8

532 36 2
                                    

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, wunderte ich mich im ersten Moment warum ich auf der Couch schlief, bis mir dann der gestrige Abend wieder in den Sinn kam. Ich stand auf und ging auf mein Zimmer um mir Klamotten zu holen, ich hatte immer noch die Sachen von gestern an. Nagisa schlief immer noch. Ich schrieb ihm einen Zettel, auf dem Stand dass ich mich auch den Weg zu Rei machte. Ich kramte eine Hose und einen Pullover hervor und verschwand auch wieder aus meinem Zimmer. Als ich fertig war machte ich mich auch schon auf den Weg zu Rei. Es war ein ziemlich kalter morgen und als ich so durch die Straßen ging, bemerkte ich erst, dass ich noch gar nicht auf die Uhr geschaut hatte. Als ich in meiner Jackentasche nach meinem Handy kramte, fand ich dies nicht und kam zu der Erkenntnis es zuhause vergessen zu haben. Ich musste also hoffen niemanden zu wecken und viel zu früh dort zu erscheinen. Wer will denn schon gerne an einem Sonntagmorgen aus dem Schlaf geklingelt werden? Ich hoffte einfach auf das Beste und als ich dann vor seiner Tür stand klingelte ich. Es dauerte eine Weile bis mir der noch völlig verschlafene Vater von Rei die Tür öffnete. „Was fällt dir ein so früh an einem Sonntagmorgen hier zu klingeln?" fragte er etwas gereizt. „Wie spät ist es denn?" fragte ich total dämlich nach. „Viertel vor Neun." gab er von sich und gähnte. Ich hätte vielleicht doch besser auf die Uhr schauen sollen. „Ich wollte etwas mit Rei besprechen, ist er denn zuhause?" als ich die Frage ausgesprochen hatte kam ich mir unendlich dumm vor. Wer ist denn bitte an einem Sonntag um diese Uhrzeit nicht zuhause? „Ich hoffe für dich, es ist etwas wichtiges. Komm kurz rein." Rei's Vater war immer noch ziemlich gereizt und trat beiseite so das ich in das Haus gehen konnte. „Ich hol ihn eben." sagte er noch und verschwand. Nagisa muss sich doch nicht verhört haben. Überall standen Kartons, die Regale waren fast alle komplett ausgeräumt und auch sonst machte es auf mich den Eindruck als ob jemand entweder grade einziehen wollte oder wie eben in diesem Fall, ausziehen. Nach kurzer Zeit kam dann auch ein verschlafener Rei im Pyjama auf mich zu. „Was machst du denn hier?" fragte er und wirkte ziemlich verwirrt. „Ich wollte mit dir sprechen, es geht um Nagisa." als ich Nagisas Namen aussprach wirkte er total wach. „Was ist mit ihm?" wollte er wissen und klang dabei ziemlich besorgt. „Er kam gestern total aufgelöst zu mir." „Warum? Was hat er?" „Das solltest du wohl am besten wissen." gab ich von mir und sah ihn abwartend an, er jedoch sah nur etwas verwirrt aus. Ich deutete mit einer Kopfbewegung auf die ganzen Kisten die in dem Haus standen, er schien es allerdings immer noch nicht zu kapieren. „Nagisa denkt du würdest uns verlassen." sagte ich knapp und hoffte das er jetzt endlich verstand was los war. „Wie meinst du das?" fragte er nach. Liegt das an der Uhrzeit oder ist der immer so schwer von Begriff? „Er hat ein Gespräch zwischen deinen Eltern mitbekommen, wie sie sich darüber unterhielten wegzuziehen und er hat gehört wie deine Eltern zu dir gesagt haben, dass du deine Sachen schon mal packen sollst, also ist er davon ausgegangen das du und deine Eltern wegziehen würden." erklärte ich ihm das ganze und es schien ihm tatsächlich ein Licht aufgegangen zu sein. „Das muss er falsch verstanden haben. Meine Eltern ziehen von hier Weg, weil mein Vater Arbeit in einer anderen Stadt gefunden hat. Ich wollte nicht mit umziehen sondern hierbleiben, weil ich bei ihm sein will. Ich ziehe zu meiner Tante und meinem Onkel, die hier in der Nähe wohnen." „Gut und das ganze erklärst du ihm jetzt bitte auch nochmal." sagte ich. „Woher..?" fing er an jedoch wurde er von mir unterbrochen. „Ich bin nicht blind." gab ich kurz und knapp von mir „Willst du mitkommen? Er ist bei mir." „N-Natürlich." stotterte er und flitzte schon davon. Nach kurzer Zeit kam er dann mit normalen Klamotten wieder, zog sich noch eine Jacke an und wir gingen zu mir.

Als ich die Tür öffnete kam Nagisa auch schon auf mich zu. „Rei wird doch bei mir bleiben oder? Du hast es mir ja immerhin versprochen." sagte er und krallte sich wieder an mir fest und drohte in jeder Sekunde wieder in Tränen auszubrechen. „Rede doch selber mit ihm." er sah an mir vorbei und entdeckte Rei hinter mir. „Geht ruhig in mein Zimmer und klärt es in Ruhe, ich werde in der Zwischenzeit was essen." kaum sprach ich es aus, waren die beiden auch schon die Treppe hinauf verschwunden. Es ist schön das wenigstens bei den anderen alles gut läuft. Wirklich nach essen war mir nicht, also machte ich mir nur einen Tee setzte mich an den Küchentisch und ließ das Radio im Hintergrund laufen, damit es nicht ganz so still war. Wäre es komplett still gewesen hätten mich meine Gedanken wahrscheinlich wieder eingenommen. Ich drehte das Radio lauter und sang leise zum Lied mit. Meine Laune stieg etwas und ich konnte meine Gedanken für einen Moment vergessen. In dem Moment kamen auch schon Nagisa und Rei zu mir in die Küche und umarmten mich stürmisch, so das ich fasst vom Stuhl gefallen wäre. „Wofür ist das denn jetzt?" brachte ich lachend hervor. Sie ließen von mir ab, sahen erst sich und dann mich an, ich musste nicht wirklich nachdenken um zu verstehen was sie damit meinten. „Na los, geht schon ihr beiden, zeigt der Welt das ihr zueinander gehört." sagte ich und bedeutete ihnen mit meiner Hand das sie ruhig gehen könnten. „Danke." kam es noch von den beiden ehe sie aus der Küche und dem Haus gingen. Ich verbrachte meinen Sonntag dann noch damit mir Filme reinzuziehen um nicht mit meinen Gedanken abzuschweifen, jedoch wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass das nächste Drama bereits vorprogrammiert war.

Freundschaft, Liebe und anderer Teenie-Wahnsinn (Free!FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt