen. Noch grinst du blöd, doch das vergeht dir gleich! Plötzlich spürte ich eine Hand um mein Handgelenk „Hör auf. Du weißt nicht mit wem du es hier zu tun hast. Das ist Sasuke, er und seine Kumpel stiften hier immer Unruhe. Jeder der schon mal versucht hat gegen ihn anzugehen ist im Krankenhaus gelandet, selbst die Lehrer trauen sich nicht etwas zu unternehmen." flüsterte Nagisa mir zu und sah mich bittend an, doch ich konnte mich nicht beherrschen. „Sorry Nagisa, aber der wird es noch bereuen sich mit mir angelegt zu haben!" sagte ich so das es für alle hörbar war. Der Schwarzhaarige, dessen Name ich dank Nagisa wusste, fing an zu lachen und seine Kumpel gleich mit. Ich krempelte meine Ärmel hoch, rannte auf ihn zu, packte ihn am Hals und drückte ihn gegen die Wand. Damit hatte er wohl nicht gerechnet, denn er sah ziemlich 'überrascht' aus. „Jetzt hörst du mir mal zu. Nur weil sich hier keiner traut etwas gegen dich zu unternehmen, heißt das noch lange nicht das du hier machen kannst was du willst. Zumindest ab jetzt nicht mehr." sagte ich ihm mit bedrohlicher Stimme und sah ihm mit hasserfülltem Blick direkt in die Augen. Um mich abzureagieren schlug ich neben seinem Kopf gegen die Wand und drückte mich von ihm weg. Ich half dem Mädchen noch auf und begab mich zur Klasse. Natürlich nicht ohne von allen entgeistert angeglotzt zu werden. Den Rest des Schultages wurde ich immer wieder blöd angeguckt und ständig hörte ich Getuschel um mich herum. „Das vorhin mit Sasuke war echt krass." sagte Nagisa zu mir. „Warum hast du dich für jemanden eingesetzt den du überhaupt nicht kennst?" fragte Rei mich und guckte skeptisch. „Ich kann es einfach nicht leiden wenn jemand fertig gemacht wird. Erst recht nicht wenn ich es verhindern kann." antwortete ich und ging in Richtung Haltestelle. „Vergess dein Schwimmzeug morgen nicht!" rief Nagisa mir noch hinterher bevor ich in den Bus einstieg.

Freundschaft, Liebe und anderer Teenie-Wahnsinn (Free!FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt