Kapitel 10 ✔

392 20 10
                                    

Nachdem ich diesen Entschluss gefasst hatte, stand ich auf und baute mich vor den drei verwunderten Jungs auf und erklärte ihnen meinen Plan.
Sie stimmten sofort zu. Ich wusste, auf sie war verlass.
Doch ich wusste nicht, wo sie war.
Sie hatte nichts, gar keinen Hinweis zurückgelassen.

Ich wusste nur, daß sie Celestia Cooper aber mit Geburtsnamen Samuelz hieß.
Sie müsste nun Mitte 40 sein. Die drei suchten im Internet nach Bildern, doch keines war das von ihr. Ich hatte ihr Gesicht schon seit Jahren nicht mehr gesehen, aber ich war davon überzeugt, daß ich sie erkannte, sie ist schließlich meine Mom.

"Ist sie das?" Fragte Joon und zeigte mir eine Frau auf Facebook.
"Nein." Seufzte ich traurig. "Wir werden sie finden, ich versprichs dir." Murmelte Ju und klickte sich wild durch diverse Internetseiten.

_02:17 Montag_

"Ich glaube, wir sollten aufhören, wir finden sie nicht. Vinc schläft ein und er muss heute früh zur Arbeit." "Mh was, was!?" Vinc blinzelte müde mit den Augen.
"Geh schlafen Vinc. Bitte."
Er schüttelte müde den Kopf.
"Bitte." Setzte ich an und er gab auf.
Schon 2 Minuten später verließ er schlurfend das Zimmer. "Kommt Jungs, macht Schluss, es macht keinen Sinn mehr." Ju schüttelte unwirsch den Kopf und sagte
"Morgen geht die Suche weiter. Wir haben eh nichts zu tun und das Video ist auch auf meinem Kanal. Also legen wir uns morgen nochmal richtig ins Zeug."
"Ach... Wenns sein muss" gab ich nach. Ich verdrehte die Augen und ließ mich auf Ju' s Bett fallen.
Joon ging nach kurzer Zeit und ich fiel langsam in einen tiefen Schlaf.

"Lea?" "Mh, ja?"
"Nichts." Lachte Ju."Man Ju das war gar nicht lustig." Meckerte ich und schloss die Augen.
Kurz darauf landete etwas schweres auf mir.
Erschrocken riss ich meine Augen weit auf. Es war Ju.
Jetzt war ich wieder mehr als wach. Seine Augen fixierten meine.
Dieses Funkeln in seinen Augen... verdammt was ist nur los mit mir?!
Mein Herz klopfte wie wild. "Und ob das lustig war." Raunte er mir zu. Gänsehaut breitete sich bei mir aus. Ich weiß nicht ob er es spürte, doch er grinste wissend. Was würde ich jetzt dafür tun, seine Gedanken lesen zu können?
Seine Augen sahen kurz zu meinen Lippen hinunter, dann wieder in meine Augen.

Doch schon im nächsten Augenblick rollte er sich von mir herunter. War es besser so? Ich fühlte mich ein bisschen verlassen. Er lag neben mir und wir starrten beide an die Decke.
Kurz danach glitt ich so langsam in das Land der Träume.
Bevor ich ganz weg war, spürte ich, wie Ju mich mit einer Decke zudeckte.

_11:02 Uhr Montag_

Langsam wachte ich auf.
Ich spürte einen heißen Atem auf meiner Kopfhaut. Er war gleichmäßig.
Ich sah kurz hoch. Ju hatte einen Arm um meine Hüften gelegt und mich zu seiner Brust gedrückt. Sein Tatoo auf der Brust schimmerte durch das weisse Tanktop.
Ich konnte nicht anders: Ich musste das Muster nachfahren. Zuerst zuckte mein Finger zurück, weil seine Haut so warm war- doch dann fuhr ich es nach.

Nach kurzer Zeit spürte ich eine Hand in meinen Haaren, die mir einzelne Strähnen zwirbelten.
Ju schlief immer noch, er hatte die Augen geschlossen.
Er murmelte vor sich hin.
Ich konnte nur ein paar abgehackte Wörter verstehen.
"Lea... samuelz...Jay...Lea..."
Danach verstummte er.

Warte wer war Jay? Und wieso murmelte er meinen Namen?
*So langsam wird es echt komisch*
Ich blieb noch eine Weile liegen und schlief doch noch einmal seelig ein.

...

Ich wurde durch eine sanfte Berührung wach. Ich ließ meine Augen geschlossen.
Ju war wach und fuhr meine Gesichtsform nach.
Warte was?!

Er summte leise vor sich hin.

"I fell in Love next to you..."

Er konnte gut singen.
Seine Stimme war echt... naja schön.
Dazu war es noch mein Lieblingslied und ich fand es besser als das Original von Ed Sheeran.
Im Kopf summte ich mit.

"And hold me thigt, don't let me

breath, feeling like you're unbelieve.

There's a firefly, lose tonight..."

Langsam öffnete ich meine Augen und Ju verstummte sofort.
"Guten Morgen, Na? Gut geschlafen?" Überging er die peinliche Situation. Doch ich bemerkte, das seine Ohren ein süßes Rosa annahmen. Warte süß? Egal. Ich grinste nur bis über beide Ohren.
Ich hätte am liebsten geschrien :
"Verdammt ja ich habe mehr als gut geschlafen!"
Doch ich sagte nur "Ja gut und du?"
"Auch." Er grinste mich über beide Ohren an.
Wir waren nur noch einpaar Zentimeter entfernt. Seine fast schwarzen Augen trafen auf meine Haselnussbraunen.
Es war wie ein Zauber, er hielt einen im Bann gefesselt.

Er beugte sich langsam zu mir herüber.
Warte was tut er da? Wir sind doch nur Freunde oder etwa mehr? Was soll ich jetzt tun? Ich war 'leicht' mit der Situation überfordert. Deswegen sagte ich schnell und einbisschen zu heißer, "Komm wir müssen raus aus den Federn. Wir wollen doch meine Mom finden oder?" grinste ich ihn an und zog meinen Kopf zurück und hüpfte aus dem Bett.
Lachend richtete er sich auf. Der Nachmittag verging nur zäh. Die Zeit schlich im Schneckentempo vorbei.
Wir suchten weiter nach Bildern und Informationen doch wir fanden nichts.
Aber wir gaben nicht auf.
Mir ging immer noch durch den Kopf, was Ju heute morgen gesagt hatte.

"Lea...samuelz... Jay... Lea..."
Wer war dieser Jay? Und was hatte er von mir geträumt?...
Naja fragen käme ja auch mehr als bescheuert.
Aber ich könnte mal im Internet suchen...
Ich öffnete Google und gab 'Jay' in die Suchleiste ein. Oh man zuuu viel.
Ich könnte sie auch zusammen kombinieren...
'Jay Samuelz' murmelte ich und tippte auf suchen.
Google brauchte nun unendlich lange... oder es kam mir nur so vor.

Die Suche war abgeschlossen.
Auf dem Bildschirm war er:
Jay Samuelz. Warte mal...

Der Garten war voller Menschen.
Kinder tobten auf dem Rasen. Meine Mom stand bei einem Paar. Hinter ihnen ein kleiner Junge mit Wuschelkopf und dicken kleinen Locken. Ich stand neben meiner Mom.
Sie hatte mich an die Hand genommen. "Mama? Darf ich mit Jay spielen? Biiiitte?"
"Na gut." Lächelte sie und ließ mich los.
Ich ging langsam auf ihn zu.
"Hey großer Cousin." "Hey Kleine." Wir nahmen uns in den Arm und rannten los um zu spielen.

Keuchend kam ich zurück in die Realität. Ju und Joon sahen mich verwirrt an.
Ich brachte nur eines heraus-
"Jay Samuelz...ist mein Cousin."

...

Loving can hurt sometimesWhere stories live. Discover now