Kapitel 18 ✔

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_Sonntag_

"Ahornallee 7, das ist nicht weit weg von dem Hotel- willst du gleich hin?"
"Was frägst du noch? Ja Ju!" Lachend standen wir auf und ich lief so schnell als würde mein Leben davon abhängen-naja es stimmt ja auch fast.
Ju nahm meine Hand und wir rannten los. "Nicht so schnell Lea!" Lachend warf er mich über die Schulter und rannte los.
Ich lachte wild und trommelte auf seinen Rücken. Ich freute mich nur.
Ich war so glücklich ich würde meine Mom wieder sehen! Nach 13 langen Jahren... Dann konnte ich sie wieder in den Arm nehmen und ihr sagen, wie ich sie liebte. Über alles.
Ich könnte zerspringen vor Freude.
Wir- Ju rannte noch einpaar Minuten- bis er schnaufend pausieren musste und mich herunterliess. Das letzte Stück rannten wir beide auf eigenen Beinen.

"Ahornallee 1...2...3...7."
Wir standen vor dem Haus meiner Mutter. Meine Fingerspitzen kribbelten aufgeregt und mein Herz flatterte aufgeregt. Selbst meine Hände wurden feucht. "Wir sind da... nur... willst du wirklich?" Ich nickte mutig und klingelte an der mamorweissen Tür. Das Haus hatte einen großen Garten. Lilien, Rosen, Tulpen, viele Arten von Pflanzen wuchsen hier. Nunja, sie sahen verdurstet aus...manche waren sogar verwelkt.

Keiner öffnete.
Ju versuchte es- erst jetzt fiel mir auf, das ein Haufen Zeitung auf dem Rasen und im Briefkasten steckte.
"Mom?! Mom bist du da?!"
Ich schrie. Ich hatte ein furchtbares Gefühl in der Magengrube. Ich klopfte verrückt an der Haustüre.
"MOM?! ICH BIN ES LEA, ICH BIN HIER- BEI DIR!"
Wenn ihr etwas passiert ist?!
Ich könnte mir das nie verzeihen, selbst wenn ich nichts dafür konnte.

"Mom verdammt!!"
Ju nahm mich in den Arm und schaute sich schnell um.
"Es wird ihr doch nichts passiert sein... nein... nicht ihr... mom..."
Ich drückte mein Gesicht an seine Brust.
Mein Herz- ich wusste noch nicht einmal ob sie überhaupt... Nein ich kann es noch nicht einmal aussprechen- trotzdem zerbrach mein Herz. Es wurde darauf herum getrampelt. Mein Herz lag am Boden und wurde einfach zerstört.

"Mom..." leise brach ich zusammen.
Schwarz umhüllte mich und ich fiel in einen dunklen Schlaf- und ich dachte, ich wäre stark genug gewesen- wie naiv von mir.

...

_Ju's Sicht_

Sie lag in meinen Armen. Leise. Stille umhüllte uns- ihr Stimme versagte und sie schloss die Augen. "Lea? ...Lea?" Warum sagte sie nichts mehr?! Sie war doch nicht etwa schon wieder ohnmächtig? Warum passierte ihr das denn immer? In den letzten Wochen ging es ihr doch so gut!... Wie sehr ich sie doch liebte... Sie war meine eigene Sonne, nicht einmal diese Mädchen vor ihr... was sage ich denn da? Es gab nur ein Mädchen vor ihr- Alice.
Alice Meier und sie war meine Beste Freundin. Es war falsch. Es war keine Liebe- nicht von meiner Seite. Was hätte ich denn tuen sollen? Ich konnte ihr doch schlecht wehtun, sie war meine Freundin seit dem Kindergarten. Wir waren als wir 14 waren zusammen. Doch sie war nur meine Beste Freundin- so machte ich Schluss, da es nicht richtig war und wir uns schon zu lange kannten.

Sie hatte nie so hell gestrahlt wie Lea.
Meine Lea.
Es fühlte sich so verdammt richtig an.

Und nun war sie bewusstlos. Ich nahm sie noch enger an mich. Ihre Mutter musste doch da sein, oder nicht? Ich lief um das Haus. Weiße Wände.
Glasscheiben. Schlicht gehalten aber dennoch elegant. Hinter dem Haus war ein großer Rasen und ein riesiger Pool. Eine Terasse führte in das Innere des Hauses. Langsam ging ich hinein, ich wusste noch nicht einmal, ob das überhaupt erlaubt war- aber es war mir egal. Ich tat es schließlich für Lea.
Lea.

"Hallo? Ist jemand da? Celestia Cooper? Frau Cooper?"
Ich wurde verrückt. Ich trat in die Küche und konnte kaum glauben was ich da sah.

...

Loving can hurt sometimesWhere stories live. Discover now