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Es war inzwischen Frühling geworden, meine Beziehung mit Makoto verlief bisher perfekt, ebenso wie die von Haruka und Chō und wie die von Rei und Nagisa. Aber irgendwann hört jedes Glück mal auf.

Ich saß gelangweilt im Unterricht und durfte mich damit befassen einen Text auf das kleinste Detail zu analysieren. Anstatt mich mit dem Text zu befassen, kritzelte ich auf dem Zettel herum und wartete darauf das ich endlich durch den Schulgong erlöst werde. Dieser ließ jedoch auf sich warten. Ich beobachtete ein paar meiner Mitschüler die alle anscheinend hochkonzentriert bei der Aufgabe waren, ich sah auf das was sie aufgeschrieben hatten und fühlte mich unsagbar dumm, sie hatten fast alle schon eine komplette Heftseite vollgeschrieben. Ich sah auf mein Heft: gähnende Leere. Diese letzte Stunde schien sich ins unendliche zu ziehen. Fünf Minuten vor Unterrichtsschluss fing ich bereits an unauffällig meine Sachen zu packen. Ich wollte bloß raus aus diesem Raum. Dann kam auch endlich der erlösende Gong und ich war die erste die aus dem Klassenraum stürmte, als ich dann jedoch das Schulgebäude verließ musste ich feststellen, dass es zuregnen begonnen hat. Ich musste an dem Tag alleine nachhause gehen, da Makoto krank war. Normalerweise hätte es mich nicht gestört alleine nachhause zu gehen, doch hatte ich schon den ganzen Tag das Gefühl das etwas passieren würde und hätte gerne Gesellschaft gehabt. Doch mit dem was ich zu hause erwartete hatte ich nicht gerechnet. Ich schloss die Haustür auf, stellte meine Sachen ab und begab mich in die Küche. Es traf mich wie ein Schlag. Meine Miene verfinsterte sich schlagartig, denn mein Hass gegenüber dieser Personen war unbändig, nichts auf der Welt könnte mich dazu bringen zu diesen Personen freundlich zu sein. Ich stürmte aus der Küche und auch aus dem Haus. Ich hatte es in dem Moment nicht mehr länger dort ausgehalten. Ich beschloss zu Makoto zugehen, da ich es sowieso vor hatte, weil ich darauf bestand ihn gesund zu pflegen. Den kompletten Weg über zerbrach ich mir den Kopf. Warum sind sie hier? Sie haben sich doch die letzten Jahre auch nicht für mich oder für meinen Bruder interessiert, warum also jetzt? Warum ausgerechnet jetzt, wo ich dachte das mein Leben gut läuft. Die glauben doch nicht wirklich, das ich mit ihnen reden würde. Kurz bevor ich bei Makotos Haus ankam, versuchte ich mich ein wenig zu beruhigen. Ich wollte mir nicht anmerken lassen, dass ich in dem Moment total aufgewühlt, verwirrt und auch sauer war. Als ich klingelte atmete ich noch einmal tief durch und hoffte ich könnte diese Maskerade aufrecht erhalten. Ein schniefender Makoto mit roter Nase öffnete mir die Tür „Hi Ami." sagte er und lächelte, jedoch etwas gequält. Ich gab ihm einen kleinen Kuss und betrat das Haus. Wir gingen direkt in sein Zimmer. „Wieso bist du alleine zuhause?" fragte ich als ich merkte, dass außer uns keine weitere Person im Haus war. „Ich glaub die anderen sind einkaufen gegangen." sagte er und fing an zu husten. „Man, dich hat es ja voll erwischt." stellte ich fest, als ich seinen Gesundheitszustand genauer betrachtete. Plötzlich spürte ich das vibrieren meines Handys in der Hosentasche. Ich holte es heraus und ging ran, ohne darauf zu achten wer mich anrief. „Hallo?" „Wo bist du?" fragte die Stimme von der anderen Seite der Leitung, die sich nach Akihiko anhörte. „Ich bin bei Makoto." ich hoffte er würde sich damit zufrieden geben, jedoch tat er dies nicht. „Es war nicht gerade sehr freundlich von dir wie du unseren Besuch begrüßt hast." „Wusstest du das sie kommen?" fragte ich ohne auf seine Aussage weiter einzugehen. „Ja..." kam es etwas niedergeschlagen von ihm. „Und du erzählst mir nichts davon?! Weißt du warum sie hier sind?" fragte ich und war sauer, sauer auf meinen Bruder, weil er mir nicht erzählte, dass sie kommen würden. Es kam von Akihikos Seite nichts mehr, also legte ich auf. So viel zum Thema Maskerade aufrecht erhalten, das konnte ich nun vollkommen vergessen. „Was ist los?" fragte Makoto mit kränklicher und heiserer Stimme. Ich stand auf und ließ meinem Ärger Luft. „Wieso hat er mir nichts davon erzählt?! Er weiß doch ganz genau, wie ich zu ihnen stehe!Und wieso will er nicht kapieren, dass immer wenn sie auftauchen ein Unglück passiert?! Wie kann man nur so unglaublich naiv sein!" „Von wem redest du?" fragte Makoto und nahm mich in den Arm um mich zu beruhigen, was auch wirkte. In dem Moment war es mir völlig egal, dass Makoto mich anstecken könnte. „Ich rede von meinen Eltern."

Freundschaft, Liebe und anderer Teenie-Wahnsinn (Free!FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt