Von Fantasien und Experimenten

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Hamburg, im Oktober 2013

Als es am nächsten Morgen schon wieder richtig hell im Zimmer wurde, lag ich immer noch unruhig in meinem Bett und betrachtete Lukas, der friedlich vor sich hin schlummerte. Einerseits hätte ich ja schon sehr gerne gewusst, weswegen genau ich in der vergangenen Nacht zu ihm ins Bett kommen sollte. Auf der anderen Seite war ich wiederum auch total froh gewesen, dass er dann so plötzlich eingeschlafen war, ohne mir vorher seine Pläne zu verraten. Zwar hatten mich die diversen Bilder, die mir da in den Kopf geschossen waren, schon ziemlich erregt, aber bei der Vorstellung, jetzt in der Realität was mit ihm zu machen, fühlte ich mich doch etwas unwohl.
Außerdem war Lukas gestern schon wieder so dermaßen betrunken gewesen, dass er wahrscheinlich selbst nicht wusste, was er genau von mir wollte. Vielleicht wollte er ja sogar kuscheln oder so, aber das würde ich dann doch eher seiner betrunkenen Anhänglichkeit zuschreiben, statt sexuellem Interesse an mir. Bei den anderen Beiden machte er das schließlich oft genau so, dass er sich einfach mal auf einen Schoß setzte oder spaßeshalber Küsse verteilte.
Ich verstand gerade sowieso nicht, warum ich bei Lukas da so viel mehr hinein interpretieren wollte. Es war doch schließlich auch bei den Anderen ein, für uns jedenfalls, total normales Verhalten innerhalb der Band. Stefan knutschte Benni auf der Bühne die Stirn, Lukas fasste Stefan in den Schritt, Stefan bumste Lukas beim Tanzen von hinten an... So etwas kam bei uns doch ständig vor, ohne dass es je etwas bedeutet hätte.

Ich zog meine Decke etwas weiter über mich, da es in unserem Zimmer momentan ziemlich kühl war. Direkt, als Igor gestern ausgezogen war, hatte ich erleichtert die Heizung abgeschaltet und der Sauna hier ein Ende bereitet.
Ich könnte ja jetzt theoretisch schon aufstehen, um mich fertig zu machen, aber ich war einfach viel zu faul dafür. Lukas sah auch nicht so aus, als ob er bald wach werden würde und so wie die Anderen gestern Abend drauf waren, brauchten sie sicher noch ein paar Stunden mehr, um auszunüchtern.
Ich musste etwas grinsen, als ich den schlafenden Lukas so beobachtete. Er lag auf der Seite, die Haare hingen ihm quer übers Gesicht und er hatte wieder sein Kissen im Arm, auf das er mit leicht geöffnetem Mund ein wenig sabberte. Er war nur halb zugedeckt, seine Shorts saßen ziemlich tief auf der Hüfte und auch das Shirt war ihm ein wenig nach oben gerutscht, so dass ein Stück Haut am Bauch frei lag. Das Stück Haut mit diesem Glücksstreifen, der mich so faszinierte.
Wie würden sich diese Haare anfühlen, wenn ich sie berühren würde? Wären sie eher hart und kratzig, oder wären sie weich und zart? Ich schätzte, eher das Zweite. Wie würde Lukas reagieren, wenn ich jetzt einfach zu ihm rüber gehen würde, um es in Erfahrung zu bringen?

Ich schloss die Augen und wollte mich gerade wieder davon abhalten, so zu denken. Aber eine andere Stimme in meinem Kopf sagte mir jetzt auch, dass ich die Gedanken einfach mal zulassen sollte. Auch, wenn ich nichts tun würde, denken durfte ich doch, was ich wollte. Die Gedanken sind frei, sagte man doch immer. Also ließ ich die Augen geschlossen und stellte mir vor, wie ich jetzt ganz langsam zu Lukas rüber gehen würde. Wie ich mich zu ihm legen würde. Wie ich ihn an dieser wunderschönen Stelle berühren würde.
Ich spürte dabei, wie es in meiner Körpermitte langsam und angenehm zu kribbeln begann. Ich fühlte, wie mein Herz immer schneller schlug. Ich bemerkte, wie mein Körper wärmer wurde und wie ich gleichzeitig überall eine Gänsehaut bekam. Ich konnte auch fühlen, wie mein Schwanz härter wurde und ließ es einfach mal geschehen.
Vor ein paar Wochen hatte ich mich, nach einem meiner heißen Träume, ein einziges Mal angefasst, während meine Gedanken noch bewusst bei Lukas hingen. Danach hatte ich mich ziemlich schlecht gefühlt und mir geschworen, das nicht mehr zu tun. Gegen das starke Bedürfnis, das nun zu wiederholen, kam ich jetzt trotzdem nicht mehr an.
Ich begann damit, eine ganze Weile sachte meinen Bauch kurz über meinem Hosenbund zu streicheln, während ich mir vorstellte, Lukas zu küssen.
Als ich dann langsam zu den Innenseiten meiner Oberschenkel überging, erinnerte ich mich daran, wie überwältigend der Orgasmus damals gewesen war, als ich beim Wichsen an Lukas gedacht hatte.
Ich öffnete die Augen und sah zu ihm rüber. Als ich feststellte, dass er noch tief und fest schlief, ließ ich meine Hand langsam in meine Shorts gleiten und fuhr zunächst ganz zart nur mit den Fingerspitzen über meinen erigierten Penis. Ich ließ meinen Blick über Lukas schönen Körper wandern und als ich dann wieder an dieser Stelle ankam, die mich so verrückt machte, umschloss ich meinen Schwanz mit meiner Hand und begann, sie zu bewegen. Ich fing langsam und mit wenig Druck an, steigerte mich aber schnell und stöhnte leise in mein Kissen.
Als Lukas sich dann etwas bewegte und langsam die Augen öffnete, war der Zauber schlagartig vorbei und ich hörte sofort damit auf, bevor er etwas bemerken konnte.

Zehn SekundenWhere stories live. Discover now